8 Gesellschaft Bock | Dienstag, 8. November 2022 Ängste – darüber sprechen und Hilfe suchen RATGEBERKOLUMNE GESUNDHEITSTIPPS Boris Jung* Liebe Leserinnen, liebe Leser Die letzten zweieinhalb Jahre waren für viele Menschen in der Schweiz keine unbeschwerten Zeiten. Es begann mit der Corona-Pandemie, deren Bedrohungspotential gerade zu Beginn nur schwer einschätzbar schien, und aktuell ist es der Krieg in der Ukraine, mit dem Schreckgespenst eines Atomschlags, der bei vielen Mitmenschen Unbehagen auslöst. Bereits seit längerem stehen zudem die Auswirkungen des Klimawandels im Raum. Besonders schwer zu ertragen ist das konstante Bedrohungserleben für vorbelastete Menschen. Das können zum Beispiel Personen mit Angststörungen oder Traumafolgestörungen sein. Die aktuellen Geschehnisse treffen hier auf eine, im Rahmen der Vorbelastung, häufig bereits bestehende Wahrnehmung der Welt als bedrohlich und uneinschätzbar. Gerade wenn es so erscheint, als gäbe es keine Pausen mehr zwischen den verschiedenen Schreckensszenarien, geht das an die Widerstandsfähigkeit, mit belastenden Situationen umgehen zu können (Resilienz), und kann die individuell vorhandenen Ressourcen erschöpfen. Wie kann man sich als anfällige Person in so einer Situation schützen und verhindern, dass es zu einer psychischen Krise kommt? Manche reagieren mit Vermeidungsverhalten: In der Corona-Pandemie verliessen sie die eigenen vier Wände nur noch selten, fuhren nicht mehr mit dem ÖV und gingen nur zu Randzeiten einkaufen. Nachrichten zum aktuellen Geschehen in der Ukraine werden abgeschaltet, die entsprechenden Artikel in der Zeitung überblättert. Das gewünschte Ziel des Vermeidungsverhaltens, eine Reduktion der Angst, wird dadurch häufig nicht erreicht. Im Gegenteil, das Thema gewinnt in der Wahrnehmung übermässig an Bedeutung und kann letztlich seinen Ausdruck in Symptomen auf körperlicher Ebene finden. Als Arzt und Psychotherapeut empfehle ich Ihnen daher, seien Sie, besonders in dieser kritischen Zeit, achtsam und wohlwollend mit sich selbst. Sprechen Sie mit Familie und Freunden über Ihre Sorgen und Ängste und scheuen Sie nicht davor zurück, sich bei einer Fachperson Hilfe zu suchen, wenn sie das Gefühl haben, dass sie mit der Angst überfordert sind. * Boris Jung, Leitender Arzt ambulante Psychiatrie, Telefon 052 634 34 34, psychiatriezentrum@spitaeler-sh.ch BOCK-HEIMAT: Marco Fitzner PORTRÄT DER WOCHE NEUNKIRCH Marco Fitzner lebt seit 1974 im Kanton Schaffhausen, ist passionierter Motorradfahrer und machte seine Leidenschaft zum Beruf als Motorrad-Fahrlehrer. Aufgewachsen ist er in Thayngen. Daraufhin folgten Zwischenstopps kreuz und quer im Kanton und seit 16 Jahren ist er mit seiner Familie im schönen Chläggi in Neunkirch verankert. «Bock»: Was bedeutet Ihnen Heimat? Marco Fitzner: Für mich bezieht sich der Begriff Heimat nicht unbedingt auf einen bestimmten Ort. Mit schweizerisch-italienischen Wurzeln fühle ich mich in Schaffhausen sowie in Italien zuhause. Wobei ich das «dolce far niente» in Italien viel mehr geniessen kann, da ich meine zweite Heimat nur im Urlaub erlebe. Heimat ist aber auch dort, wo meine Familie ist. Zusammen schätzen wir die Schönheit des Kantons Schaffhausen. Üben Sie als Motorrad-Fahrlehrer ihren Traumberuf aus? Fitzner: Für mich ein klares Ja. Bereits als Kind war ich von Motorrädern begeistert. Mobilität bedeutet für mich seit jeher ein Stück Freiheit. Trotzdem hatte mein erster Beruf alles andere als mit Mobilität zu tun. So kam ein Beruf mit didaktischem Hintergrund in Frage. Da ich mich darüber hinaus schon immer sehr für Motorräder interessiert habe und auch gerne fahre, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich mit 25 Jahren dazu entschied, Fahrlehrer zu werden. Ein weiterer Aspekt, der mir Bereits als Kind war Marco Fitzner von Motorrädern begeistert. Heute arbeitet der Zweirad-Enthusiast als Motorrad-Fahrlehrer und hat darin seinen Traumberuf gefunden. Bild: zVg. an dem Beruf grosse Freude macht, ist der Kontakt zu Jungen sowie Erwachsenen. Meine neuste und grösste Challenge ist es zurzeit, die eigene Tochter auszubilden. Was ist Ihre liebste Freizeitbeschäftigung und weshalb? Fitzner: Als Zweirad-Enthusiast (Motorrad und Rennrad) quer durch den Kanton radeln und über die Landesgrenze in den benachbarten Schwarzwald cruisen. Mit meinen Freunden und meiner Familie geniesse ich jeweils an den Wochenenden diverse Ausflüge quer durch die Schweiz. Für mich also die perfekte Work- Life-Balance. Welcher Ort ist in der Region Ihr Lieblingsort und warum? Fitzner: Momentan ist mein Lieblingsort das Blauburgunderland im Chläggi. Dort zwischen den Rebbergen erhole ich mich bei ausgiebigen Spaziergängen mit meiner Boxerhündin Lola. Dabei erlebe ich immer wieder spannende Begegnungen, interessante Gespräche und ab und an gibt es da oder dort ein Gläschen Rotwein. (lg.) Afterwork Reisegeflüster BOCK AUF REISEN? Mauritius – die Perle im Indischen Ozean Sonne, Strand, Golf & Meer Mauritius ist ein Reiseziel für alle Ferienvorlieben. Die Vulkaninsel im Indischen Ozean zieht Sie nicht nur mit ihren perfekten Sandstränden unter Palmen in den Bann, sondern auch mit einer faszinierenden Unterwasserwelt, einer top Hotellerie und mit Golfplätzen von Weltrang. Vorbeikommen und Gewinnen! Unter allen Gästen verlosen wir 7 Nächte inkl. Halbpension für zwei Personen in einer Junior Suite im Trou aux Biches Beachcomber Golf Resort & Spa 5.5* inkl. Flug mit der Edelweiss. Bock auf einen kostenlosen Reisegeflüster Apéro? 14. November 18.00 bis 19.00 Uhr Mauritius – die Perle im Indischen Ozean Meetingpoint Herrenacker 15 SH Die Plätze sind limitiert. Melden Sie sich jetzt an! Kim Zürcher kimzuercher@letsgo.ch
9 Sport Bock . 18. November - 30. Dezember . www.rhybadi-fonduegondel.ch Kultur Eine spielerische Erzählung über die kleine und neugierige Fledermaus Josy. Seite 11 Zweimal erfolgreich Die Schwimmerinnen und Schwimmer des SC Schaffhausen kehrten vergangenes Wochenende erfolgreich von ihren Wettkampfeinsätzen zurück. Viele interessierte Besucherinnen und Besucher nutzten am Samstag die Gelegenheit, die neue Boulderhalle im Aranea+ zu besichtigen. Direkt an die Wände mit den verschiedensten Schwierigkeitsgraden wagte sich Snezana Citakovic (Bild rechts). Bilder: Lara Gansser Endlich mehr Platz für Boulderspass SCHWIMMEN BÜLACH UND KREUZLINGEN Knapp 30 Kinder des Schwimmclubs Schaffhausen standen dieses Wochenende im Wettkampfeinsatz. Die Jüngsten schwammen die erste Kidsliga der Saison in Kreuzlingen. Die Nachwuchsgruppen waren in Bülach auf Punktejagd an der Qualifikation der Vereinsmeisterschaften. Jüngste in Kreuzlingen Am Samstag starteten die Jüngsten des SC Schaffhausen in Kreuzlingen in die Wettkampfsaison. Die Kidsliga für Kinder zwischen acht und zehn Jahren wird in allen Regionen der Schweiz durchgeführt und hat zum Ziel, die Kinder langsam an den Wettkampfsport heranzuführen. Je nach Alter der Kinder haben sie andere Lagen und Strecken zu absolvieren. Til Saladin beendete alle seine Rennen deutlich als Schnellster des Starfeldes. Vera Novikova gewann das Rennen über 25-Meter-Rücken. Je einen zweiten und einen dritten Platz sicherten sich Jorin Fenner, Elizaveta Lebedova und Liz Trachsel. Einen dritten Platz sicherten sich Belinda Strauss und Amélie Hanna Zwahlen. Bei den Staffeln über 4×25-Meter-Freistil stand der SC Schaffhausen gleich zweimal auf dem Treppchen und holte sich den Sieg und den dritten Platz. Vereinsmeisterschaften Jugend Der SC Schaffhausen reiste mit einem sehr jungen Damenteam und einem Herrenteam zum ersten Umgang der Vereinsmeisterschaftsrennen in der Qualifikationsrunde. Da alle Teilnehmenden maximal vier Mal bei insgesamt 16 Rennen schwimmen dürfen, ist es aus Trainersicht umso wichtiger, die Rennen ausgeklügelt zuzuteilen, um so viele Punkte wie möglich aus den Rennen mitzunehmen. Das Damenteam mit Minija Ludi, Florence Berie, Tara Saladin, Nida Köroglu, Annika Wehrli und Annalena Slanzi sammelte bei allen seinen Rennen 6648 Punkte. Auch die Herren mit Erim Ekinci, Danilo Favale, Aurel Saladin, Tim Staudinger und Gabriel Dubs beendeten die Qualifikation auf dem neunten Rang (6146 Punkte). Ob diese Leistungen fürs Finale in Chur reichen werden, ist erst klar, wenn alle Regionen die Qualifikationen geschwommen sind. (shb.) Viele Kletterbegeisterte lockte es am Wochenende ins Ebnat. Nach einer achtmonatigen Bauphase feierte das Aranea+ die Eröffnung der neuen Boulder- und Badmintonhalle. Die neue Boulderhalle wurde von Jung und Alt rege in Betrieb genommen. KLETTERN SCHAFFHAUSEN Lara Gansser Die Sportart Bouldern habe enorm an Popularität gewonnen, wie Domenica Ryter, Marketingverantwortliche, und Aranea-Gründer Johnny Schelker beim Rundgang durch die neue Halle erzählen. Im Aranea+, dem Kletter-, Boulder- und Badmintonzentrum in Schaffhausen, herrschte am vergangenen Wochenende Hochbetrieb. Rund 800 Besucherinnen und Besucher zählte das Aranea+ bei der Feier im Rahmen der Neueröffnung der Badminton- und Boulderhalle. «Wir sind immer noch völlig überwältigt und sehr zufrieden, wie die Eröffnung verlaufen ist», so Domenica Ryter, Marketingverantwortliche, gegenüber dem «Bock». Zurück liegt eine achtmonatige Bauphase, die unter anderem mittels eines Crowdfundings vonstatten ging. Über 50 000 Franken konnten dadurch für das Projekt gesammelt werden. Ehemaliger Kletterweltmeister zu Gast Wo sich früher die Badmintonhalle befand, ist in den acht Monaten eine grosse Boulderhalle entstanden. «Die Sportart Bouldern hat enorm am Popularität gewonnen, der bisherige Raum war schon lange zu klein», sagt Domenica Ryter. Im Zwei-Wochen-Rhythmus schrauben die Verantwortlichen die Klettergriffe um, damit immer wieder neue Herausforderungen für die Kletterinnen und Kletterer geschaffen werden. Ein Ziel beim Umbau sei es gewesen, das Gebäude nicht zu erweitern, sondern aufzustocken. So befindet sich die Badmintonhalle neu direkt einen Stock über der Boulderhalle. Kinder können im separaten Raum auf den Geckooder Eichhörnchenrouten bouldern. Zur Abrundung des Eröffnungssamstags lud das Aranea+ zu einem Vortrag des ehemaligen Kletterweltmeisters Patxi Usobiag sowie einer Party mit DJ ein. Der ehemalige Kletterweltmeister Patxi Usobiaga berichtete in einem Vortrag über seine Karriere. Am Sonntag leitete der Spanier zudem dem Boulder-Workshop im Rahmen der Eröffnung. Das Team des SC Schaffhausen an den Vereinsmeisterschaften in Bülach. Bild: zVg. / Balint Sirko sport in kürze Handball: Den sechsten Liga-Sieg in Folge sicherten sich die Kadetten Schaffhausen am Samstagabend gegen den BSV Bern in der Mobiliar Arena in Gümligen. Lagen die Berner zum Halbzeitpfiff noch mit zwei Toren vorne, konnten die Schaffhauser das Spiel in der zweiten Hälfte drehen und die Partie mit 37:32 für sich entscheiden. Als nächstes treffen die Kadetten am Donnerstag, 10. November, zuhause auf den RTV 1879 Basel, der sich zuletzt Aufsteiger Kreuzlingen geschlagen geben musste . Tischtennis: Im zweiten Heimspiel der Saison holte das Neuhauser Damenteam des TTC Neuhausen gegen Wädenswil am Samstag mit dem 6:3-Erfolg den ersten Saisonsieg. Am Sonntag beim Vizemeister Rapid Luzern doppelte das Team von Trainer Hunyar mit einem weiteren 6:3-Sieg nach. erste Halbzeit verlief lange ausgeglichen, war aber geprägt von zahlreichen Fehlern bei beiden Teams. Zur Pause stand ein Zwei-Tore-Rückstand für Schaffhausen auf der Anzeigetafel. Dank einer beherzten Abwehrleistung, Toren auch in Unterzahl und viel Einsatz kämpfte sich die Mannschaft wieder heran. Erst kurz vor Schluss setzten sich die Schaffhauserinnen definitiv ab und gewannen verdient mit 24:22. Curling: Trainingsbesuch aus Spanien – das Team vom nordspanischen C.H. Txuri-Berri Curling-Club mit Skip Sergio Vez, Eduardo de Paz, Nicholas Shaw und Luis Gómez (ohne Mikel Unanue) trainierte am Wochenende in der Schaffhauser Curlinghalle über mehrere Sessions intensiv und voll konzentriert auf dem anerkannt guten Eis, wie Curling Schaffhausen mitteilt. Da in Spanien Eishockey und Eislauf bevorzugt die Eisflächen nutzen können, blieben für die Curler bestenfalls nur die Randzeiten übrig, was für den Spitzensport eine grosse Herausforderung sei. (shb.) An der Eröffnung blieb genug Zeit, alles auszuprobieren: Nach dem Klettern starteten die Geschwister Laurynas und Emilija Wüger sowie Beatrice Satkauskaite (v. l.) ein Badmintonturnier. Die Freude über die neue, grössere Boulderhalle ist gross bei Reto Tonina, Fabienne Bürgin, Fabio Tonina und Max Dammasch (v. l.). Ein- bis zweimal wöchentlich sind sie im Aranea+ beim Klettern anzutreffen. Handball: Der HC Büelen Nesslau war erstmals zu Gast bei den Damen der SG Gelb-Schwarz/Kadetten Schaffhausen. Die
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