2 Hintergrund Bock | Dienstag, 6. Dezember 2022 Ein mit Reiselust und Wissen gefüllter Rucksack Für Bruno Büchi ist Vielschichtigkeit im beruflichen Kontext von grosser Wichtigkeit. Als Leiter des Arbeitsamtes Schaffhausen kennt er einerseits die Emotionen der Stellensuchenden, andererseits aber auch das komplexe Konstrukt einer staatlichen Institution. PORTRÄT SCHAFFHAUSEN Gabriella Coronelli Bruno Büchi ist mit der Ernennung durch den Schaffhauser Regierungsrat seit dem vergangenen 1. September der neue Leiter des Kantonalen Arbeitsamtes Schaffhausen. Nach seinen ersten offiziellen 100 Tagen als Dienststellenleiter blickt er positiv zurück und hoffnungsvoll nach vorne. Gute Noten und sportlicher Ehrgeiz Bruno Büchi wuchs in Thayngen auf. Aufgefallen ist er nicht nur wegen seiner guten Schulnoten, sondern auch wegen seiner sportlichen Leistungen und dem diesbezüglichen Ehrgeiz. Insbesondere das Kunstturnen hatte es ihm angetan. «Ich begann erst mit acht Jahren mit dem Kunstturnen, also relativ spät», erklärt Bruno Büchi. Das Kunstturnen wurde zu seiner Leidenschaft. Mit vielen Trainingseinheiten, viel Ehrgeiz und Erfolg ging er seiner Lieblingssportart nach. Nach dem Ablegen der Maturität an der Kantonsschule Schaffhausen war der ursprüngliche Plan, mit dem Kunstturnen in den Profisport einzusteigen. «Es hat dann schlussendlich nicht geklappt und ich entschied mich, an der Universität St. Gallen Betriebswirtschaftslehre mit der Richtung KMU zu studieren». Die Studienrichtung war für den weiteren Verlauf seiner Karriere von grosser Bedeutung. «Ich wollte mich nicht auf eine spezifische Fachrichtung festlegen und mich nur auf etwas spezialisieren. Mir gefällt eine breite Themenvielfalt bedeutend besser. Die Fachrichtung KMU entspricht nicht nur meinen Interessen, sondern auch meinem Naturell». In sechs Monaten um die Welt Nach dem Studium arbeitete er als Wirtschaftsprüfer in einem KMU in Zürich. Er stellte nach einer gewissen Zeit jedoch fest, dass, obschon er bei interessanten Projekten und Mandaten mitarbeiten durfte, der Arbeitsinhalt eines Wirtschaftsprüfers zu eintönig für ihn ist. Sein Wunsch, einen möglichst breitgefächerten Themenkreis zu verantworten, schien nicht mit den Hauptaufgaben eines Wirtschaftsprüfers übereinzustimmen. «Ich hatte eine sehr spannende Zeit in Zürich und konnte meinen Rucksack mit viel Wissen füllen. Als ich dann meine Arbeitsstelle kündigte, wollte ich auch noch meinen privaten Rucksack füllen und ging für ein halbes Jahr auf Weltreise», erinnert sich Bruno Büchi. Er erzählt, dass er während der sechsmonatigen Weltreise sämtliche Kontinente besuchte. Bruno Büchi kommt ins Schwärmen, als er von den Osterinseln erzählt. Diese Destination sei ihm besonders in Erinnerung geblieben. Doch auch die Tierwelt und das besondere Licht in Afrika haben es dem 44-Jährigen angetan. Berufliche Neuorientierung NNach Ende der Weltreise wollte sich dr Reiserückkehrer beruflich neu orientieren. «Ich leitete das Firmenkundengeschäft der Klubschule Migros und kam in dieser Funktion das erste Mal mit der Arbeitslosenversicherung in Berührung.» Denn auch im Auftrag verschiedener Ämter bot sein damaliger Arbeitgeber unterschiedlichste Kurse und Programme an: darunter solche für Arbeitssuchende. In der damaligen Rolle fielen entsprechend auch viele Aufgaben in den Verantwortlichkeitsbereich von Bruno Büchi. «Ich arbeitete nicht nur eng mit der Arbeitslosenversicherung zusammen, sondern kam auch mit politischen Themen wie dem Weiterbildungsgesetz in Kontakt. Thematisch und inhaltlich war ich damals in der Privatwirtschaft recht nahe an meiner heutigen Tätigkeit.» Zurück in Schaffhausen Vor knapp sieben Jahren war das Angebot des Arbeitsamtes Schaffhausen da. «Ich bin im April 2016 als Bereichsleiter RAV eingestiegen. Dieser Einstieg war für mich sehr gut, denn so konnte ich die zum Teil komplexen Prozesse, Abläufe und Vorschriften von der Pike auf erlernen. Ich weiss, wie ein Beratungsgespräch funktioniert, und ich weiss auch, mit welchen Emotionen und schwierigen Situationen Arbeitssuchende zu kämpfen haben.» Ein interner Wechsel ermöglichte es dem in Hemmental wohnhaften Dienststellenleiter, nach eineinhalb Jahren das Ressort Arbeitsmarktliche Massnahmen (AMM) zu übernehmen. «Es war für mich eine sehr spannende Zeit. Ich hatte wieder den Bezug zu den Weiterbildungen und stellte fest, wie breit die Möglichkeiten und Instrumente im Bereich der arbeitsmarktlichen Massnahmen für unsere Versicherten sind.» Bruno Büchi erzählt, dass die Arbeitslosenversicherung ein komplexes Konstrukt sei, das verständlicherweise aufgrund dessen von betroffenen Personen oft nicht nur positiv wahrgenommen werden könne. «Es ist ein bunter Strauss an Möglichkeiten. Die Arbeitslosenversicherung kann Stellensuchende in vielerlei Hinsicht unterstützen und beraten.» Positiv unterwegs «Mit der Pandemie, neuen Vorschriften, Gesetzen und Weisungen sind auch wir in den letzten Monaten als Gesamt- Arbeitsamt mit vielen neuen Themen konfrontiert worden. Alle Bereiche waren stark gefordert. Ob im RAV, im Arbeitsinspektorat mit Covid-Kontrollen, im Rechtsdienst mit Anträgen auf Kurzarbeitsentschädigung, im Ressort Arbeitsmarktliche Massnahmen mit dem Umstieg auf hybride Kursformen oder in der Abteilung Arbeitsbewilligungen mit den Regelungen für Personen aus der Ukraine mit Schutzstatus S. Wir haben das alles erfolgreich umgesetzt und sind positiv unterwegs», fasst Bruno Büchi die vergangenen Monate zusammen. Im Fokus der letzten 100 Tage standen die Rekrutierung der RAV-Leitung sowie gewisse organisatorische Anpassungen im grössten Ressort. Daneben drehte sich vieles um die drohende Energiemangellage und die Anpassung interner Prozesse. «Es funktionieren noch nicht alle Scharniere perfekt. Ich hoffe jedoch, dass nach all den Krisen wieder etwas Ruhe einkehrt, damit wir die Ressourcen vermehrt wieder für strategische Aufgaben einsetzen können. Ich denke da insbesondere an die Zusammenarbeit mit Verbänden und Arbeitgebern, an neue Angebote für unsere Hauptzielgruppen, die interne Zusammenarbeit und die Vereinfachung unserer Prozesse», so die persönlichen Wünsche von Bruno Büchi für die kommenden Monate. Vielschichtigkeit ist für Bruno Büchi nicht nur beruflich wichtig. Im Privatleben kann er auf Reisen erleben, wie facettenreich sich auch seine Destinationen zeigen. Bild: zVg. Kanufahren im Winter KOLUMNE SPORT SCHAFFHAUSEN Noëmi Brüschweiler So langsam wird es wieder kälter und die Tage werden kürzer. Nicht die beste Jahreszeit, um Kanu zu fahren, könnte man meinen. Und auch ich, mittlerweile nenne ich mich selbst eine Schönwetterpaddlerin, brauche im Winter jeweils deutlich mehr Überwindung als sonst, um mich auf den Rhein zu begeben. Aber es lohnt sich. Ich kann mich gut erinnern, wie sich die Wintertrainings als Kind angefühlt haben. Wenn man noch nicht so viele Stunden im Boot verbracht hat und die Bootsicherheit noch nicht ausreichend trainiert ist, so ist das winterliche Wassertraining verbunden mit einem gewissen Nervenkitzel und der Hoffnung, einfach ja nicht reinzufallen. Dazu kommt das Staunen darüber, dass an besonders kalten Tagen das Wasser auf dem Boot und am Paddel gefriert. Dementsprechend hat es sich damals auch immer etwas abenteuerlich angefühlt. Dieses abenteuerliche Gefühl ist mit den Jahren weggefallen, was bleibt ist die spezielle Stimmung und die Ruhe, die man auf dem Rhein antrifft. Während man im Sommer auf der Strecke vom Salzstadel in die Laag und zurück gefühlte dreissig Weidlinge, zehn Gummiboote, acht Ruderer und zwei Kursschiffe antrifft, ist es im Winter möglich, die gleiche Strecke zu paddeln, ohne dass man einer Menschenseele begegnet. Dafür sieht man in dieser Jahreszeit jeweils besonders viele Wasservögel, vor allem die Eisvögel, denen man im Sommer kaum begegnet. Beeindruckend sind auch die verschiedenen Stimmungen, die man an Wintertagen erlebt. Manchmal muss man sich durch dicken Nebel kämpfen, teilweise paddelt man im Schneegestöber, aber am schönsten ist es im Winter zu paddeln, wenn die Sonne scheint und nur über dem Rhein eine ganz dünne Nebelschicht liegt. Und während ich am Computer sitze und diese Kolumne schreibe, freue ich mich darauf, am Samstagmorgen aufs Wasser zu gehen und mich überraschen zu lassen, was der winterliche Rhein diese Woche zu bieten hat. Kinderaugen erstrahlen lassen Die Weihnachtsaktion des «Bocks» geht in die zweite Runde. WEIHNACHTSAKTION SCHAFFHAUSEN Adina Martinelli Für viele Kinder ist das Auspacken der Geschenke an Weihnachten der Höhepunkt der Festivitäten. Für finanziell instabile Familien stellt das Erfüllen der Wünsche eine Herausforderung dar. Damit dieses Jahr mehr Kinderaugen strahlen können, zählen wir auf die Mithilfe unserer Leserschaft. Denn auch in diesem Jahr führt der «Bock» seine Weihnachtsaktion durch. Dabei werden in den kommenden Wochen, mit Hilfe Amira ist zwei Jahre alt und wünscht sich ein Puppenhaus aus Holz. Bilder: zVg. der Winterhilfe Schaffhausen, zahlreiche Weihnachtswünsche von Kindern aus benachteiligten Familien publiziert. Wunsch erfüllen leicht gemacht Interessierte Wunscherfüllerinnen und Wunscherfüller dürfen sich für die Übernahme eines Geschenkes mit dem «Bock» Team direkt per Telefon unter 052 632 30 30 oder per Mail an info@bockonline.ch in Verbindung setzen. Danach kann auch schon das Geschenk eingekauft werden. Die Wichtel können die eingepackten und gut beschrifteten Geschenke Ein Kind der Familie Müller träumt von einer schwarzen Swatch-Uhr. anschliessend im Meetingpoint am Herrenacker 15 unter dem Weihnachtsbaum deponieren. Die Kinder und ihre Familien werden daraufhin von uns kontaktiert. Stichtag für die Abgabe der Geschenke ist der 22. Dezember. Es besteht auch die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Lesern und Leserinnen Wünsche zu erfüllen. Der Bock hofft, für alle Kinder einen passenden Wichtel zu finden. Auf schaffhausen24.ch sowie auf dem Instagram-Kanal bock_schaffhausen24 wird fortlaufend über den Stand der Dinge informiert. Für ein weiteres Kind der Familie Müller soll es ein Technic Professional Beauty Case sein. .
Bock | Dienstag, 6. Dezember 2022 Nachrichten 3 Parkplätze sind erneut in aller Munde Die Parkplatzverordnung (PPVO) in der Stadt Schaffhausen und Umgebung soll nach 32 Jahren revidiert werden. Die Diskussion erhitzt die Gemüter. POLITIK SCHAFFHAUSEN Adina Martinelli Am vergangenen Mittwochmorgen unterbreitete der Schaffhauser Stadtrat dem Grossen Stadtrat eine Vorlage zur Anpassung der städtischen Parkplatzverordnung (PPVO). Diese wurde im Jahr 1990 zuletzt revidiert. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen und Bedürfnisse seien inzwischen viele Bestimmungen überholt. Zusammen mit Stephanie Keller, Rechtsdienst, und Albin Sigrist, Baupolizei, eröffnete Stadträtin Katrin Bernath am vergangenen Mittwochmorgen die Pressekonferenz. «Es ist ein Thema, das sehr emotional diskutiert wurde», erklärt die Baureferentin. Handlungsbedarf anerkannt Die PPVO regelt die Lage, Gestaltung, Anzahl und den Bau von Parkierungsanlagen bei Wohn-, Gewerbe- sowie Industrie-Bauvorhaben im Stadtgebiet. Die Nutzung öffentlicher Parkplätze fällt nicht in den Bereich der PPVO. Die aktuelle Revision der PPVO basiert auf einem Entwurf aus dem Jahr 2011. Bei der Überarbeitung orientierten sich die Verantwortlichen an Beispielen aus anderen Städten wie Luzern oder Winterthur. Bei der externen Vernehmlassung konnten sämtliche Parteien des Grossen Stadtrates sowie betroffene Verbände zu den Anpassungen Stellung nehmen. Die insgesamt zwölf eingegangenen Rückmeldungen fielen kontrovers aus (der «Bock» berichtete am 22. März). «Unbestritten ist der Revisionsbedarf», erklärt Stephanie Keller. «Durch alle Parteien, Verbände und Interessengruppen hindurch wurde dieser anerkannt.» Wichtigste Anpassungen Neue Berechnungsgrundlage für das Erstellen von Parkplätzen bei Neu- und Umbauten soll ein sogenannter Grenzbedarf werden. Dabei handelt es sich um einen Standartwert, welcher die erlaubte Anzahl Parkplätze pro vorhandene Quadtratmeter für eine bestimmte Nutzung definiert. Des Weiteren wird das Ganze unterteilt in die Bereiche Wohnen, Dienstleistung, Fabrikation und Verkauf. Zudem wird bei der Definierung zwischen einem Gebrauch für Bewohnende und Beschäftigte oder Besucher und Kundschaft unterschieden. Der daraus resultierende Wert wird anschliessend mit dem massgebenden Bedarf multipliziert. Der massgebende Bedarf nach Parkplätzen ist ein Prozentsatz, welcher je nach Lage eines Bauobjekts variiert. Bei der Klassierung der verschiedenen Stadtgebiete wurden unter anderem der dort vorhandene Anschluss an den öffentlichen Verkehr sowie die topografische Situation berücksichtigt. In jeder Kategorie wird ein Minimal- und Maximalprozentsatz ausgewiesen. In diesem Rahmen können dann, müssen aber nicht, entsprechend viele Parkplätze gebaut werden. Neu soll gemäss der Vorlage bei zukünftigen Bauprojekten und Sanierungen die Möglichkeit bestehen, sich für eine autoarme oder autofreie Nutzung zu entscheiden. Die minimal vorgeschriebene Parkplatzanzahl darf dabei weiter unterschritten werden. Zudem soll eine strikte Obergrenze beim Bau von Parkplätzen eingeführt werden. Überschreitungen des Maximums sind nur in spezifischen Fällen erlaubt. Beispielsweise bei Unternehmen mit einer hohen Anzahl an Betriebsfahrzeugen soll Die neue Parkplatzverordnung kommt vor den Grossen Stadtrat. die Fläche an Abstellplätzen vergrössert werden können. Ebenfalls genauer geregelt in der PPVO werde der Sachverhalt von Gemeinschaftsanlagen. Vorausgesetzt ein Bauherr oder eine Bauherrin kann auf dem eigenen Grund den Pflichtanteil an Parkplätzen nicht erfüllen, sollen Betroffene externe Abstellanlagen betreiben können. Insofern diese Ausweichoption nicht möglich ist, müssen Ersatzabgaben in der Höhe von 10 000 Franzen pro Parkfeld geleistet werden. Darüber hinaus beinhalten die Bild: Adina Martinelli Anpassungen der PPVO eine klare Regelung bezüglich der Zurverfügungstellung von Abstellplätzen für Velos. Zum Beispiel beim Bau einer neuen Fabrikationshalle müsste für Mitarbeitende pro 250 Ouadratmeter ein Veloparkplatz vorhanden sein. Auch dort unterscheiden sich die Vorgaben je nach Nutzungsart des Gebäudes und dem Personenkreis. Durch das Überarbeiten der Regulierungen soll laut dem Stadtrat «besser auf Bedürfnisse und Platzverhältnisse eingegangen werden». Anzeige Sonntag geöffnet. 11. Dezember 11–17 Uhr. 5x SUPERPUNKTE JUMBO Schaffhausen Fulacherhalde 4 8200 Schaffhausen 5x SUPERPUNKTE 5x Superpunkte auf Ihren Einkaufsbetrag mit der Supercard Einlösbar in Ihrer JUMBO Verkaufsstelle Schaffhausen. Bon an der Kasse abgeben und persönliche Supercard vorweisen. Bon nur einmal einlösbar. Nicht kumulierbar mit anderen Bons. Nicht gültig für: Onlineshop, Raucherwaren, Lebensmittel, Tiernahrung, Depotgebühren, Gasfüllung, Geschenkkarten/eVoucher, Reka-Card, Vignetten, gebührenpflichtige Kehrichtsäcke, Gebühren marken, Tchibo Sortiment, Tragtaschen, Telefonkarten, Gesprächsguthaben, Zeitungen/Zeitschriften, Baby-Anfangsmilch, Mietgeschäfte, Hauslieferdienst, Reparaturen, Ersatzteile, Dienst-/Serviceleistungen, Projektberatung. Gültig am 11.12.22
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