10 Anzeigen Diverses Anzeigenannahme: Verlag Bock AG | Telefon: 052 632 30 30 www.schaffhausen24.ch | Mail: info@bockonline.ch Bock | Dienstag, 18. April 2023 3. SEPTEMBER 2023 schaffhauser-stadtlauf.ch JETZT ANMELDEN 03 5. SCHAFFHAUSER STADTLAUF 09 23 DAS LAUFERLEBNIS DURCH DIE ALTSTADT 7.5 km Hauptlauf 1.5 km Plausch / Jogging 3 km / 1.5 km Kinder- und Jugend 250 m Mosergarten-Sprint @schaffhauserstadtlauf Schaffhauser Stadtlauf MfM_116x132mm_2_Pfad.indd 2 18.11.14 18:22 D E R N E U E G L C READY FOR 122 KM ELECTRIC RANGE JETZT BEI UNS PROBEFAHREN GLC 300 e 4MATIC, 204 + 136 PS (150 + 100 kW), 22,5 kWh/100 km (0,6 l/100 km), 15 g CO 2 /km, Energieeffizienz-Kategorie: A. 22-106-KG_Inserat_MB_286x218mm.indd 1 24.10.22 13:14
Bock | Dienstag, 18. April 2023 11 kuLtur Kulturerbe aus dem büro Bock-Vorschau Werner Alder und Mark Maag sind ursprünglich gelernte Schreibmaschinenreparateure. Noch heute beschäftigen sich die Pensionäre im Schreibmaschinen-Museum in Bibern mit ihrem ursprünglich erlernten Beruf. Die Passion zu mechanischen Schreibgeräten ist bis heute geblieben. Eine Reise in die Vergangenheit. Beide sind gelernte Schreibmaschinen-Reparateure: Werner Alder (l.) und Mark Maag. MUSEUM BIBERN Gabriella Coronelli Die Geschichte des Schreibmaschinen-Museums in Bibern begann sich im Jahre 2015 zu schreiben. Damals lag das Angebot eines ehemaligen Bürofachgeschäftes aus Thayngen vor, eine Garage voller Schreibmaschinen als Sammelstücke in das Ortsmuseum von Thayngen zu integrieren. Die Anzahl von 70 Geräten wurde allerdings für das überschaubare Ortsmuseum von Thayngen als zu grosser Schwerpunkt betrachtet. Eine andere Lösung musste her. Im alten Schulhaus von Bibern wurden die Initianten des Schreibmaschinen-Museums fündig. Mittlerweile sind aus den ursprünglich 70 Schreibmaschinen gegen 1000 geworden: Rund 470 Stück sind in der Ausstellung zu sehen. Interessierte finden Geräte aus vielen verschiedenen Zeiten, Modelle unterschiedlicher Systeme und Herkunft. Exemplare aus den Anfängen der Schreibmaschinen-Zeit bis zu elektronischen Textverarbeitungsmaschinen der neueren Ära. Von sehr einfachen und rein funktionellen Designs bis hin zu schwarzen Hochglanz- Objekten mit Goldbeschriftung. Ein ausgestorbener Beruf Heute betreiben die beiden Mitinitianten Jörg Stamm und Mark Maag sowie der kurz nach der Eröffnung im Mai 2017 dazugestossene Werner Alder das Schreibmaschinen-Museum in Bibern. 470 ausgediente Schreibmaschinen sind im ehemaligen Schulhaus von Bibern ausgestellt. Werner Alder und Mark Maag sind beide ursprünglich gelernte Schreibmaschinen-Reparateure. «40 Jahre nach meiner Berufslehre bin ich wieder zu meinen beruflichen Wurzeln zurückgekehrt», klärt Werner Alder auf. Er hörte 2017 im Radio von der Eröffnung des Schreibmaschinen- Museums und wurde hellhörig. Denn obschon er längst nicht mehr auf seinem ursprünglich gelernten Beruf arbeitete, war sein Interesse an den mechanischen Schreibgeräten nie verloren gegangen. Als er angefragt wurde, ob auch er im Museum mitwirken wollte, sagte er sofort zu. Bild: Gabriella Coronelli Ein Herz für Schreibmaschinen Mark Maag ist in Zürich aufgewachsen und entschied sich aufgrund der spannenden Mechanik Schreibmaschinen-Reparateur zu werden. «Zu jener Zeit war Zürich aufgrund vieler ansässiger Generalvertretungen das Schreibmaschinen-Mekka. Es gab also mehr als genug Arbeit», erinnert er sich zurück. Der heute 78-Jährige arbeitete über 30 Jahre im technischen Dienst in der Finanzbranche und war für die Instandhaltung verschiedenartiger Büromaschinen verantwortlich. Als die mechanischen Bürogeräte durch modernere ersetzt wurden, brachte es der leidenschaftliche Sammler nicht übers Herz, die ausgedienten Schreibmaschinen auf den Schrottplatz zu bringen. Und so nahm er nach Absprache mit dem Arbeitgeber die ausrangierten Modelle zu sich nach Hause. «Damit, aber auch durch Käufe auf Flohmärkten und in Brockenhäusern kamen über die Jahre rund 500 Schreibmaschinen zusammen. Ich lagerte diese in mehreren gemieteten Lagerräumen, bis ich sie vor rund sechs Jahren hierher nach Bibern brachte.» Der passionierte Feinmechaniker restaurierte, dokumentierte und illustrierte eine grosse Anzahl Schreibmaschinen aus seiner Sammlung. Viele davon sind im Schreibmaschinen-Museum ausgestellt. Kosten entsprachen einem Jahresgehalt Unter den vielen Ausstellungsmodellen befinden sich bekannte Schreibmaschinen wie beispielsweise die Hermes Baby. Die Schweizer Reisemaschine war ein gängiges Modell für den Privathaushalt und wurde zwischen 1935 und 1989 gebaut. Massgebend für das Baujahr einer Schreibmaschine ist jeweils die Patenteröffnung. «Die Angaben beziehen sich jeweils auf das erste Baujahr. Die Maschine ist aber nicht zwingend so alt. Die Geräte wurden ja über mehrere Jahre gebaut», erklärt Mark Maag. Die Anschaffung einer Schreibmaschine, die um das Jahr 1900 gebaut und in Amerika verkauft wurde, habe etwa dem Jahreslohn eines Mechanikers entsprochen. «In solchen Geräten steckt viel Entwicklungsarbeit. Bis zu 2000 Teile können darin verbaut sein», klärt Werner Alder auf. Knapp 100 Jahre vor der ersten E-Mail war das At-Zeichen bereits auf den alten Schreibmaschinen zu finden. «Die einen verwendeten das At-Zeichen für Korrespondenz in gerichtlichen Angelegenheiten. Beispielsweise bei Verhandlungen zwischen zwei Parteien. Meyer @ Müller: also Meyer gegen Müller. Andere benutzten es als kaufmännisches Zeichen: 15 Kilogramm Äpfel @ einen Franken», klärt Werner Alder auf. Die älteste Schreibmaschine im Museum in Bibern ist ein Gerät mit Volltastatur und soll aus dem Jahr 1904 stammen. Es sind auch Exemplare zu sehen, die eine Bürste im Gerät integriert haben. «Damit konnte die Sekretärin die Typen reinigen», so Mark Maag. Die etwas jüngeren Objekte im Museum sind bereits mit Umschalttasten versehen. Das Tippen mit einer solchen Schreibmaschine entspricht der Weise, wie sie heute noch praktiziert wird. Auf den meisten Ausstellungsmodellen dürfen Besucherinnen und Besucher selbst testen, wie Bürofachleute vor dem Computer-Zeitalter ihre Arbeit verrichteten. «Wir haben nur eine Maschine hinter Glas. Es handelt sich um ein chinesisches Gerät mit mehreren Zeichensätzen», erläutert Werner Alder. Das Schreibmaschinen-Museum ist jeden zweiten Samstag im Monat von jeweils 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für Gruppen wie beispielsweise Schulklassen können Führungen nach Absprache auch ausserhalb der Öffnungszeiten stattfinden. Weitere Informationen sowie Kontaktdaten sind auf schreibmaschinen-museum.ch abrufbar. Vom 21. bis 23. April wird auf dem Herrenacker geschlemmt. Bild: zVg. Streetfooddays in Schaffhausen Schon zum 5. Mal machen die Betreibenden der Streetfooddays Halt in Schaffhausen. Von Freitag, 21. April, bis Sonntag, 23. April, treffen sich Foodies, Feinschmecker und Geniesser auf dem Herrenacker. Angeboten wird alles, was der Gaumen begehrt und das Herz erfreut. Von argentinischen Empanadas frisch aus dem Ofen über tibetische Momos vor Ort gefüllt und gedämpft bis zu süssen Versuchungen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Rund 15 Essensstände stehen zur Auswahl. (shb.) Carmen Berger und Manuel Leuenberger musizieren in Schaffhausen. Bild: zVg. Eine tänzerische Klangreise Viele Komponisten liessen sich von Tänzen inspirieren. So bildet Tanzmusik aus verschiedenen Ländern den roten Faden im Programm «Acoustic Voyagers» der Musizierenden Carmen Berger und Manuel Leuenberger. Die seltene Instrumentenkombination bestehend aus Klarinette/Bassklarinette und Marimba entführt Sie am Sonntag, 23. April, um 11 Uhr im Sorell Hotel Rüden in Schaffhausen in eine eigene Klangwelt und weckt Emotionen. (shb.) Die Nohls aus den USA zu Besuch im Nohl VORFAHREN NOHL Jon und Sally Nohl haben in Hancock, Minnesota eine Farm mit über 2 000 Hektaren Ackerbau. Die Vorfahren von Jon Nohl sind Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Weiler Nohl, unterhalb des Rheinfalls gelegen, ausgewandert. Kürzlich besuchten die amerikanischen Nohls mit ihren sieben Kindern sowie Schwiegertochter und Schwiegersohn zum ersten Mal die Schweiz und in diesem Zusammenhang auch das Nohl. Besuch mit Rheinfallbesichtigung Peter, Hansueli und Kurt Nohl, die dem gleichen Familienstamm angehören, begrüssten die Familie, die zusammen mit den Eltern von Sally, dem Ehepaar Fehr, welches seine Vorfahren in Eglisau hat, angereist sind. Die Familie Fehr betreibt in den USA an verschiedenen Standorten die viertgrösste Milchfarm der Welt mit rund 120 000 Kühen. Am Rheinfall trafen sich diese Nohls, die sich bisher noch nie begegnet waren. Möglich gemacht hat dieses Treffen Martin Haab, Präsident des Zürcher Bauernverbandes, welcher 1983 für ein Jahr bei den Fehrs in den USA arbeitete. Hansueli Nohl lud als erfahrener Rheinkapitän zu einer Bootsfahrt ein. Die Fahrt im Rheinfallbecken mit der Annäherung an den Fall imponierte der Gesellschaft offensichtlich. Auf der Fahrt den Rhein hinunter informierte der ebenfalls anwesende Peter Keller über die Grenzlage des Nohls und vor allem über die historischen Ereignisse um 1850 herum. Damals war die Not im Peter Nohl (2.v.l.) aus dem Nohl, daneben das Ehepaar Fehr aus den USA und rechts aussen das Ehepaar Jon und Sally Nohl aus den USA. Bild: zVg. kleinen Ort am Rhein besonders gross. Die Nohler lebten bis Mitte des 19. Jahrhunderts hauptsächlich vom Salztransport auf dem Rhein und vom Fischfang, vor allem vom Lachsfang. Durch den Bau der ersten Eisenbahnstrecken in der Schweiz wurde der Salztransport auf die Schiene verlagert. Gleichzeitig wurden die ersten Flusskraftwerke am Rhein erstellt, weshalb der Lachs nicht mehr bis zum Rheinfall zum Laichen kam. Innerhalb eines Jahrzehnts brach somit die ganze Erwerbsgrundlage der Nohler weg. Rund ein Drittel der Einwohner:innen des Weilers und somit wohl fast alle jungen Leute zwischen 15 und 30 Jahren musste auswandern. Auch der Ur-Ur-Grossvater von Jon musste damals notgedrungen in die USA auswandern und sich eine neue Existenz aufbauen. Die eigenen Wurzeln erkunden In der anschliessenden Dorfbegehung zeigte Peter Nohl den Besuchern das «Steinhaus», das Auswanderungshaus, wo auch die Vorfahren von Jon gelebt haben. Zudem konnte er anhand eines detaillierten Stammbaumes die gemeinsamen Vorfahren aufzeigen. Jon Nohl meinte sichtlich berührt: «Es ist sehr emotional, die eigenen Wurzeln in einem fremden Land zu erkunden.» Beim anschliessenden Mittagessen in der Taverne auf dem Nohlbuck konnte man sich weiter austauschen und die Unterschiede in der Lebensart, aber auch in der Landwirtschaft besprechen. Interessant war zu erfahren, dass im Nohl gerade noch drei Familien mit dem Namen Nohl wohnen, während in Hancock USA, einer Kleinstadt mit rund 1000 Einwohner:innen 90 Personen diesen Namen tragen. (shb./pk.)
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