2 Hintergrund Bock | Dienstag, 21. Juni 2022 Engagiert und immer was zu erledigen Mit ihrer grosszügigen Art und ihrem riesigen Engagement ist bei Sonia Solla immer was los. Egal ob bei der Feuerwehr oder beim Oldtimer Treff, die 44-Jährige legt sich tagtäglich ins Zeug, um ihre Lebensfreude mit ihren Mitmenschen zu teilen. PORTRÄT FEUERTHALEN Salome Zulauf Seit 25 Jahren arbeitet Sonia Solla hinter den Fleischtheken der Migros Filialen in Schaffhausen. «Durch einen Zufall bin ich damals auf meinen heutigen Beruf gestossen», erinnert sich Sonia Solla zurück. «Ich arbeitete einige Jahre beim Kundendienst in der Migros Filiale in der Schaffhauser Altstadt.» Durch einen Zufall, als sie mit dem Chef der Metzgereiabteilung ins Gespräch kam, erzählte er ihr, dass diese gerade nach neuen Mitarbeitenden suchte. «Ich war schon immer an der Verarbeitung von Lebensmitteln interessiert, somit habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, die Abteilung zu wechseln und eine neue berufliche Richtung einzuschlagen», erzählt Sonia Solla. Nach anschliessenden Aus- und Weiterbildungen war für sie klar, dass dies die richtige Entscheidung war. «Es gibt keinen Tag, an welchem ich nicht gerne zu meiner Arbeit gehe – besonders der Kundenkontakt sowie auch die handwerklichen Tätigkeiten bereiten mir tagtäglich immer wieder Rhyphilharmonie, wo bist du? KOLUMNE KULTUR SCHAFFHAUSEN Stéphanie Stamm Da sass ich also an Auffahrt in der Rathauslaube im zweiten Festkonzert des 29. Internationalen Bachfests Schaffhausen und sinnierte während Bachs Goldberg- Variationen darüber nach, was ich in meiner ersten Gastkolumne im «Bock» thematisieren soll. Musik, Kunst, Tanz, Literatur, Theater, Cinematographie – es gibt so vieles, was mich interessiert und worüber ich schreiben könnte. «Ein dankbares Thema, dieses weite Feld der Kultur», überlegte ich und liess meinen Blick zum 1624 errichteten Portal schweifen, das die Laube mit der Grossen Ratsstube verbindet. Vor mir auf der Bühne gab das «Concerto Italiano» unter der Leitung von Rinaldo Alessandrini alles, und einmal mehr sah ich mich darin bestätigt, was für ein toller Saal die Rathauslaube für Kammermusik ist. Ähnliches gilt im St. Johann für grosse Sinfoniekonzerte. Immer wieder höre ich von hier Ansässigen und insbesondere auch von nationalen und internationalen Gast-Ensembles, dass der St. Johann eine schöne Konzertkirche mit toller Akustik sei. Ja, da haben sie recht. Ich höre beispielsweise eine Bach-Passion genauso gerne wie eine grosse Sinfonie von Bruckner, Mahler oder Schostakowitsch. Und doch hat auch der St. Johann seine Schwierigkeiten, die sich in einem denkmalgeschützten Objekt nicht einfach so beheben lassen. sehr viel Freude», ergänzt die 44-Jährige. Das Arbeiten mit Lebensmitteln war schon immer eine Beschäftigung, an welcher die gelernte Detailhändlerin grosse Freude hatte. Mit der italienischen Mentalität ihrer Eltern sowie der Leidenschaft zur Küche konnte sich die 44-Jährige immer mehr in ihrer Berufung weiterentwickeln und ihre Mitmenschen davon inspirieren. So teilt sie mit ihrem ältesten Sohn seit einigen Jahren das gemeinsame Hobby Wursten. «Typisch italienisch oder auch andere Kreationen – manchmal stehen wir stundenlang in der Metzgerei und produzieren die unterschiedlichsten Würste», erzählt Sonia Solla. «Es ist schön zu sehen, dass wir gemeinsam ein solches Hobby teilen können.» Engagiert im Dorf Nicht nur hinter der Fleischtheke ist Sonia Solla anzutreffen. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in den unterschiedlichsten Vereinen und Organisationskomitees für regionale Anlässe. «Vor drei Jahren bin ich in die freiwillige Feuerwehr in Feuerthalen eingetreten. Ich geniesse es, neue Kontakte zu knüpfen und dabei noch gute Taten zu Es fehlt an einiger Infrastruktur wie zum Beispiel Toiletten, Garderoben fürs Publikum, mehr Solistenzimmern, an einer fest eingebauten Ticketkasse und natürlich an zusätzlichen Räumen für Konzerteinführungen, für Sponsoren-Apéros oder für moderierte Gespräche mit Künstlerinnen und Dirigenten nach dem Konzert. All diejenigen, die vor allem dem Event-Gedanken kritisch gegenüberstehen, werden nun argumentieren, dass es doch jahrein, jahraus auch ohne Brimborium ging. Das verstehe ich gut, ich sehe mich im Sinne des eigentlichen Konzerterlebnisses auch eher als Puristin, der es reicht, nur Musik zu geniessen. Aber wenn ich als Vermittlerin spreche, dann braucht es gelegentlich diese Nebenveranstaltungen, um eben im Endeffekt bestenfalls auch neue Besucherinnen und Besucher zu gewinnen. Was können Konzertveranstalter diesbezüglich tun? Behelfsmässig können Bereiche in der Kirche umgenutzt oder Räume in benachbarten Gebäuden angemietet werden, doch langfristig kommt wohl auch Schaffhausen nicht um einen neuen Konzertsaal mit zeitgenössischer Einrichtung herum. Einen ähnlichen Prozess durchlaufen im Moment die Stadt Winterthur und das Musikkollegium Winterthur, das mit seinem Stammhaus, dem Stadthaus Winterthur, auch nicht immer nur glücklich ist. So wird mittlerweile geplant, in der Halle 53, der ehemaligen Grossgiesserei der Firma Sulzer, einen neuen Saal zu bauen. Transferiert man die Idee eines Konzerthauses in einem einstigen Industriebau zu uns, so könnten wir eine Chance haben, die es zu prüfen gilt – im SIG-Areal in Neuhausen. vollbringen», so Sonia Solla. «Ich bin in Feuerthalen aufgewachsen und habe hier mein ganzes Leben verbracht – aktiv am Dorfleben teilzuhaben ist für mich daher eine Selbstverständlichkeit». Jedoch ist es nicht immer ganz einfach, Familie, Beruf und Vereine unter einen Hut zu bringen. Wie die gelernte Detailfachfrau erzählt, plane sie schon seit einiger Zeit ihre Projekte nicht mehr im Vorhinaus, da schlussendlich trotzdem alles anders komme und sie nur noch mehr Zeit investieren müsse. Auf die Frage hin, weshalb sie sich so gerne für die unterschiedlichsten Vereine engagiert, erklärt Sonia Solla schmunzelnd: «Meine grösste Schwäche ist, Nein zu sagen. So lebe ich auch ganz nach dem Motto: Nein zu sagen ist für mich keine Option – ich investiere gerne meine Zeit für gute Taten und möchte dies auch nicht mehr missen. So wird es einem nie langweilig in seinem Alltag und es ist immer was zu tun.» Spontane Entscheidung Nebst der Feuerwehr und dem Kiosk, welchen Sonia Solla vor ein paar Jahren mit ihrer Schwester am Fussballplatz beim Schulhaus Stumpenboden in Feuerthalen übernommen hat, stellte die 44-Jährige vor zwei Jahren das erste Oldtimer Treffen in der Gemeinde Feuerthalen auf die Beine. «Mein Mann und ich waren schon immer von den unterschiedlichsten Arten von In den unterschiedlichsten Farben und Jahrgängen stellen die Oldtimer Begeisterten ihre Autos am Oldtimer Treff aus. Bild: zVg. NEUES ZU NAMEN Wie aus einer Mitteilung der Rheinkraftwerk Neuhausen AG (RKN) zu entnehmen ist, wählte die Generalversammlung Viktor Lir, Leiter Asset Management der Division Hydroenergie und Biomasse, Axpo Power AG, neu in den Verwaltungsrat der RKN. bis zur Generalversammlung (GV) betreffend das Geschäftsjahr 2022. Aus dem Verwaltungsrat trat Peter Lustenberger, Senior Expert Asset Management, Axpo Power AG, zurück. In der konstituierenden Sitzung nach der GV wurden Michel Schwery als Präsident und Hans-Peter Zehnder als Vizepräsident bestätigt. Anzeige Mit Ehemann Lucio Solla sowie ihren zwei Söhnen verbringt Sonia Solla gerne ihre restliche Freizeit, um die Welt zu entdecken. Bilder: Salome Zulauf Oldtimern fasziniert. Egal welche Farbe oder Form, jedes Auto erzählt auf seine eigene Art eine Geschichte», erzählt die 44-Jährige begeistert. «Als wir uns vor ein paar Jahren einen Traum erfüllten und einen Fiat Cinquecento kauften, war es schon immer ein Ziel, ein eigenes Oldtimer Treffen zu organisieren.» Durch eine spontane Entscheidung und viel Engagement plante die Feuerthalerin mit ihrer Familie und Freunden schlussendlich innerhalb von vier Wochen im Sommer 2020 das erste Oldtimer Treffen. «Diese Zeit war sehr intensiv, es musste vieles geplant und abgeklärt werden. Zudem war eine gewisse Unsicherheit vorhanden, da wir nicht wussten, wie das Treffen bei den Gästen ankommen wird.» Mit etwas Mut und der Freude an dem eigenen Oldtimer wurde das Treffen schlussendlich zu einem riesigen Erfolg. Wie Sonia Solla weitererzählt, war sie vor allem von den vielen Autos überwältigt. Es kamen immer mehr und der Platz auf dem Parkplatz sowie am Strassenrand wurde immer enger. «Die vielen positiven Rückmeldungen, welche ich von den Besuchenden erhielt, waren unglaublich. So haben wir auch im letzten Jahr und am ersten Juliwochenende wieder ein Treffen geplant», so die Feuerthalerin. Im Bild v. l.: Viktor Lir, Stefan Ficht, Felix Tenger, Oliver Steiger, Michel Schwery, Peter Lustenberger, Marie-Cécile Zuchuat und Diego Pfammatter (es fehlt: Hans-Peter Zehnder). Mit dem Camper unterwegs Eine weitere Leidenschaft, welche die 44-Jährige gerne in ihrer Freizeit auslebt, ist das Reisen. «Meine Familie kommt ursprünglich aus Italien, daher geniesse ich es immer wieder, in mein Heimatland zu reisen», fügt Sonia Solla hinzu. «Ich liebe es, mit einem Camper und meinem Ehemann sowie meinen zwei Söhnen auf ein Abenteuer zu gehen und dabei die Welt zu entdecken.» Im Jahr 2018 machten sie als ganze Familie zusammen einen Roadtrip durch Amerika. Gestartet in Los Angeles nach San Francisco und wieder zurück nach Los Angeles. «Diese Zeit war unglaublich. Mit unserem gemieteten Camper fuhren wir durch die unterschiedlichsten Landschaften und Orte und konnten einige schöne Erinnerungen sammeln.» Auch in kommender Zeit steht nochmals eine Reise an: Wie Sonia Solla erzählt, möchte sie die ganze Strecke der Route 66 hinabfahren. «Die Welt zu entdecken und die Menschen zum Lachen zu bringen, ist dabei eines der schönsten Dinge, welche ich bis jetzt auf meinen Reisen, aber auch in meinem Berufsalltag erleben durfte.» Mit ihrer aufgestellten Art bringt Sonia Solla gerne ihre Freunde und Familie zum Strahlen. Die Kantonspolizei Zürich wird ab 1. Januar von Marius Weyermann geführt. Der Zürcher Regierungsrat hat den bisherigen Chef der Sicherheitspolizei der Kantonspolizei zum neuen Kommandanten ernannt, heisst es in einer Mitteilung des Kantons Zürich. Marius Weyermann wohnt mit seiner Familie im Zürcher Weinland und folgt auf Bruno Keller, der nach rund 45 Jahren im Dienste der Kantonspolizei Ende Jahr in den Ruhestand tritt. Im Juni 2021 startete die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh) den Suchprozess für die neue Pacht der Bordgastronomie. Nötig wurde dieser Schritt aufgrund der Kündigung des bisherigen Partners, heisst es seitens URh. Im mehrstufigen Bewerbungsprozess überzeugte Die Kochpiraten GmbH aus Islikon von Andreas Würmli und Renato Blättler. (shb.)
Bock | Dienstag, 21. Juni 2022 Nachrichten 3 einander auf Augenhöhe begegnen Das Selbstvertrauen stärken und die eigene Meinung äussern – diesen und weiteren Themen widmen sich die zehn Teilnehmenden im Lehrgang Selbstvertretung. INKLUSION SCHAFFHAUSEN Lara Gansser Selbstvertretung bedeutet unter anderem für sich selbst sprechen zu können, die eigenen Interessen vertreten zu können, eigene Entscheidungen zu treffen und gleichzeitig die notwendige Unterstützung zu bekommen. Um diese Fähigkeiten zu vertiefen und zu fördern, führt die altra – in Zusammenarbeit mit der pro infirmis – den Lehrgang Selbstvertretung erstmals in Schaffhausen durch. «Der Inklusionsrat der altra hat eine beratende Funktion innerhalb des Unternehmens. Er setzt sich aus Betreuungspersonen sowie Menschen mit Beeinträchtigung zusammen. Diese wurden aufgefordert, den Kurs zu besuchen», so Ratsmitglied Jens Förster. Die Kantone Thurgau und St. Gallen bieten den Lehrgang schon seit einigen Jahren an – Anfang 2022 startete nun der erste öffentliche Kurs in Schaffhausen. Der «Bock» erhielt einen Einblick und traf auf viele motivierte Kursteilnehmende. Am vierten Kurstag des Lehrgangs Selbstvertretung befassten sich die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer der altra damit, wie sie ihre Meinung richtig äussern können. Bild: lg. Über Befindlichkeiten sprechen «Wie ist eure allgemeine Stimmung heute?», fragte Janine Dütsch, Sozialpädagogin und eine der Kursleiterinnen zu Beginn in die Runde. Das Resultat war erfreulich – die Daumen zeigten grösstenteils nach oben. Bereits zum vierten von acht Kurstagen traf sich die Gruppe vergangenen Freitag in den Räumlichkeiten der Migros Klubschule. «Es macht grosse Freude, mit einer solch motivierten Gruppe zu arbeiten. Alle wollen etwas mitnehmen und sprechen sehr offen und ehrlich über die sehr persönlichen Themen», so Janine Dütsch. Die Kurstage basieren auf sogenannten Kernsätzen, welche die zehn Teilnehmenden am Anfang für sich selbst definierten. «Dabei geht es um ein Thema, bei dem sie individuell vorwärtskommen wollen», erklärt die zweite Kursleiterin Margrit Cuadrado. Das Bestreben sei es, den Menschen die richtigen Werkzeuge zur Selbstermächtigung an die Hand zu geben. Für Tobias Schlagenhauf, für den als Mitglied des Inklusionsrats die Teilnahme am Kurs obligatorisch war, sei von Beginn an klar gewesen, welchen Kernsatz er wählt: «Mein Ziel ist es, mein Selbstvertrauen in der freien Wirtschaft zu stärken.» Im Kurs habe er bereits gelernt, Probleme richtig anzugehen und sich noch mehr mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ähnlich äussert sich altra-Mitarbeiter Matthias Keller: «Ich bin grundsätzlich ein sehr offener Mensch. Der Kurs ist ein guter Rahmen, sich mit anderen auszutauschen und das eigene Selbstwertgefühl aufbauen zu können.» «Aus der Komfortzone gehen» Wie üblich bestand auch am Freitag ein Teil des Kurstags aus einer Gruppenaufgabe: Die Teilnehmenden erhielten zwei Geschichten und konnten sich selbst überlegen, wie sie diese im Rahmen eines Theaterstücks nachspielen. «Damit fördern wir, dass ihr – in Situationen, die nicht so angenehm sind – aus eurer Komfortzone geht», erklärt Janine Dütsch. Statt stundenlangen Referaten zu lauschen, wird stets das Mitwirken der Anwesenden gefordert. Die Kurstage seien nicht strikt aufgebaut, sondern werden individuell an die Gruppe angepasst. «Unser Wunsch ist es, dass der Lehrgang für die Menschen selbst zielführend ist. Dass sie lernen, Stellung zu nehmen, sich selbst zu vertreten und sich individuelle Ziele zu setzen», so Jens Förster abschliessend. Bock-Blick Autofahrer fährt Motorradfahrer an. Bei einer Auffahrkollision in der Nacht auf Samstag, 18. Juni, ist auf der A4 (Gemeindegebiet Dachsen) ein Motorradlenker angefahren worden. Wie die Kantonspolizei Zürich mitteilt, zog er sich beim Sturz erhebliche Verletzungen zu. Er wurde nach der Erstversorgung durch ein Ambulanzteam mit einem Rettungswagen ins Spital gebracht. Der Automobillist beging Führerflucht, da er seine Fahrt fortsetzte, ohne sich um den Verletzen zu kümmern. Aufgrund intensiver polizeilicher Ermittlungen konnte der Unfallverursacher am Samstagvormittag ermittelt und an seinem Wohnort im Kanton Zürich verhaftet werden. Beim fehlbaren Lenker handelt es sich um einen 35-jährigen Schweizer. Der beschädigte Personenwagen konnte sichergestellt werden. Weiterer Handlungsbedarf. Wie der Schaffhauser Regierungsrat in einer Medienmitteilung schreibt, habe er in den vergangenen Monaten eine umfassende Überprüfung des Umsetzungsstands der Demografiestrategie des Kantons Schaffhausen vorgenommen. Unter Berücksichtigung aktualisierter Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung stelle er einen längerfristigen und zugleich dringlichen Handlungsbedarf fest. Der Projektbericht der interdepartementalen Arbeitsgruppe vom 31. März zeige den Handlungsbedarf für den Kanton und die Gemeinden auf und schlägt insgesamt 25 Massnahmen zur Umsetzung vor. Der Regierungsrat hat eine entsprechende Orientierungsvorlage an den Kantonsrat verabschiedet. Weitere Informationen zu dem Projektbericht sind unter sh.ch zu finden. (shb.) «Da isch doch crazy!» Abfälle richten in der Natur viel Schaden an und haben dort nichts zu suchen. Darum organisiere ich seit 2017 zusammen mit der Gruppe Clean-up SH und dem WWF SH Clean-up-Events in unserem Kanton. Es ist schon verrückt, wie viel Müll wir da finden: Nebst Plastik, Alu und Glas vor allem ganz viele Zigarettenstummel. PUBLIREPORTAGE SCHAFFHAUSEN «Warum werfen Leute Abfälle weg?» habe ich kürzlich eine Primarschulklasse gefragt. Die Kinder wussten genau, wo die «Schwächen» der Menschen liegen: Bequemlichkeit, Unwissenheit und Kostensparen. Auch auf die Frage, wie lange einzelne Abfallstücke in der Natur überleben, kamen die Kinder teils nahe mit ihren Antworten. Dass es aber bis zu fünf Jahre braucht, bis sich ein Kaugummi zersetzt oder rund 500 Jahre für eine PET-Flasche, überraschte die sie dann doch. Müll ist Gift für Tiere und Pflanzen Am Beispiel der Zigarettenstummel, die sich erst nach mehreren Jahren «auflösen», kann ich die Schädlichkeit von Abfällen am besten aufzeigen. Die Filter bestehen aus Kunststoff, enthalten unzählige Gifte (u.a. Arsen, Blei, Chrom) und sind eigentlich Sondermüll. Die Gifte gelangen bei der Zersetzung ins Wasser oder in den Boden und schädigen Lebewesen wie z.B. Fische. Für die Natur macht es darum viel Sinn, wenn wir den Müll anderer auflesen, damit er keinen Schaden mehr anrichten kann. Autositz und Ölfass am Bachufer Noch besser wäre es aber, alle würden Abfälle gleich selbst fachgerecht entsorgen, statt achtlos auf den Boden zu werfen. Bei einem Clean-up im Mühlental fanden wir nahe an der Durach alte Autoteile, die einfach den Abhang runtergeschmissen wurden. Auch ein altes Ölfass und ganz viel Plastik waren dabei, der mit der Zeit zu schädlichen Kleinstpartikeln – sog. Mikroplastik – zerfällt. An diesem Tag sammelten 40 fleissige Helferinnen und Helfer rund 500 Kilogramm Müll in zwei Stunden. «Da isch doch crazy!» kann ich dazu nur sagen. Bilder: zVg. (Clean-up Schaffhausen) Wir brauchen Deine Unterstützung! Am 26. Juni sind wir im Breite-Quartier unterwegs, um die Natur von Abfall zu befreien. Danach folgen bis Ende Oktober weitere Events, bei denen wir Deine Mithilfe benötigen. Komm doch vorbei und mach Dir selbst ein Bild davon, warum wir diese Arbeit leisten. Auch bitte ich Dich, Mitmenschen direkt anzusprechen, wenn Du diese beim Abfallwegwerfen (Littering) antriffst. Danke, dass Du uns hilfst, unseren schönen Kanton sauber zu halten und die Natur zu schützen! (shb.) Liebe Grüsse, Patrick Portmann Leiter Clean-up SH und Vorstandsmitglied WWF SH Nächste Clean-up- Termine in Schaffhausen & Neuhausen So., 26. Juni, 15 –17 Uhr, Breite So., 31. Juli, 15 –17 Uhr, Emmersberg So., 28. Aug., 15 –17 Uhr, Lindli Sa., 10. Sept., 14 –17 Uhr, Rheinfall So., 25. Sept., 15 –17 Uhr, Herblingen So., 30. Okt., 15 –17 Uhr, Buchthalen Weitere Infos unter www.wwf-sh.ch PS: Bei den Clean-ups duzen wir uns! Clean-ups für Schulen und Firmen auf Anfrage.
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