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Bock E-Paper 2023 KW05

4 Garten

4 Garten Bock | Dienstag, 31. Januar 2023 Unsere Gärten – Bunt statt grau JardinSuisse begrüsst den kürzlich vom Bundesrat gutgeheissenen Bericht «Stopp der Verschotterung von Grünflächen». Eine naturnahe Gestaltung des Lebensraumes kommt Tieren und Pflanzen ebenso zugute wie sie einen wertvollen Beitrag zur Lebensqualität leistet. Zusätzliche Regulierung lehnt JardinSuisse ab. PR AARAU JardinSuisse In Beantwortung des Postulats Munz, das auf das Jahr 2019 zurückgeht, bezieht der Bundesrat Stellung für eine naturnahe Gestaltung von Gärten und Grünflächen, kontra das zunehmende Phänomen der Schottergärten. Nur bepflanzte Gärten werten den Lebensraum auf. Grünflächen haben auch eine kühlende Wirkung, sowohl als Schattenspender als auch als Fläche, die Regenwasser absorbiert und verdunsten lässt. Vielseitige Lebensräume fördern Ist ein Garten fachmännisch gestaltet, bietet er Lebensraum für Insekten und Kleinstlebewesen wie Bienen, Schmetterlinge sowie Vögel. Damit trägt er zur Erhaltung der Artenvielfalt bei. Neben seiner Ästhetik fungiert der Garten als vielfältige und ökologisch wertvolle Fläche. Aufeinander abgestimmte Pflanzengemeinschaften sind überdies pflegeleicht. Zu guter Letzt verbessern Pflanzen die Luftqualität, sie produzieren Sauerstoff und bauen giftige Stoffe ab. Förderung ohne weitere Regulierung In seinem Bericht empfiehlt der Bundesrat drei Massnahmen: Naturnahe Gestaltung soll mit finanziellen Anreizen gefördert, die Bevölkerung bezüglich des Themas sensibilisiert und informiert werden. Ausserdem sollen Schottergärten als Teil der Aussenraumgestaltung in der Bau- und Nutzungsordnung geregelt werden. JardinSuisse ist der Meinung, dass eine zusätzliche Regulierung über das Ziel hinausschiesst und die Bewilligungsverfahren noch mehr verlangsamen könnte. Fachmännisch unterstützt durch den Gärtner JardinSuisse sensibilisiert seine Mitgliederbetriebe, stellt ihnen für die Beratung Informationsmaterial zur Verfügung. Die Biodiversität ist längst Thema und integraler Bestandteil der gärtnerischen Grundbildung, darüber hinaus in vertiefter Form als Angebot der höheren Berufsbildung. Eine Übersicht mit grundlegenden Empfehlungen bietet die Broschüre «Pflanzen- Vielfalt». Die Broschüre sensibilisiert für die Vorteile von naturnahen Grünflächen und Gartengestaltungen; sie kann auf der Website von JardinSuisse eingesehen und heruntergeladen werden. Sollten zusätzliche Anreize wie finanzielle Beiträge oder auch steuerliche Abzugsfähigkeit von Investitionen geschaffen werden, würden die Gärten auch ohne zusätzliche Regulierung grüner. JardinSuisse unterstützt die Zielrichtung – nicht aber die bundesrätliche Empfehlung zu mehr Regulierung. Symbolbild: pexels.com MEIN GARTEN. MEIN ZUHAUSE. THAYNGEN | WWW.STAMM-GARTENBAU.CH | 052 649 17 17 1514805 FREI THAYNGEN AG Jeder Garten ist anders Fest gebaut und doch bewachsen Wippelstrasse 10, 8240 Thayngen Tel. 052 640 01 65 MEIN info@freithayngen.ch GARTEN. MEIN ZUHAUSE. www.freithayngen.ch THAYNGEN | WWW.STAMM-GARTENBAU.CH | 052 649 17 17 Garten Bau Aufbereitung Beratung, Planung und Ausführung 1514805 En Im guetä Januar Winterschnitt de macht Bäum und Schtrücher Strücher s‘ganz s’ganz Jahr fit. fit! TEL. 052 620 17 37 • MOBILE 079 737 82 98 WWW.BALSIGER-GARTEN.CH

Bock | Dienstag, 31. Januar 2023 Gesellschaft und Politik 5 Im einsatz für die gemeinde Trotz zunehmend komplexerer Aufgaben bleiben auch kleine Gemeinden attraktiv. Martin Kern, Gemeindepräsident von Rüdlingen, erklärt im Interview wieso. Bock-SPLITTER Richard Altorfer POLITIK RÜDLINGEN Daniel Lehmann Die einfache Kommunikation zwischen Bürgern und Gemeinde wird besonders in kleinen Gemeinden positiv wahrgenommen. Martin Kern, der langjährige Gemeindepräsident von Rüdlingen, erklärt, wo er die Chancen seiner Gemeinde sieht. «Bock»: Martin Kern, Sie sind nun seit mehr als 22 Jahren im Gemeinderat von Rüdlingen, davon zehn Jahre als Gemeindepräsident. Was hat Sie damals bewogen, in die Politik einzusteigen? Martin Kern: Ich habe mich immer für Politik interessiert, vor allem auf Gemeindestufe, auf der viele Projekte von der Idee bis zur Umsetzung persönlich begleitet werden und der Austausch mit der Bevölkerung nah ist. Zudem bin ich überzeugt, dass man sich auf irgendeine Art für die Allgemeinheit engagieren sollte. Wenn Sie zurückblicken, was hat sich in der Stellung und Tätigkeit eines Gemeindepräsidenten verändert? Kern: Bezüglich Stellung gegenüber der Bevölkerung hat sich nichts verändert. Nach wie vor pflegen wir in Rüdlingen einen respektvollen Umgang, auch wenn die Meinungen nicht immer deckungsgleich sind. Bei der Tätigkeit gibt es deutlich mehr Veränderungen. So nimmt die Bürokratie auch in kleinen Gemeinden massiv zu, eine echte Herausforderung für unser Milizsystem. In manchen Gemeinden ist es zunehmend schwierig, Personen für die Besetzung der Behörden zu finden. Nehmen Sie dies auch wahr? Kern: Bei uns ist das zum Glück nicht der Fall. Ich stelle fest, dass sich auch jüngere Personen für öffentliche Ämter engagieren wollen. Aber es ist eine Herausforderung, Familie, Beruf und ein öffentliches Amt Zu martin kern Martin Kern ist in Buchberg aufgewachsen und seit 1998 in Rüdlingen wohnhaft. Er wurde 2000 in den Gemeinderat gewählt, er ist seit 2013 Gemeindepräsident von Rüdlingen. Martin Kern ist verheiratet und beruflich im Kader von Schutz & Rettung Zürich tätig. (dl.) NEUES ZU NAMEN Der Schaffhauser Regierungsrat hat Barbara Sulzer Smith aus Schaffhausen zur neuen Rektorin der Kantonsschule Schaffhausen ernannt. Die neu gewählte Rektorin bringe langjährige Erfahrung in verschiedenen Funktionen im Bildungsbereich mit. Anzeige unter einen Hut zu bringen. Oftmals spielt auch die Haltung des Arbeitgebers, die Besoldung und mögliches Konfliktpotenzial eine Rolle. Und Sie persönlich, Herr Kern, wie viel Zeit wenden Sie für das Gemeindepräsidium auf, haben Sie neben dem Beruf überhaupt noch Zeit für Familie und Freizeit? Kern: Aktuell beträgt mein Pensum etwa 50 Prozent. Je nach Projekten ist die Freizeitplanung schwierig. Bedingt durch meinen 100-Prozent-Job und die Aufgaben als Gemeindepräsident wird mein Tagesablauf zu grossen Teilen durch die Agenda bestimmt. In Rüdlingen sind viele Vereine aktiv. Weshalb ist das so? Kern: Viele Einwohnerinnen und Einwohner engagieren sich in Vereinsvorständen, fördern ein friedliches Miteinander und den Teamgeist. Das motiviert zum Beitritt in einen Verein. So lernt man Dorf und Leute kennen. Auch die gute Infrastruktur und die gezielte Förderung durch die Gemeinde gehören zu einem lebendigen Vereinsleben. Rüdlingen gehört zu den reichen Gemeinden im Kanton Schaffhausen, macht diese Ausgangslage das «Regieren» einfacher? Kern: Trotz guter Finanzlage haben wir in Rüdlingen nie überbordet und angesichts der nötigen Investitionen bei den veralteten Schul- und Sportbauten ist auch in Zukunft ein haushälterischer Umgang mit den Finanzmitteln angesagt. Einfacher «regieren» oder Mehrheiten an der Gemeindeversammlung für Sachgeschäfte zu erhalten, bedingt eine direkte und offene Kommunikation mit den Bürgern, Glaubwürdigkeit und persönliches Engagement. Häufig ist zu hören, dass die Autonomie der Gemeinden und damit der Spielraum der Gemeindebehörden immer kleiner werde. Fast alles werde von Bund und Kanton vorgeschrieben. Stimmt das? Kern: Es mag sein, dass sich in unserer föderalistischen Schweiz die Macht- und Aufgabenverteilung zwischen Bund, Kanton sowie Gemeinden verschoben hat. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Spielraum für die Gemeinden noch vorhanden ist. Kritischer bin ich in Finanzierungsfragen. Hier stelle ich fest, dass wir vermehrt in Bereichen zahlen, bei denen unsere Einflussnahme gering ist. So etwa beim Sozialen, der Bildung, dem Asyl- und Flüchtlingswesen oder der Raumplanung. Nach zehn Jahren Tätigkeit bei Pro Senectute Kanton Schaffhausen geht der Geschäftsleiter Patrick Bucher Ende April 2023 vorzeitig in Pension. Der Stiftungsrat ernannte Yolanda Gottardi zur neuen Geschäftsleiterin. Die 56-Jährige hat langjährige Erfahrung als Martin Kern meistert die Herausforderungen einer kleinen Landgemeinde. Laut verbreiteter Meinung fühlen sich Bürgerinnen und Bürger in kleinen Gemeinden auf dem Land wohler als in urbanen Gemeinden oder in Städten. Glauben Sie das auch? Kern: Persönlich glaube ich das auch. Vieles ist überschaubarer und berechenbarer, weil man einander kennt und aufeinander zugeht. Es gibt aber auch Leute, die sich in der Anonymität der grossen Orte wohler fühlen. Gibt es Bereiche, in welchen kleinere Gemeinden wie etwa Rüdlingen mit etwas über 800 Einwohnerinnen und Einwohnern vor besonderen Schwierigkeiten stehen? Kern: In den Themen Bildungsangebote, Fachkräftemangel sowie Professionalität von Behörden und Verwaltung sehe ich Herausforderungen für unsere Gemeinden. Mit dem Rhein und dem Schaffhauser Naturpark findet sich Rüdlingen in einer attraktiven Gegend. Wie wirkt sich dies auf die Gemeindepolitik aus? Kern: Eine so attraktive Gegend mit intakter Natur und dem schönen Rheinabschnitt lockt vor allem von April bis Oktober zehntausende von Besuchern nach Rüdlingen. Die damit verbundenen Verkehrs- und Parkplatzprobleme beschäftigen die Gemeinde permanent. Es müssen Optimierungen und neue Lösungen gesucht werden. Auch bei der Raumplanung sind Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung, Naturschutzgebiete und Gewässerräume ein Thema. Bei Feuerwehr, Schule oder Trink- und Abwasserversorgung entstehen laufend Zweckverbände. Kratzt das an der Autonomie der Gemeinden? Kern: Für mich gibt es keine Alternativen. Wichtige und kostenintensive Bereiche Geschäftsführerin, unter anderem bei Procap Zürich. Sie bildete sich zur Führungsfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis weiter. Zudem hat sie Berufserfahrung im Sportbereich, unter anderem beim Zürcher Kantonalverband für Sport. Yolanda Gottardi wird die neue Stelle per 1. April antreten. Bild: dl. sind für kleine Gemeinden wie Rüdlingen nur im Verbund zu betreiben. Durch eine partnerschaftliche und lösungsorientierte Zusammenarbeit, hauptsächlich mit der Gemeinde Buchberg, hält sich der Autonomieverlust in Grenzen. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der Gemeinde Rüdlingen mit der benachbarten Gemeinde Buchberg und mit denjenigen des nahen Zürcher Unterlandes? Kern: Mit der Gemeinde Buchberg pflegen wir seit vielen Jahren eine ausgezeichnete Zusammenarbeit. Viele Projekte wurden und werden in enger Abstimmung realisiert. Aktuell wird mit Hochdruck am Generationenprojekt «Sanierung und Neubau Areal Chapf» gearbeitet. Dabei wird eine moderne Infrastruktur für den Bildungs- und Sportbereich erstellt, welche auch dem intakten Vereinswesen unserer Gemeinden zugänglich sein wird. Mit den Gemeinden im Zürcher Unterland arbeiten wir ebenfalls gut zusammen. Die bisherigen Bereiche der gemeinsamen Abfallentsorgung und Wasserbeschaffung werden voraussichtlich ab 2024 durch einen gemeinsamen Forstbetrieb ergänzt. Welche anstehenden Probleme und Herausforderungen möchten Sie im laufenden Jahr einen Schritt weiter bringen oder einer Lösung zuführen? Kern: Die Schwerpunkte werden folgende sein: Baubewilligung und Spatenstich Areal Chapf, ein neues Besoldungsreglement, die Rekrutierung von Mitarbeitenden im Bereich der Werke infolge Pensionierungen. Sodann zusätzliche Vorkehrungen für das Wohnen im Alter und die Zukunft öffentlicher Bauten. Schliesslich muss die Verkehrsführung auf Gemeindegebiet infolge anstehender regionaler Strassenbauprojekte ohne störende Auswirkungen geregelt werden. An der 116. Generalversammlung der Pontoniere Diessenhofen wurde Adolf Keller neu in den Vorstand aufgenommen. Er ersetzt Andreas Arni, der dem Vorstand über viele Jahre in der Funktion des Jungpontonier-Leiters und Chef Rheinfest angehörte. Die Vorstandsmitglieder Rolf Tinner, Beat Brauchli, Markus Monhart, Beat Monhart, Andreas Hanhart, Samuel Keller, Fabian Keller und Kevin Kern wurden für ein weiteres Jahr in ihrem Amt bestätigt. Zudem wurde an der Generalversammlung Thomas Gasser zum Ehrenmitglied gewählt. Der Schaffhauser Spitalrat wählte Severin Meili (Bild) zum Chefarzt Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats am Kantonsspital Schaffhausen. Der 47-jährige Winterthurer übernimmt die Leitung der Abteilung per 1. August. Gleichzeitig tritt Bruno Hüttenmoser, Leitender Arzt und langjähriger Leiter der Unfallchirurgie, in den Ruhestand. (shb.) Kari, versonnen: Jeder braucht seine ganz eigene Ruhe. Nur zwei Prozent der Menschheit sind natürlich blond, alle anderen Blonden (von Neymar bis zur Nachbarin) helfen mit Farbe oder H2O2 nach. Aber warum färben sich Leute die Haare hell, wo doch Blondinen vor allem als Witzobjekte dienen? «Blond», so die Soziologien McMillan Cottom, «ist keine Haarfarbe, sondern Bezeichnung für einen bestimmten Menschentyp».» Die Frau ist Afroamerikanerin, was den Stuss auch nicht besser macht. Aber natürlich gewichtiger. Vor allem, weil damit ein neuer Weg gefunden ist, weisse Menschen – diesmal Frauen, oho! – der «Aneignung» zu bezichtigen. Nicht der kulturellen, sondern der sozialen. Wer die Haare blond färbt, so Tressie McMillan Cottom, versuche sich aufzuwerten und über andere zu erheben, denn natürliches Blond verleihe einer Frau Ansehen und Macht, hohen sozialen Status und Privilegien und stehe für Reinheit und Unschuld. Blondinen wie Jane Mansfield, Kim Novak, Pamela Anderson oder Kim Basinger wären bereits in der Antike Schönheitsideale gewesen. Blondfärberinnen jedoch, so die Soziologin, versuchen bloss, Überlegenheit und Machtansprüche zu demonstrieren. Arme Blondinen! Erst gelten sie als naiv und jetzt plötzlich als arrogant. Nun ja, dem braunhaarigen wie dem glatzköpfigen alten weissen Mann ist das egal, solange Filme wie «Gentlemen Prefer Blondes» (1953, mit Marylin Monroe und Jane Russel) nicht wegen sozialer Aneignung verboten werden. Der kleine Unterschied – in der Werbung (Beispiel fast erfunden): Anpreisung von Frauenshampoo: «Speziell für brüchiges, mittelkurzes, gelocktes blondes Haar». Werbung für Männershampoo: «4 in 1 – für Kopf, Body, Auto, Haus und Abwasch». Ob Thomas Borer, unser umtriebiger Ex-Botschafter in Berlin, das diesjährige «Dschungelcamp» gesehen hat, wissen wir nicht. Für Schweizer, die sich diese Reality- Show angetan haben, war der Mann jedenfalls täglich präsent – genau wie «Sonntags- Blick» und Ringier-Verlag. Denn Siegerin des gruseligen diesjährigen «Zehn-Kleine- Negerlein»-Verschnitts von RTL im australischen Urwald wurde – verdientermassen! – Djamila Rowe, bekannt geworden durch eine 2002 von gruseligen «SonntagsBlick»- Journalisten frei erfundene Affäre zwischen ihr und besagtem Herr Borer. Borer erhielt von Ringier nachträglich ein Schmerzensgeld von mehr als einer Million Franken. Zu Recht. Die leider weder von Herrn Borer noch vom Leben verwöhnte Frau Rowe erhält als «Königin des Dschungels» von RTL immerhin 100 000 Euro. Geld, das sie für die Ausbildung ihrer Kinder verwenden will. Man gönnt es ihr. Es tönt so schön – aufs erste Zuhören hin: Man sollte alle Menschen gleich behandeln. Dagegen spricht: Ungerechtigkeit erzeugt (auch), wer Ungleiches gleich behandelt. Der kluge Spruch am Ende: So alt wie wir aussehen, können wir gar nicht werden. Anzeige IHR TOYOTA & LEXUS SPEZIALIST Beringen-Enge • 052 630 10 10 • engebrunnen.ch

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