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Bock E-Paper 2023 KW03

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14 FoKus

14 FoKus Bock ...und die Fenster sind von Kunz. Kunz Fenster AG Fenster & Haustüren Telefon 052 645 03 03 www.kunzfenster.ch Themen-Vorschau Feierlich gelebte Tradition Porträt Claudio Keller: Vom Kaufmann zum Landwirt. Endlich wieder Hilari – am Wochenende herrschte Feierlaune in den vier Zürcher Hilari-Dörfern rund um den Cholfirst. Unter die Hilari-Feiernden mischte sich auch unsere «Bock»-Redaktorin. Eine Reportage über ihren ersten Hilari-Besuch. Sorgte für Partystimmung im Festzelt am Freitagabend: DJ Mr. Private legt schon seit 15 Jahren regelmässig am Hilari auf. Genossen die Partystimmung in vollen Zügen: Sandro Räss hat Luisa Mink zum ersten Mal an den Hilari begleitet. Der grosse Umzug am Samstagnachmittag gehört zu den Höhepunkten am Hilari. Pirat Carlo erfreute sich am vielen Konfetti. Bilder: Lara Gansser «Am Hilari merkt man den Zusammenhalt des Dorfes besonders», so Ethan Rubli (Mitte), der dieses Jahr mit seinen Kollegen Glenn Lottenbach (l.) und Alessio Cesari (r.) dabei war. Gute Stimmung im Festzelt: Die Feuerthaler Marco Zeltner (l.) und Timon Meyer (r.) nahmen Marcos Cousin Denis Jatas-Zeltner aus Hongkong mit an den Hilari. LETZTE LANGWIESEN UND FEUERTHALEN Lara Gansser Schon viel hatte ich über den Hilari gehört, doch selbst dabei gewesen war ich bis anhin noch nie. Dies sollte sich am Wochenende ändern. Mit Kamera, Stift und Notizblock im Gepäck mischte ich mich am Freitagabend sowie am Samstagnachmittag unter die Feierlustigen. Mein Hilari-Besuch erforderte einige Vorbereitungen: Ich las die extra für die Festlichkeiten produzierte Hilari-Zeitung und kontaktierte neben dem Hilariverein Feuerthalen meine Kolleginnen und Kollegen aus Langwiesen und Feuerthalen, um mich nach den «Hot-Spots» zu erkundigen. Den ersten Tipp, den mir alle sofort gaben: Du musst dich verkleiden und dein Gesicht schminken. «Masken hingegen sind bei uns nicht gerne gesehen und kein Teil der Tradition», sagt Luca D’Ascanio, Präsident des Hilarivereins Feuerthalen. Auf die Frage, ob Auswärtige grundsätzlich willkommen seien, antwortete er aber sogleich: «Der Hilari ist ein Fest für alle. Wer sich verkleidet und anständig benimmt, darf gerne Teil unserer Tradition sein.» Das Fest am Abend So machte ich mich – verkleidet als Einhorn – am Freitagabend gegen 23 Uhr auf den Weg nach Langwiesen. Hier folgte ich der zweiten Empfehlung meiner Kollegin: dem Besuch im Partyzelt beim «Panscera», dem Zelt von Knabenverein und Hilariverein Langwiesen. Die «Älteren» haben den Freitag beim «Weisch noh Ball», der Chuehfüdlealp oder einem der weiteren Restaurants und Bars verbracht. Bereits auf den Strassen torkelten mir Tiere, Feen und Piraten entgegen. Doch beim Betreten des Festzelts zogen mich Atmosphäre und Musik schnell in ihren Bann. Die Stimmung war ausgelassen und friedlich, das Zelt war rappelvoll. Es wurde getanzt, gesungen und getrunken. Und alle waren verkleidet – Ärzte, Nonnen, Monster und Piraten. Viele hatten sich in Gruppen zusammengetan und bereits Wochen im Voraus mit Kostümideen befasst, wie ich mir sagen liess. Eine schöne Tradition. Schon bald erkannte ich die ersten bekannten Gesichter in der Menge und wurde sogleich herzlich empfangen. Ein Zitat blieb mir von diesem Abend besonders in Erinnerung: «Wenn Hilari ist, fühlt man sich so richtig wie ein Feuerthaler. Der Zusammenhalt im Dorf ist einfach spürbar.» Selbst Teil des Umzugs sein Zum grossen Umzug versammelte sich das Hilari-Volk am Samstagnachmittag in Langwiesen. Hier traf ich auch Luca D’Ascanio, Präsident des Hilarivereins Feuerthalen, zum Interview. «Es ist sehr schön, dass der Hilari nach zwei Jahren Pause endlich wieder in traditioneller Form stattfinden darf. Und, dass so viele Leute hergekommen sind.» Das diesjährige Motto seines Hilarivereins war «Piraten». «Wir entscheiden uns jedes Jahr für ein Motto, dass uns als Rahmen dient. Der Vorstand verkleidet sich passend und die Turnhalle ist entsprechend dekoriert», erklärt er. «Grundsätzlich sind aber jedes Jahr alle frei, in welchem Kostüm sie sich verkleiden.» Punkt 14.30 Uhr startete der Umzug: Von Langwiesen aus begann sich die Menge in Richtung Feuerthalen zu bewegen. Bei diesem Programmpunkt stellte ich einen grossen Unterschied zur Fasnacht fest: Die meisten Langwieser und Feuerthaler schauten nicht vom Strassenrand aus zu, sondern waren selbst Teil des Umzugs. Zu zweit, zu dritt oder in Gruppen mit über 20 Personen schlossen sie sich der Menge an und liefen mit – einzelne mit Fahrzeugen oder Musik. Eine gemütliche und ausgelassene Stimmung prägten den Samstagnachmittag, den viele Einheimische zum Austausch mit alten Bekannten nutzten. Angekommen beim Areal Stumpenboden folgte ein weiterer Höhepunkt: Die Verbrennung des Böggs. «Das ist für mich wirklich das Highlight. Es sind sehr viele Leute dabei und es ist nicht einfach Partystimmung, sondern ein schönes Fest, das traditionell von den Trommlern begleitet wird.» Während die Böggverbrennung in Feuerthalen am Samstag um 17 Uhr stattfand, entfachte das grosse Feuer in Langwiesen am Sonntagabend, wie ich mir von einem Langwieser erklären liess. Den Samstagabend liess das Hilari-Volk dann gemeinsam bei der grossen Hilari-Fete in der Turnhalle Stumpenboden ausklingen. Nach meinen ersten Einblicken in die gelebte Hilari-Tradition ist eines sicher: Das war bestimmt nicht mein letzter Besuch. Weitere Impressionen vom Hilari sind online auf schaffhausen24.ch zu finden. Verkleiden und dann mit der ganzen Familie an den grossen Hilari-Umzug: Trudi (l.) mit ihren Söhnen Roman und Martin sowie den drei Enkelkindern. Melina Bienz (l.) aus Langwiesen ist mit der Hilari-Tradition aufgewachsen. Ihre Kollegin Linda Rüger aus Hallau konnte sie während der FMS-Zeit dafür begeistern. Hilari Spa Resort – bei der Kostümauswahl für den grossen Umzug waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Der in Langwiesen aufgewachsene Rolf lebt seit 22 Jahren nicht mehr in der Region, kehrt für den Hilari aber immer wieder gerne zurück. «Für mich ist es wie ein Klassentreffen.» «Hüsch Hilari!» – Für musikalische Unterhaltung am Umzug sorgte unter anderem die Gruppe der Hilari Wiiber aus Feuerthalen. Auch die NASA war mit insgesamt 18 Personen unterwegs: Die Clique überlegt sich jedes Jahr frühzeitig, in welchem Kostüm sie an den Hilari geht.

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