2 Hintergrund Bock | Dienstag, 7. Juni 2022 Vom Automobil zur Dampflok Seit 46 Jahren ist der begeisterte Betriebsleiter Peter Steinemann bei der Steiner Liliputbahn beziehungsweise im Verein Steiner Liliputbahn tätig und kümmert sich darum, dass die kleinen nostalgischen Lokomotiven bei schönem Wetter am Rhein entlangfahren können. Im Interview mit dem «Bock» erzählt er, wie er dazu gekommen ist und was ihm die Arbeit im Verein bedeutet. PORTRÄT STEIN AM RHEIN Salome Zulauf Wenn es um eine Freizeitattraktion im Städtchen Stein am Rhein geht, denken viele Menschen an die Steiner Liliputbahn. Von April bis Mitte Oktober dampfen die Lokomotiven bei schönem Wetter jeden Sonntag (während der Schulferien auch am Mittwoch) an der Promenade des Rheins entlang. Doch wer steckt eigentlich dahinter? Wenn sich jemand mit den kleinen Lokomotiven auskennt, kann es nur Peter Steinemann sein – seit rund 46 Jahren ist er bei der Steiner Liliputbahn dabei und kümmert sich darum, dass die traditionellen Eisen- Marlen Weber Frühsommer ist die Zeit der Qualifikationsverfahren – landläufig wohl immer noch besser bekannt als Lehrabschlussprüfungen. In den nächsten Wochen absolvieren viele junge Leute eine praktische und theoretische Abschlussprüfung. Aber schon bald ist die Zeit der Nervosität vorbei und die grossen Feiern stehen an. Auch in der Region Schaffhausen werden vor den Sommerferien täglich mehrere Feiern stattfinden und danach die Zeitungsberichterstattung über einige Tage prägen. Richtig so – dieser wichtige Meilenstein im Leben eines jungen Menschen darf und soll bewusst gefeiert und hervorgehoben werden. Höhepunkt jeder Feier ist die Übergabe der Abschlussausweise – aber auch eine Rede einer hochkarätigen Person, meistens aus Politik oder Wirtschaft, darf nicht fehlen. Schön, dass sich diese Personen Zeit nehmen – ihre Anwesenheit zeigt die Wichtigkeit der Berufsbildung und ist eine Wertschätzung für all jene, die sich in diesem Bereich engagieren. Berufsbildner, Lehrer, Eltern und viele mehr sind wichtige bahnen in Gang bleiben. Peter Steinemann war schon immer von der Vielseitigkeit der Eisenbahnen und der Dampflokomotiven begeistert. «Ich habe meine Lehre bei der SBB als Betriebsbeamter absolviert», erzählt Peter Steinemann. «Jedoch war ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf den Gleisen tätig, sondern an den Bahnhöfen und koordinierte alles rund herum, sodass die Züge ohne grosse Komplikationen ihren Fahrplan einhalten konnten.» Durch Charles Ball, den Gründer der Steiner Liliputbahn, wurde Peter Steinemann vor einigen Jahren auf die kleinen Dampflokomotiven aufmerksam. «Damals hatte Charles Ball noch eine Ford Garage in Rheinklingen und ich einen Ford, so lernte ich die Bahn kennen – eigentlich purer Zu- Nostalgisch und faszinierend – die Lokomotiven der Liliputbahn fahren wöchentlich bei schönem Wetter auf den Gleisen am Rhein entlang. Meilenstein auf dem Königsweg KOLUMNE WIRTSCHAFT SCHAFFHAUSEN Puzzleteile auf dem Weg zum erfolgreichen Abschluss. Die Redner beziehen sich oft darauf, dass der Tag des Abschlusses des Qualifikationsverfahrens auch ein Start ist. Der Rucksack ist gut gefüllt, was mit dem Inhalt gemacht wird, dafür ist jeder Absolvent und jede Absolventin selbst verantwortlich. Jeder und jede übernimmt die Verantwortung für den zukünftigen Weg selbst. Beim einen verläuft dieser gerade, beim anderen etwas kurviger, bei noch einem anderen ist er vielleicht steinig. Egal wie der Weg verläuft, ausgebildete Fachkräfte sind gesucht und nachgefragt, auch solche die auch viele Jahre nach Lehrabschluss noch das Handwerk pflegen und nicht nur jene, die den Ingenieursweg eingeschlagen haben. Das Schöne am dualen Bildungsweg ist, dass dieser viele Entwicklungsmöglichkeiten offenhält. Der Rucksack aus der Lehrzeit ist aber tatsächlich, wie immer gerne betont wird, gut und wertvoll gefüllt – es gilt den Inhalt weise zu nutzen und zu verwalten. Stolpern ist erlaubt – aus Erfahrungen lernen wir und entwickeln uns weiter. Der duale Bildungsweg ist ein Königsweg – darum freuen wir uns über alle neuen Fachleute und wünschen ihnen guten Prüfungserfolg, eine tolle Abschlussfeier und alles Gute für den weiteren Berufsweg! fall – durch meinen Ford und die Autogarage», erzählt Peter Steinemann freudig weiter. «Schlussendlich hat sich dieses Kennenlernen mit Charles Ball so entwickelt, dass ich bei der Bahn mitgeholfen habe und mich bis heute aktiv engagiere. Als 2011 der Verein gegründet wurde, war ich sofort im Verein dabei.» 2014 ging die Steiner Liliputbahn von der AG der Familie Ball in die Stiftung der Steiner Liliputbahn über. Die Freude am Alten Seit gut 47 Jahren dampfen die kleinen Lokomotiven auf den rund einen Kilometer langen Gleisen am Rhein entlang und ziehen somit immer wieder Besucherinnen und Besucher an, welche sich für die Dampflokomotive, aber auch für die Geschichte interessieren. «Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie die Kinder, aber auch die Erwachsenen Interesse an der Dampflokomotive zeigen», so das langjährige Vereinsmitglied. «Die Steiner Liliputbahn ist nicht nur für die Kleinen ein tolles Erlebnis, sondern auch die Erwachsenen haben immer sehr viel Freude daran, in den Wagons mitzufahren.» So besuchen an warmen und sonnigen Sonntagen immer wieder Touristen, aber auch Steinerinnen und Steiner die Liliputbahn, um sich für kurze Zeit auf eine Reise in der nostalgischen Dampflok zu begeben. Auf die Frage, was Peter Steinemann an der kleinen Dampflokomotive besonders fasziniert, erklärt er: «Das Handwerkliche sowie auch das Alte kombiniert mit dem Neuen– hinter jeder Dampflokomotive steckt eine Geschichte – so beispielsweise auch bei dem Krokodil», Peter Steinemann zeigt auf die braune Elektrolok, welche durch ihre Form an ein Krokodil erinnert. «Aber auch unsere älteste Lok hat eine Geschichte, welche auf ihre ganz eigene Art speziell ist.» Die Menschen zum Strahlen zu bringen, wenn der Betriebsleiter ihnen etwas über die Liliputbahn erzähle und dabei auch eine gewisse Neugier wecken könne, sei eine Bereicherung für seine Arbeit als Betriebsleiter und Lokführer. 1974 wurde die erste Dampflokomotive auf den damaligen Gleisen eingesetzt, um die Besucherinnen und Besucher von A nach B zu bringen. «Damals fuhren die Mit den Lokomotiven zu arbeiten und dabei handwerklich tätig zu sein, macht Peter Steinemann bei seiner Arbeit viel Spass. Bilder: Salome Zulauf Der Nächste Schritt für die Realisation der Erweiterungsbauten ist vollzogen Zwei Neubauten sollen im Rahmen der «Erweiterung Multisportkomplex Schweizersbild» entstehen. Die Landeigentümer haben zusammen mit der Gemeinnützigen Stiftung Schweizersbild nun die Voraussetzungen für die Realisierung geschaffen. ERWEITERUNGSBAU SCHAFFHAUSEN Züge im Stadtgarten eine Runde und dann musste die Lokomotive die Wagons wieder zum Ausganspunkt zurückstossen», erinnert sich Steinemann zurück. «Die ersten Lokomotiven waren noch von Charles Ball selbst gebaut, sie konnten etwa 20 erwachsene Personen befördern, jedoch waren diese im Sommer durch den Besucherandrang oft überlastet, so musste dringend eine neue Lokomotive her, welche anschliessend im Jahr 1976 das erste Mal in der Spur 7 ¼ Zoll eingesetzt wurde.» Diese erste Dampflokomotive steht heute auch noch im Lokdepot in Stein am Rhein, jedoch nur noch als Erinnerungsstück. Stetig weiterentwickelt Mit der Zeit kamen immer mehr Dampflokomotiven dazu, so sammelten sich in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Lokomotiven an, welche alle abwechslungsweise auf den Gleisen eingesetzt werden können. «Ich bin vor allem für die Organisation des Betriebes tätig, zusätzlich auch für die Ausbildung aller Helfer», erklärt Peter Steinemann. Seit einigen Jahren hat Die Landeigentümer im Bereich BBC-Arena und Hotel Hohberg haben zusammen mit der Gemeinnützigen Stiftung Schweizerbild die Voraussetzungen für die Realisation der Erweiterungsbauten geschaffen. Damit kann die Planung insbesondere für die Erstellung des Nationalen Tischtennis Trainingszentrums sowie weiterer Räumlichkeiten für asiatische Kampfsportarten konkretisiert werden. Bereits im Gange ist die Detailplanung von zwei weiteren Hallen im Bereich Ost. So werden nicht nur für Unihockey, Volleyball und Handball, sondern auch für Futsal, Basketball, weitere Sportarten sowie den Schulsport neue Trainingsmöglichkeiten bereitgestellt. Da aufgrund der vielen zusätzlichen Möglichkeiten die Nachfrage nach Beherbergungsmöglichkeiten für die Trainingslager steigen wird, beinhaltet das Projekt die Erstellung von rund 30 zusätzlichen Zimmern. Gleichzeitig wird so die langjährige Zusammenarbeit zwischen der Gemeinnützigen Stiftung Schweizersbild und Lorenz Messora vertieft und mit dem Hotel und Restaurant Hohberg werden ergänzende Angebote für die vielen Gastmannschaften und Trainingsgruppen geschaffen. Zwei Neubauten geplant Das Sportinfrastrukturprojekt «Erweiterung Multisportkomplex Schweizersbild» besteht aus zwei Neubauten. Erstens aus einem Anbau an die BBC-Arena im Bereich des Parkplatzes West. Zweitens aus einem Neubau auf dem heutigen grossen Besucherparkplatz Ost. Dieser Neubau der Verein nebst den dampfbetriebenen auch Elektroloks, welche regelmässig auf den Gleisen eingesetzt werden. «Es ist spannend mit beiden Arten von Lokomotiven zu arbeiten, so kann ich das Handwerkliche mit meiner Leidenschaft zur Elektronik verbinden», ergänzt Peter Steinemann weiter. Auch die anderen Mitglieder des Vereins der Steiner Liliputbahn geniessen es, gemeinsam als Gruppe für den Unterhalt der Lokomotiven zu sorgen. «Wir haben viele Jugendliche im Alter von zwölf bis 20 Jahren, welche uns jeden Sonntag und bei weiteren anfälligen Arbeiten tatkräftig unterstützen – es ist schön zu sehen, dass wir als Vorstand unseren jungen Mitgliedern unser Wissen und vor allem auch die Freude zur Dampflokomotive weitergeben können», so der engagierte Eisenbähnler. Den Ruhestand möchte Peter Steinemann noch nicht antreten, ihm mache seine Arbeit als Betriebsleiter noch zu viel Spass, sagt er und ergänzt freudig: «Solange ich die Lokomotive noch fahren kann, wird man mich auf den Gleisen der Steiner Liliputbahn antreffen.» soll auf der Basis eines Baurechtvertrages auf einer Landparzelle der Stadt Schaffhausen errichtet werden (Projekt Ost). Die gesamten Baukosten für die An- und Neubauten belaufen sich auf rund 20 Millionen Franken. (shb.) Die Planung für die Erweiterungsbauten im Schweizersbild schreitet voran. Bild: gco.
Bock | Dienstag, 7. Juni 2022 Nachrichten 3 das eigene quartier als treffpunkt Die QuartierBar ist in die neue Saison gestartet. Das beliebte Treffen fand letzte Woche im St. Peter Park statt. Fünf weitere Standorte sind für die Saison 2022 geplant. TREFFPUNKT SCHAFFHAUSEN Gabriella Coronelli Als die Bevölkerung im Niklausen-Viertel den Wunsch nach einem Treffpunkt im Quartier äusserte, suchte die Stabsstelle Quartierentwicklung der Stadt Schaffhausen lange nach geeigneten Räumlichkeiten. Da sich die Suche schwierig zeigte, kam die Quartierentwicklung auf die Idee, während der Sommermonate eine Begegnungsmöglichkeit in Form einer fahrbaren Bar zu schaffen. So erfolgte dann im Sommer 2019 die erste Durchführung der QuartierBar an verschiedenen Standorten im Niklausen-Quartier. Seither finden diese Treffen regelmässig statt. Mittlerweile auch ausserhalb des Niklausen-Quartiers. «Die Auswahl der Standorte ist eine Herausforderung. Es gibt viele schöne Orte und Plätze in den Quartieren der Stadt Schaffhausen», erzählt Thomas Achermann, Projektleiter der QuartierBar, der sich nach der ersten Durchführung von letzter Woche im St. Peter Park zufrieden zeigte. Beliebter Quartier-Treffpunkt Seit der Erstdurchführung sei die QuartierBar zu einem beliebten Treffpunkt in den Schaffhauser Vierteln geworden. Mit jeweils 70 bis 120 Personen stossen diese Treffen auf gute Resonanz, teilt die Stabstelle Quartierentwicklung mit. Eine Belebung der Quartiere mit Begegnungsmöglichkeiten ist offensichtlich nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein grosses Anliegen der Schaffhauser Bevölkerung. Nicht nur ideale Wetterbedingungen sorgten dafür, dass die QuartierBar letzte Woche viele Besuchende in den St. Peter Park lockte. Bild: Gabriella Coronelli Die regelmässigen Anfragen aus diversen Quartieren zeigen auf, wie populär diese Treffen für die Schaffhauser Bevölkerung sind. Für das leibliche Wohl ist gesorgt Gastronomisch wird die QuartierBar von der EriBAR betrieben. Es besteht eine Auswahl an alkoholischen und nicht alkoholischen Sommerdrinks. Auch steht ein Grill für Würste und vegetarisches Grillgut zur Verfügung. Sitzgelegenheiten für jede Altersklasse und Spielmöglichkeiten für jüngere Gäste sorgen für weitere Annehmlichkeiten, um mit der Nachbarschaft den Feierabend gemütlich ausklingen zu lassen. Eingeladen sind alle, auch Personen, die nicht im jeweiligen Quartier wohnen. Somit bietet die QuartierBar die Möglichkeit, ein noch unbekanntes Schaffhauser Viertel genauer zu entdecken. «Einige Stammgäste nutzen gezielt dieses Angebot, um die Schaffhauser Quartiere kennenzulernen», so Thomas Achermann weiter. Aufwändige Organisation Das Abwägen der Möglichkeiten, das Herstellen der Kontakte, das Einholen von Bewilligungen und die Abklärung der Sicherheit sind nur einige Punkte, die im Vorfeld durch die Stabstelle Quartierentwicklung der Stadt Schaffhausen abzuklären sind. «Die Belohnung für den Aufwand ist dann die eigentliche Umsetzung, wenn die Quartierentwicklung als Gastgeberin viele Leute begrüssen darf und diese miteinander ins Gespräch kommen», freut sich der Projektleiter Thomas Achermann. Bock-Blick Vergabeverfahren gewonnen. Die SBB GmbH hat vom Land Baden-Württemberg den Zuschlag für die Strecke Schaffhausen - Singen erhalten, wie das Baudepartement des Kantons Schaffhausen mitteilt. Im kommenden Dezember werde die SBB GmbH den Verkehr von der DB Regio übernehmen. Der neue Verkehrsvertrag läuft bis Ende 2027. Das Fahrplanangebot wird sich nicht ändern, weiterhin verbinden mit der S24 und der halbstündlichen S-Bahn drei Züge pro Stunde Thayngen mit Schaffhausen. Netto-Null als Ziel. Der Stadtrat hat eine Vorlage zur Klimastrategie an den Grossen Stadtrat verabschiedet. Bis 2050 will die Stadt Schaffhausen die Treibhausgasemissionen auf «Netto-Null» reduzieren, teilten die Verantwortlichen der Stadt Schaffhausen vergangene Woche mit. Für die kommunalen Gebäude und Mobilität soll die «Netto-Null»-Zielsetzung bereits 2035 erreicht werden. Durch zielgerichtetes Handeln sollen gravierende Auswirkungen für die Umwelt, die Bevölkerung und die Wirtschaft abgewendet werden. Unterstützung für den Kultursektor. Wie Staatskanzlei in einer Mitteilung schreibt, hat der Bundesrat die Covid- 19-Kulturverordnung angepasst. Neu können auch finanzielle Schäden für den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. Juni geltend gemacht werden. Der Kanton Schaffhausen übernimmt diese Massnahme zur Unterstützung des Kultursektors. Aktuelle Informationen sind auf der Website kulturraum.sh unter Infos: «Covid 19» zu finden. Afterwork BOCK AUF REISEN? Reisegeflüster Pura Vida – Costa Rica Bock auf einen kostenlosen Reisegeflüster Apéro? 13. Juni 2022 18.00 bis 19.00 Uhr Costa Rica – Abenteuer, Artenvielfallt und Natur pur Meetingpoint Herrenacker 15 SH Entfliehen Sie mit uns einmal im Monat an die schönsten Orte der Welt.
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