15. März 2022 FAHRZEUGE AKTUELL 9 Für den «Bock» und die Garage Nordstern testete Francesca Meier den neuen Volvo C40 Der Volvo C40 Recharge im Test Coupé-Heck für den Lifestyle-Typen, ordentlich Power (408 PS mit 660 Nm) und das rein elektrisch: Der Volvo C40 Recharge verspricht viel. Francesca Meier, «Bock»-Leserin Feuerthalen. Platz nehmen, Bremse drücken, Vorwärts- oder Rückwärtsgang einlegen, los geht’s. Einen Startknopf haben wir vergeblich gesucht, denn diesen gibt es im Volvo C40 Recharge nicht, braucht es auch nicht. Das Auto registriert, ob der Fahrersitz besetzt ist und der Fahrer den passenden Schlüssel in der Tasche hat. Der Antrieb durch die beiden Permanentmagnet-Synchronmotoren vorne und hinten mit jeweils 150 kW und 330 Nm Drehmoment ist enorm und beschleunigt den C40 aus dem Stand in unter fünf Sekunden auf Tempo 100 km/h. Betätigt man das Gaspedal, wird man richtig in den Sitz gedrückt, ein unglaubliches Fahrgefühl. Cockpit Das reduzierte Layout mit seinen wenigen Knöpfen und Schaltern verkörpert das kühle, klare, aber sehr angenehm wirkende nordische Design. Dominant ist der grosse, senkrecht angeordnete Touchscreen, dessen Bedienung sich weitgehend intuitiv erschliesst, ähnlich wie bei einem Smartphone. Das Bildschirmdesign und die Bildschirmgrösse sind nicht mehr ganz «state of the art», dafür läuft ein Betriebssystem auf Google-Basis, das Smartphone-Annehmlichkeit ins Auto holt. Komplett lederfrei, das heisst vegan, ist der Innenraum. Nordico heisst der Bezugsstoff, der aus alten PET-Flaschen, Holzspänen aus schwedischen Sägewerken und Recycling-Kork besteht. Fühlt sich weich an, schimmert matt und soll auch bei der Haltbarkeit Lederqualität erreichen. Allerdings haben uns diese Elemente und Materialien überhaupt nicht abgeholt. Wobei ich nach Recherche festgestellt habe, dass dies zur Strategie von Volvo gehört! Klar definiert: digital, nachhaltig und natürlich elektrisch. Das Platzvolumen vorne sowie hinten haben sehr positiv beeindruckt. Dazu kommt das serienmässige Panoramadach. Das Infotainmentsystem zusammen mit Google und Harman Kardon Soundsystem sind sehr harmonisch und liefern einen grossartigen Klang. Ladung Die Reichweite wird mit bis zu 420 Kilometern angegeben. Allerdings war im Test der Akku nur zu 84 Prozent geladen – wir sind rund 230 Kilometer gefahren. AC-Laden über das 11-kW-Bordladegerät dauert rund acht Stunden. Geht es dann an eine Schnellladesäule, soll das Batteriemanagement eine DC-Ladeleistung von maximal 150 Kilowatt erlauben. Allerdings hat ein solcher Ladevorgang bei unserem Versuch (Swisscharge) «Der Volvo C40 ist wunderbar zu fahren», meint die Familie Meier nach dem Fahrzeugtest. Bilder: zVg. Francesca Meier testete mit ihrer Familie für den «Bock» den neuen Volvo C40. nicht funktioniert. Selbstverständlich haben wir die spezielle Funktion «One Pedal Drive» bei den Überlandfahrten aktiviert, welche eine höhere Rückgewinnung der Bremsenergie verspricht (Regeneratives Bremsen). Dieses ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn andere Assistenten wie Abstandstempomat aktiviert sind. Der C40 verfügt ebenfalls über sämtliche Spurassistenten, welche wir bei unserem Test nach kurzer Zeit deaktiviert haben. In Stein am Rhein konnten wir allerdings gratis einen 1,5-stündigen Ladevorgang absolvieren, so dass wir von 23 Prozent auf 35 Prozent der Batterieladung gekommen sind. Der Verbrauch wird von Volvo mit 22 kWh angegeben. Bei unserem Test lagen wir zwischen 22.6 kWh und 23.8 kWh, demnach im Normbereich. Unser Testfazit zum Volvo C40 Recharge – Pure electric Er sieht harmloser aus, als er ist. Das Coupé-Heck und der Spoiler deuten es an, doch erst beim Tritt auf das Gaspedal zeigt C40 wie leichtfüssig er sein kann. Die Materialien im Innenraum könnten trotz der Nachhaltigkeitsstrategie attraktiver gestaltet werden. Die Bedienelemente sowie das Navigierdisplay sind für ein neues, zukunftsweisendes Fahrzeug leider nicht mehr zeitgemäss, da ist die Konkurrenz einige Jahre voraus. Der Volvo C40 ist wunderbar zum Fahren, sein äusseres Design und die enorme Leistung, der permanente Allradantrieb, das Platzangebot und die Möglichkeit der Schnellladung haben uns sehr positiv überzeugt. Die Garage Nordstern in Feuerthalen lädt am 26. und 27. März zur Frühlingsausstellung ein. Unter nordstern.ch sind genaue Informationen erhältlich. Die wichtigsten Punkte in Kürze • Elektromotor mit Leistung von 408 PS und Allrad. • Reichweite bei der Testfahrt von circa 300 Kilometern. • Ähnelt stark Audi e-tron, Q3 und Q5 Sportsback. • Schnellladung mit 150 kW ist in 37 Minuten auf circa 80 Prozent Batteriekapazität erledigt und Energie für 100 Kilometer lässt sich in zehn Minuten laden. • Viel Platz im Innenraum, tolle Beinfreiheit. • Panoramadach ein absolutes Highlight. • Dekorelemente aus rezykliertem Kunststoff, dies ist allerdings gewöhnungsbedürftig.
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