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Beilage BWG Frühling 2023

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25. April 2023 BAUEN WOHNEN GARTEN 5 Teppiche sorgen zwar für heimelige Stimmung zuhause, stellen aber oft ein erhöhtes Sturzrisiko im Haus dar. Die Sturzgefahr in den eigenen vier Wänden ist ein ernstzunehmendes Thema. Mehr Sicherheit im eigenen Zuhause Symbolbild: pexels.com Stürze können zu schwerwiegenden Verletzungen führen und das Selbstvertrauen sowie die Unabhängigkeit beeinträchtigen. Schon kleine Massnahmen reduzieren jedoch das Sturzrisiko. Schaffhausen. Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) sind Stürze schweizweit die häufigste Unfallursache in der Freizeit. Rund 288 000 Vorfälle werden pro Jahr gemeldet, davon etwa 99 000 bei den über 64-Jährigen. 77 Prozent passieren auf gleicher Ebene, sprich in der eigenen Wohnumgebung. Um herauszufinden, wo die grössten Gefahren in den eigenen vier Wänden liegen und wie vor allem ältere Menschen Stürze zuhause durch Prophylaxe vermeiden können, sprach der «Bock» mit Roland Forster, Leiter Reha-, Heim- und Spitalbedarf bei der Strack AG (Patientenund Pflegebedarf), sowie Rosmarie Fehrlin, esa-Expertin (Erwachsenensport) bei Pro Senectute. «Die Muskulatur nimmt ab dem 35. Altersjahr ab. Ohne individuelles Training oder mindestens regelmässiges Gehen von mindestens 30 Minuten pro Tag sind auch bereits Jüngere gefährdet», so Rosmarie Fehrlin. «Ursachen sind oft Unsicherheit im Stand und Schwierigkeiten, beim Gehen die Balance zu halten.» Bei den älteren Menschen sind die Stürze jedoch oft mit Verletzungen im höheren Mass verbunden, Schenkelhalsbrüche seien keine Seltenheit. «Neben hohen Gesundheitskosten hat ein Sturz oft auch Einbussen der Lebensqualität zur Folge», so die Expertin. Gefahren vermeiden Bei den Hausabklärungen, welche die Strack AG anbietet, ist Roland Forster sehr nah an der Thematik dran. «Teils melden sich die Betroffenen nach einer Reha selbst, aber oft kommen auch die Angehörigen auf uns zu», berichtet Roland Forster. Eine Hausabklärung verfolgt grundsätzlich das Ziel, die gewohnte Wohnungsumgebung so zu gestalten, dass sich die Menschen trotz Einschränkungen aufgrund von Krankheit, Alter oder Unfall dennoch sicher und wohl fühlen. «Türschwellen und lose Teppiche sind in den meisten Haushalten die grössten Risiken», berichtet der Experte. «Gerade bei Teppichen ist jedoch ein Problem, dass diese ein heimeliges Gefühl geben und sich die Menschen oft nicht davon trennen wollen.» Hilfsmittel nutzen Bei einer Hausabklärung werden die Betroffenen ganzheitlich beraten. Denn oft tragen schon Kleinigkeiten wie Rampen über Türschwellen und Hilfsmittel wie Handgriffe, Antirutschmatten oder Handläufe zu einem deutlich erhöhten Sicherheitsgefühl bei. «Mittlerweile gibt es unzählige Möglichkeiten», bestätigt Roland Forster, der seit über acht Jahren bei der Strack AG arbeitet. «Wichtig ist, dass die Menschen ihre innere Hemmschwelle überwinden und sich auch eingestehen, dass sie Hilfsmittel in der Wohnung oder einen Rollator brauchen.» Der Austausch mit den Angehörigen sei in diesen Punkten jeweils sehr wertvoll. «Zusätzliche Sicherheit bieten Notrufuhren», ergänzt Roland Forster. Diese werden wie eine Uhr ums Handgelenkt getragen. Bei einem Notfall kann via Knopfdruck die direkte Verbindung mit einem Familienmitglied oder einer 24-Stunden-Notrufzentrale aufgenommen werden. Bewegen und sich trauen In der Schweiz gibt es verschiedene Programme und Initiativen, die darauf abzielen, Stürze zu verhindern und die Sicherheit älterer Menschen zu erhöhen. Auch Pro Senectute Kanton Schaffhausen zieht seit 20 Jahren mit. «Wir organisieren jedes Jahr zwei Einführungskurse zum Thema . Zudem bieten wir wöchentlich Lektionen an, um das Gelernte anschliessend regelmässig zu trainieren», so Rosmarie Fehrlin. «Auch in unserem grossen Fitness- und Gymnastik-Angebot im ganzen Kanton wird während der Lektionen immer wieder der Fokus auf die Sturzprävention gelegt.» Denn neben regelmässiger Bewegung sowie dem gezielten Training von Kraft und statischem sowie dynamischem Gleichgewicht ist eines wichtig: Auch nach einem Sturz den Mut haben, das Haus zu verlassen. Den Abschluss des Interviews macht Rosmarie Fehrlin mit einem passenden Zitat von John Russel Napier: «Das menschliche Gehen ist eine riskante Angelegenheit. Ohne präzises Timing würden wir auf die Nase fallen. Mit jedem Schritt, den wir machen, bewegen wir uns am Rand der Katastrophe.»

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