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Bock E-Paper 2022 KW43

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2 Hintergrund

2 Hintergrund Bock | Dienstag, 25. Oktober 2022 «Saft vom Randen» für die Region Vor neun Jahren wurde die Energiegenossenschaft RandenSaft gegründet – mit dem Ziel, die erneuerbaren Energien im Kanton zu fördern. Präsident Martin Sengel spricht über die drei realisierten Solaranlagen und die Menge an dort produzierter Energie. ENERGIE SCHAFFHAUSEN Lara Gansser 166 Solarpanels auf etwa 280 Quadratmetern befinden sich auf dem Dach der Velostation am Bahnhof Schaffhausen. Übers Jahr wird hier Strom für acht bis zehn Haushalte à vier Personen produziert. Und auf eben diesem Dach treffen wir Martin Sengel, Präsident und Mitgründer der Energiegenossenschaft RandenSaft zum Interview, um mehr über das Projekt zu erfahren. Sogleich zeigt der gelernte Elektroingenieur die aktuellen Daten der erzeugten Energie auf der App, die jede Stunde aktualisiert wird. Es ist ein bewölkter Tag, an dem die Sonne nur hin und wieder hervorblitzt, trotzdem ist ersichtlich, dass Energie produziert wird. «Viele denken, dass es gar keinen Strom gibt, wenn es regnet. Klar ist es weniger, aber produziert wird jeden Tag», erklärt Martin Sengel. Wichtig sei der Blick übers ganze Jahr und der zeigt: Knapp 40 000 Kilowattstunden (kWh) Strom werden auf dem Flachdach insgesamt produziert. Mehr Geldgeber als Dächer Doch zuerst einmal zum Konzept der Energiegenossenschaft RandenSaft, die vor ziemlich genau neun Jahren – am 17. Oktober 2013 – von acht Privatpersonen auf ehrenamtlicher Basis gegründet wurde. «Wir suchen Dächer beziehungsweise lassen uns Dächer in der Region zutragen, die Potential für eine Solaranlage haben. Mithilfe unserer Genossenschafterinnen und Genossenschafter finanzieren wir dann die entsprechenden Projekte», so Martin Sengel. Der erzeugte Strom werde dann einerseits für das entsprechende Gebäude – in diesem Fall die Velostation – verwendet, andererseits fliesse der Überschuss ins öffentliche Netz. Ab 1000 Franken kann ein Anteilschein erworben werden – aufgerufen wird dann, wenn ein Dach in Aussicht ist. «Bisher ist es nämlich so, dass es herausfordernder ist, geeignete Dächer zu finden als Geldgeber.» Das ist jedoch keinesfalls negativ anzusehen: «Eines unserer Ziele ist es, die Bevölkerung zu sensibilisieren und so einen Beitrag dazu zu leisten, dass es möglichst viele Solaranlagen in der Region gibt», führt Martin Sengel aus. RandenSaft sei keine Bank, die einfach Geld gibt. Der Fokus liegt auf mittelgrossen Photovoltaik-Anlagen auf Dächern von Gemeinden, Landwirtschafts- sowie Industrie- und Gewerbebetrieben. «Wenn Privatpersonen ihre Projekte mit unseren Inputs selbst realisieren, ist das natürlich der Idealfall.» Wer sich dafür interessiert, wie viel Wärme und Energie das eigene Dach produzieren könnte, kann dies auf sonnendach.ch berechnen lassen. Drei Projekte realisiert Auf das Flachdach der Velostation, das 2014 ans Netz ging, folgten zwei weitere Projekte. «Beim zweiten Dach ging es relativ lange, einen geeigneten Ort zu finden», erinnert sich Martin Sengel. Die Fläche sollte mindestens 300 Quadratmeter umfassen, damit es sich für die Genossenschaft lohne. Im Juni 2021 wurde dann die zweite Photovoltaikanlage auf einem Bauernhaus im Chlaffental in Neuhausen fertiggestellt. Das grösste der drei Projekte wurde im Juni dieses Jahres auf dem Siblinger Randen finalisiert. Rund 95 000 kWh Strom soll die Photovoltaik-Anlage jährlich produzieren – das entspricht dem Verbrauch von circa 20 bis 25 Haushalten. «Auch hier wird zuerst der Strombedarf des Gebäudes, hier dem Siblinger Randen mit Bauernhof, Restaurant und Mietwohnungen, gedeckt. Den nicht selbst genutzten Strom speisen wir dann ins öffentliche Netz ein und bekommen eine Vergütung», führt Martin Sengel aus. Vor allem im Winter rechnen die Verantwortlichen damit, dass sehr viel selbst gebraucht wird. «Jedoch erhoffen wir uns durch die Höhe auch, dass insgesamt deutlich mehr produziert wird als in der Altstadt.» Günstiger und effizienter Eine aktuell grosse Herausforderung sind die Lieferfristen des Materials sowie die hohe Auslastung der Solarinstallateure. Martin Sengel auf dem Flachdach der Velostation am Bahnhof Schaffhausen. Der hier produzierte Solarstrom reicht für acht bis zehn Haushalte. Bild: Lara Gansser Das dritte und neuste Projekt von RandenSaft auf dem Siblinger Randen wurde im Juni 2022 in Betrieb genommen. Die Anlage soll rund 95 000 kWh Strom jährlich produzieren, das entspricht dem Verbrauch von 20 bis 25 Haushalten. Bild: zVg. / Solarbau LOWEL Beim Siblinger Randen dauerte es knapp ein Jahr, bis die Wechselrichter (hier wird der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt) geliefert wurden. Sehr interessant sei die Preisentwicklung seit 2014 – die Nachfrage für PV-Anlagen ist stetig gestiegen. «Die Anlagen sind dadurch günstiger und gleichzeitig effizienter geworden, was für uns höchst spannend ist», freut sich Martin Sengel. Mit Blick in die Zukunft wünschen sich die Verantwortlichen der Genossenschaft, dass sich noch mehr Menschen vom Potential der Solarenergie überzeugen lassen und durch weitere Investitionen in erneuerbare Energien ein Beitrag zur Energiewende in der Region geleistet wird. Viele Unternehmen reduzieren die Richttemperatur in ihren Räumen. Symbolbild: pexels.com Die Unternehmen im Energiesparmodus ENERGIE – Die Schaffhauser Unternehmen und Verwaltungen rüsten sich für eine mögliche Energiemangellage im Winter. So informierte die Staatskanzlei des Kantons Schaffhausen Ende September über die lancierten Massnahmen. Der Regierungsrat hat unter anderem beschlossen, dass alle benutzten Räumlichkeiten auf 19 Grad als Richttemperatur geheizt werden. Solche, die nicht regelmässig genutzt werden, auf 17 Grad. Diese Reduktion ermögliche eine Energie- Einsparung um bis zu 25 Prozent. Zudem soll die Benützung von Aufzügen vermieden werden. Auf städtischer Ebene wird gleichermassen bezüglich Raumtemperatur gespart, in Altersheimen gilt als Richttemperatur 23 Grad. Eine Reduktion der Betriebszeiten der Strassenbeleuchtungen wurde umgesetzt, ausgeschlossen bleiben die Bereiche rund um Fussgängerstreifen. Die Objektbeleuchtung von Fassaden wie dem Munot bleibt ausgeschaltet und bei der Weihnachtsbeleuchtung (LED) gibt es Reduktionen in der Betriebsdauer. Gespart wird auch im KSS Freizeitpark Schaffhausen. Wenn das Gas ausgehen würde, könnte die KSS in Teilbereichen auf Heizöl umstellen. Die längerfristige Schliessung von Betriebsteilen sei ein letztes Mittel und stehe nur zur Diskussion, wenn deren Betrieb nicht mehr sinnvoll wäre, beispielsweise wenn die Wassertemperaturen zu weit gesenkt werden müssten. Die Einschränkungen sollen sich möglichst im Rahmen halten, so findet auch das Winterprogramm mit Saunaabenden und Spielenachmittagen statt. Auf Anfrage bestätigt die Georg Fischer AG (GF) diverse Massnahmen auf globaler Ebene. Unter anderem werde die Heiztemperatur auf 19 bis 20 Grad gesenkt sowie der Einsatz von Klimaanlagen reduziert, indem den Mitarbeitenden erlaubt ist, an heissen Tagen leichtere Kleidung zu tragen. «GF optimiert die Produktionszyklen in seinen Werken in Abstimmung mit der Bereichsleitung so weit wie möglich. Dies kann von der Zusammenlegung von Schichten mit anschliessender zeitlich begrenzter Betriebsschliessung bis hin zur Einstellung von Nicht-Kernprozessen reichen», teilt Jiri Paukert, Senior Manager Corporate Communications, mit. Die vorübergehende Schliessung von Büros oder ganzen Stockwerken, indem Mitarbeitende von zu Hause aus arbeiten, sei eine Option. (lg.) Paradigmenwechsel mit lokaler Sonnenenergie Ein Schritt in Richtung Energiewende: Die lancierte Solarinitiative fordert unter anderem eine Solarpflicht für Neu- und Bestandsbauten im Kanton Schaffhausen. POLITIK SCHAFFHAUSEN Lara Gansser Dass auf Dauer angelegte und geeignete Bauten über Anlagen zur Produktion von Solarenergie verfügen und eine attraktive Einspeisevergütung von den Energieversorgungsunternehmen sichergestellt wird – das fordert die von den Jungen Grünen lancierte Volksinitiative «Für eine lokale, sichere und günstige Energieversorgung (Solarinitiative)». Vergangenen Donnerstag präsentierte das überparteiliche Initiativkomitee die Hintergründe und Argumente an einer Pressekonferenz. Konkret wird gefordert, dass für Neu- und Bestandsbauten eine Solarpflicht gilt, die Energieversorgungsunternehmen zur Erstellung der Netzanschlüsse verpflichtet sind und eine attraktive Einspeisevergütung für den produzierten Solarstrom ausbezahlt wird. Versorgungssicherheit gewährleisten Mit der Solarinitiative lanciert die Junge Grüne ihre erste kantonale Volksinitiative. «Die Klimakrise und die drohende Strommangellage fordern einen raschen Umbau der Energiewirtschaft – hin zur Solarenergie. Zentral ist, dass es eine Solarpflicht für Neu- und Bestandsbauten gibt und die Einspeisevergütung attraktiver wird», erklärt Gaétan Surber, Co-Präsident der Jungen Grünen. Die Vergütung soll über dem Schweizer Durchschnitt liegen. «Mit der Initiative wollen wir einen Paradigmenwechsel bewirken», sagt Mayowa Alaye (GLP) und führt aus: «Heute muss man sich bewusst für eine Solaranlage entscheiden, in Zukunft gehört sie einfach zum Gebäude dazu.» Zwei Argumente stehen im Vordergrund: die aktuelle Klimasituation sowie die Sicherstellung der Versorgungssicherheit. «Um die globale Erwärmung zu bremsen, braucht es einen schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern», so Roland Müller (Grüne). Kantone müssen mitarbeiten 2021 wurden hierzulande 70,3 Prozent der Energie aus dem Ausland bezogen. Von dieser hohen Auslandabhängigkeit stamme ein grosser Teil des importieren Öls und Gases aus Russland, Nigeria, den USA oder Libyen, wie Matthias Frick (SP) darlegt: «Mit der Solarinitiative wollen wir nicht nur einen Beitrag zum Ersatz der bestehenden Atomkraftwerke gewährleisten, sondern auch möglichst viel Öl und Gas ersetzen.» Die Bedeutung der Stromproduktion als Ersatz für fossile Energien nehme einerseits bei der Wärmeerzeugung zu (Heizung und Warmwasser), andererseits wegen der Umstellung auf Elektromobilität, ergänzt Urs Capaul seitens Pro Natura. «Photovoltaik sorgt dafür, dass die Verbraucher selbst zu Stromproduzenten werden und die dringende Energiewende aktiv mitgestalten.» Mit der Solarinitiative habe man genau den richtigen Zeitpunkt getroffen, wie Claudio Kuster (WeCollect) mit Blick auf das Geschehen auf Bundesebene sagt. Er verweist auf zwei Vorlagen, die in der Herbstsession der eidgenössischen Räte verabschiedet wurden – das «Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit» sowie die Änderung des Energiegesetzes in Bezug auf die kurzfristige Bereitstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter. Braucht es dann überhaupt noch Vorstösse auf kantonaler Ebene? «Ja. Es liegt an den Kantonen, die zeitlich ambitionierten, aber leider verwässerten Vorgaben des Bundes zu konkretisieren und umzusetzen.» Während für Neubauten eine Frist von zwei Jahren gesetzt werden soll, seien bestehende Bauten und Anlagen bis spätestens zwölf Jahre nach Annahme des Artikels anzupassen. Einige Fragen, beispielsweise ob eine Nicht-Umsetzung der Solarpflicht finanziell bestraft wird, lässt die Initiative noch offen. Nun gilt es für die Jungen Grünen, im Kanton 1000 Unterschriften zu sammeln, damit die Initiative vors Volk kommt. Mitglieder des Initiativkomitees: Claudio Kuster (l.) und Gaétan Surber. Bild: lg.

Bock | Dienstag, 25. Oktober 2022 3 Nachrichten Besuchen sie uns an der herbstmesse! Die Schaffhauser Herbstmesse steht vor der Tür. Das «Bock»-Team wird mit einem Stand vor Ort sein und freut sich auf den persönlichen Austausch. IN EIGENER SACHE SCHAFFHAUSEN Nathalie Homberger Kaum sind die Herbstferien zu Ende, heisst es traditionellerweise wieder «Türen auf» für die Schaffhauser Herbstmesse. Von morgen Mittwoch, 26. Oktober, bis Sonntag, 30. Oktober, präsentieren 150 Ausstellende auf rund 9500 Quadratmetern ihr kunterbuntes Angebot unter dem Motto «Die bunte Vielfalt aus der Region». «Ausgelassen» soll die Schaffhauser Herbstmesse 2022 laut den Verantwortlichen werden. Persönlicher Austausch im Fokus Auch das «Bock»-Team wird mit einem kleinen, aber feinen Stand (2.18) in der Halle 2 an der Herbstmesse vertreten sein. Dem «Bock»-Team ist der persönliche Kontakt mit der Bevölkerung von äusserster Wichtigkeit. An unserem mit viel Liebe dekorierten Stand können sich die Besucherinnen und Besucher mit den «Bock»- Mitarbeitenden aus Redaktion, Verlag oder Produktion austauschen und sich über unsere Produkte wie die Print-Ausgabe oder unsere Onlineplattform Schaffhausen24 informieren. Die Besucherinnen und Besucher können zudem an zwei Wettbewerben teilnehmen. Einerseits verlosen wir ein Wellness-Wochenende im 4-Sterne-Hotel Hirschen in Wildhaus. Zudem verstecken wir unser «Böckli» jeden Tag an einem neuen Ort irgendwo an der Herbstmesse. Wer es findet, hat die Chance, tolle Tagespreise zu gewinnen. Das «Bock»-Team freut sich, Sie am Stand 2.18 an der diesjährigen Schaffhauser Herbstmesse begrüssen zu dürfen! Bild: nh. verlosung Wir verlosen an der Herbstmesse zwei Übernachtungen für zwei Personen im Hirschen Wildhaus, Zimmer mit Churfirstenblick, Zugang zur Wellness-Attika und Welcome-Drink inklusive. Alles was Sie tun müssen, ist sich an unserem Stand fotografieren lassen und ein Formular ausfüllen. Unter allen Bildern wird dann die Gewinnerin oder der Gewinner gezogen. suchet das Böckli An jedem Messetag wird das «Böckli» an einem neuen Ort an der Schaffhauser Herbstmesse versteckt. Wenn Sie es finden, dann können Sie ganz einfach über schaffhausen24.ch das Wettbewerbsformular ausfüllen und unter «Teilnahme» das Datum und den Fundort des Plüschböcklis angeben. Unter allen richtigen Einsendungen werden tolle Tagespreise verlost. Bock-Blick Neue Baumarten fürs Klima. Grün Schaffhausen und das Kantonsforstamt beteiligen sich an der Umsetzung eines Forschungsprojekts der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, heisst es in einer Mitteilung. Auf einer 1,3 Hektaren grossen Fläche werden im Waldgebiet «Rändli» neue und potentiell klimaverträglichere Baumarten gepflanzt und während 30 bis 50 Jahren auf ihre Eigenschaften und Eignung hin untersucht. Erneute Maskenpflicht. Da die Anzahl an Covid-19 erkrankten Personen wieder zunimmt, kam es in den Spitälern Schaffhausen zur Wiedereinführung der allgemeinen Maskenpflicht für alle Personen inklusive Kinder ab 12 Jahren. Seit gestern Montag muss in den Patientenzimmern, Zonen mit Patientenkontakt und allen öffentlich zugänglichen Bereichen eine Maske getragen werden. Stromproduktion gewährleisten. Gemäss Konzession muss das Kraftwerk Schaffhausen unabhängig der Abflussmenge des Rheins eine Mindestmenge an Wasser als sogenannter Wehrüberfall über das Stauwehr fliessen lassen. Die Auflage dient dem Schutz des Ortsbildes. Aufgrund des Risikos einer Strommangellage darf dieses Wasser befristet zur Stromproduktion genutzt werden und muss nicht über die Stauwehre fliessen, heisst es in einer Medienmitteilung der SH Power. Das Bundesamt für Energie erteilte dem Kraftwerk Schaffhausen dafür eine bis zum 30. April 2023 geltende Ausnahmegenehmigung. (shb.) D E R N E U E G L C READY FOR 122 KM ELECTRIC RANGE JETZT BEI UNS PROBEFAHREN GLC 300 e 4MATIC, 204 + 136 PS (150 + 100 kW), 22,5 kWh/100 km (0,6 l/100 km), 15 g CO 2 /km, Energieeffizienz-Kategorie: A. 22-106-KG_Inserat_MB_286x218mm.indd 1 24.10.22 13:14

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