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Bock E-Paper 2022 KW30

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16 FoKus

16 FoKus Bock Mückengitter / Rollos Montage: Kt. ZH/TG/SH/SG/AG keine Wegpauschale · Gratis-Offerte Ausstellung Rutschmann AG Tel. 052 369 00 69 · www.rr-ag.ch Eigene Produktion seit 1993 Bock auf Kirche. Auch per Livestream Arztpraxen schliessen keine Wegpauschale · Gratis-Offerte wegen fehlender Ausstellung Nachfolge Im Kanton Schaffhausen mangelt es an Hausärztinnen keine Wegpauschale Rutschmann und · Gratis-Offerte Hausärzten. AG Die Nachfolge zu regeln, scheint ein schwieriges Unterfangen zu sein. Claus Platten, Präsident der Kantonalen Ärztegesellschaft Schaffhausen, klärt über mögliche Ursachen auf. Der Mangel an Hausärztinnen und Hausärzten ist ein Dauerthema. Die Nachfolgeregelung ist schwierig, denn immer weniger Ärztinnen und Ärzte möchten die Verantwortung für eine eigene Praxis übernehmen. Symbolbild: pexels.com GESUNDHEIT SCHAFFHAUSEN Gabriella Coronelli Die früheren Würdeträger der Gemeinden waren Pfarrer, Lehrer und Ärzte. Herr und Frau Doktor erfuhren grossen Respekt, Herr und Frau Lehrer waren die Autoritätspersonen und Herr und Frau Pfarrer genossen Hochachtung. Heute sieht es in vielerlei Hinsicht anders aus, insbesondere die Stellung in der Gemeinde hat sich verändert. Zahlreiche Schulen verzeichnen einen hohen Lehrpersonen- Mangel, die Kirchen bleiben sonntags vielerorts leer und hausärztliches Personal wird händeringend gesucht. Der «Bock» ging dieser Thematik nach. Mückengitter / Rollos Montage: Kt. ZH/TG/SH/SG/AG Montage: Kt. ZH/TG/SH/SG/AG Eigene Produktion seit 1993 Eigene Produktion seit 1993 Ausstellung Tel. 052 369 00 69 · www.rr-ag.ch Rutschmann AG Tel. 052 369 00 69 · www.rr-ag.ch Abnahme der Einzelpraxen Claus Platten ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe und führt mit seinem Berufskollegen Efstathios Asimakis eine Gemeinschaftspraxis am Durachweg in Schaffhausen. Diese Praxis widerspiegelt einen generellen Trend: Das Modell der Einzelpraxis verschwindet zunehmend. Es sind die Gruppenpraxen, die im Aufkommen sind. Wenn überhaupt von einem Aufkommen gesprochen werden kann. Die herausfordernde Nachfolgeregelung bei Hausärztinnen und Hausärzten ist ein anhaltendes Dauerthema, welches bei etlichen Patientinnen und Patienten und auch bei Claus Platten zu Sorgenfalten führt. Denn der 50-Jährige ist nicht nur Frauenarzt. Er ist auch der Präsident der Kantonalen Ärztegesellschaft Schaffhausen (KÄG) und kennt insbesondere aufgrund dieser Funktion die allgemeine Situation rund um die Schaffhauser Ärztinnen und Ärzte. Jede Bewerbung ist willkommen Der Kanton Schaffhausen zählt zurzeit um die 70 Hausärztinnen und Hausärzte. Schon die Segmentierung der Altersgruppen lässt aufhorchen. Von diesen praktizierenden medizinischen Fachpersonen haben zwölf das Pensionsalter von 65 Jahren bereits überschritten und 25 davon sind über 60-jährig. In der Altersgruppe unter 45 Jahren üben nur zwölf den Beruf des Hausarztes aus. «Diese 70 jetzt praktizierenden Doktorinnen und Doktoren geben ihr Bestmögliches für die medizinische Patientenversorgung im Kanton. Diese Zahl muss reichen, aber wir sind um jede Bewerbung froh. Wir benötigen weitere engagierte Hausärzte und können bei Interessierten, die alle notwendigen Kriterien erfüllen, in vielerlei Hinsicht die notwendige Unterstützung bieten», erklärt Claus Platten. Eine Hilfestellung sei beispielsweise die Plattform docsh.ch. Dabei handle es sich um einen Verein, welcher Ärztinnen und Ärzte Unterstützung sowohl bei der Ausbildung zu Hausarzt, als auch bei einer Praxisübernahme, bei der Stellensuche, der Niederlassung und dem Bewilligungsprozess biete. Er setze sich aus Praxis- und Spitalärzten, aber auch aus Gemeindevertretenden und Mitarbeitenden der lokalen Gesundheitsbehörde zusammen. Mögliche Ursachen Es gebe verschiedene denkbare Gründe für die rückläufige Zahl an Praxen. «Es braucht ein verbindliches Bekenntnis, eine solche Verpflichtung eingehen zu wollen. Viele Ärztinnen und Ärzte ziehen ein Angestelltenverhältnis der eigenen Praxis vor», so der Gynäkologe. Claus Platten zählt weitere mögliche Ursachen auf: «Das tiefere Einkommen sowie die fehlenden betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sind weitere Aspekte, die abschreckend wirken können». Der Facharzt berichtet, dass die Grundlagen betriebswirtschaftlicher Prozesse im langen Medizinstudium nicht vorgesehen sind. «Hausärztinnen und Hausärzte müssen sich aber auch mit Personalführung und den betrieblichen Prozessen auskennen. So, wie jede andere unternehmensführende Person auch», so der dreifache Vater. Angehende Doktorinnen und Doktoren treten während des obligatorischen Wahlstudienjahres die Praktika nahezu ausschliesslich in Spitälern an. Entsprechend sähen nur Vereinzelte die Tagesabläufe einer Hausarztpraxis. Als logische Schlussfolgerung und weil sie es schlichtweg nicht kennengelernt haben, würden viele Studierende die Arbeit in einer eigenen Praxis eher weniger in Erwägung ziehen. Lange Wartezeit für eine Konsultation Die Schweiz befinde sich jedoch im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern immer noch in einer eher komfortablen Lage. «Ein Blick nach Deutschland oder Grossbritannien zeigt, wie sich öffentlich Aufgrund des Nationalfeiertages erscheint die nächste «Bock»-Ausgabe am Dienstag, 9. August. finanzierte Gesundheitssysteme auswirken können. Lange Wartezeiten für eine medizinische Konsultation gehören da zur Tagesordnung», vergleicht Claus Platten. Dennoch gibt es auch mit dem hiesigen Gesundheitssystem Konsequenzen, falls sich das Schwinden der Hausarztpraxen in Schaffhausen weiter verhärtet. Die lange Wartezeit für einen Arzttermin bei nicht lebensbedrohlichen Krankheiten sei eine davon. «Die bisherigen Erwartungen der Patientinnen und Patienten an das Gesundheitssystem könnten zunehmend nicht mehr erfüllt werden», so die Aussicht. Im schlimmsten Fall könnten manche Erkrankte die hausärztliche Versorgung gänzlich verlieren. Der Wunsch der Patientinnen und Patienten nach einer kontinuierlichen medizinischen Betreuung sei nach wie vor legitim. Dafür brauche es Bedingungen, die es dem medizinischen Fachpersonal ermöglichen, auch langfristig an einem Ort zu bleiben. «Dass schweizweit aufgrund des Ärztemangels Grosspraxen verschiedener Träger errichtet werden, ist eine logische Folge. Dass dort die Ärzte schneller wechseln, ist ebenfalls eine Tatsache und stellt einen Unterschied zu einer inhaberbetriebenen Doppel- oder kleineren Gruppenpraxis dar», schlussfolgert der Fachmann. Die hoffnungsvolle Nachricht zuletzt: «Das Gesundheitsamt nimmt die Bedarfsplanung der zukünftigen ärztlichen Versorgung zusammen mit der Schaffhauser Ärzteschaft bald in Angriff», verrät Claus Platten. Doch für die Steigerung der Attraktivität des Berufes als Hausärztin und Hausarzt brauche es auch die Unterstützung der Politik, und zwar auf Bundesebene. «Dafür zu kämpfen, lohnt sich – für die Patientinnen und Patienten, wie auch für die Ärzteschaft», führt Claus Platten aus. Ansonsten könnte es in Zukunft eng werden. Claus Platten ist der Präsident der Kantonalen Ärztegesellschaft Schaffhausen. Bild: zVg. MISTER X MACHT FERIEN BachTurnHalle Schaffhausen Vorverkauf ab Juli 2022, eventfrog.ch Regie Damir Žižek mit Rahel Roy, Simona Sbaffi, Manfred Heinrich, Stefan Kollmuss, Lukas Waldvogel uva. Sponsoren Medienpartner 16.SHpektakel 2. – 14.August 2022 von Friedrich Dürrenmatt ein Lustspiel • Uraufführung! shpektakel.ch Aufführungsrechte DIOGENES Verlag bachturnhalle.ch

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