4 Anzeigen Bock | Dienstag, 23. April 2024 Anzeigenannahme: Verlag Bock AG | Telefon: 052 632 30 30 www.schaffhausen24.ch | Mail: info@bockonline.ch Immobilien Stellenangebote ZIMMER / MIETZINS* SCHAFFHAUSEN 3 1340.– Buchthalerstrasse 50, 1. OG, in Rheinnähe, Einbauschränke, geräumiger Eingangsbereich, Parkettböden (ab 01.06.2024) 4½ 1440.– Sonnenberg 9, 2. OG, moderne Küche und Badezimmer, Keller + Estrich, sonniger Balkon, Essküche (ab 01.08.2024) BERINGEN 3 1040.– Haargasse 12, 1. OG, gemütliche Wohnung mit Balkon, ruhige und zentrumsnahe Lage, Einbauschränke (sofort o.n.V.) NEUHAUSEN 4 1340.– Bahnhofstrasse 15, 5.OG, 100 m2, wunderschöne Aussicht, eig. Waschturm, viel Stauraum, Jugendstilhaus (ab 16.07.2024) NEUNKIRCH 4½ 1390.– Hintergasse 13, 3. + 4. OG, moderne Küche, Cheminée, zentral im Städtchen, eigene Waschmaschine (sofort o.n.V.) RAFZ 3½ 1695.– Tannewäg 19, 3. 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Bock | Dienstag, 23. April 2024 5 Gesellschaft «Zeit für einen Parteilosen im Stadtrat» Am 18. August wählt Schaffhausen einen neuen Stadtrat. Ausser dem zurücktretenden Raphaël Rohner stellen sich alle zur Wiederwahl, während sich drei Kandidaten für den Wahlkampf rüsten und in Position bringen. Einer davon ist der 43-jährige, parteilose Stadtschaffhauser Marco Planas, der grosse Ambitionen auf einen Sitz im Stadtrat hegt. «Ich finde alles gut, was Menschen zusammenbringt», sagt Kandidat Marco Planas, der optimistisch gen Wahlkampf blickt. WAHLKAMPF SCHAFFHAUSEN Ronny Bien Nach neun Jahren im Parlament liegt es auf der Hand, dass Marco Planas nun einen weiteren politischen Schritt gehen will. «Ich spüre, dass ich in Schaffhausen durchaus etwas bewegen kann», was der 43-Jährige mit bislang 38 Vorstössen eindrücklich unter Beweis stellte. «Die meisten Postulate und Kleinen Anfragen reichte ich in den letzten drei, vier Jahren ein. Je mehr man in die einzelnen Bereiche der Stadt reinsieht, umso mehr Ideen hat man, was man verändern möchte.» Es brauche durchaus eine gewisse Zeit, bis man sich im Parlament zurechtfinde. Doch Marco Planas lernte schnell: «In der Politik Erfolg haben kann man nur, wenn man überparteiliche Kompromisse findet». Und genau mit seiner Sozialkompetenz als eine seiner Stärken gelingen ihm auch immer wieder politische Punktlandungen. Jüngst erhöhte dank des Begehrens Marco Planas’ die Stadt den jährlichen Betrag der Jugendsportförderung von 70 000 auf 300 000 Franken. Auch die zusätzliche Erhöhung der Beihilfen für Menschen mit Ergänzungsleistungen basiert auf einem von ihm eingereichten Postulat. Gesunder Menschenverstand Die Politkarriere des kantonalen Schulinspektors nahm innerhalb weniger Jahre Anzeige Fahrt auf. Marco Planas rutschte 2015, wie er sagt, eher zufällig in die Politik hinein, schloss sich auf Nachfrage der SP an und übernahm den freigewordenen Sitz des damals zurückgetretenen Daniel Schlatter im Grossen Stadtrat. 2019 wurde er bereits zum 2. Vizeratspräsidenten gewählt, ehe er zwei Jahre später selbst als Ratspräsident den Grossen Stadtrat führte. Kurz danach beendete der Stadtschaffhauser nach sieben Jahren die Liaison mit der SP, da bei ihm während seines Präsidialjahres die Entscheidung reifte, dass er lieber parteilos wirken möchte. «Als Parteiloser kann ich offener an ein Thema herantreten. Wenn bei einem Vorstoss im Briefkopf ein Parteilogo erscheint, sind gewisse Meinungen schon gemacht», stellt Marco Planas fest. «Es braucht bei der Suche nach Kompromissen keine Schubladisierung aufgrund einer Parteizugehörigkeit, sondern gesunden Menschenverstand.» «So einfach wie möglich machen» Aktuell ist ein Vorstoss hängig, den Gewerblern und Gastrobetreibenden in der Stadt die Gebühren für Boulevardflächen «Es braucht keine parteiliche Schublade, sondern gesunden Menschenverstand» Marco Planas parteiloser Stadtratskandidat aus Schaffhausen Bild: zVg. gänzlich zu erlassen. «Ich bin der Meinung, dass man es den Unternehmen so einfach wie möglich machen muss. Es muss sich lohnen, in der Stadt zu arbeiten. Eine belebte Altstadt kommt schliesslich allen zugute», setzt der Pädagoge dahinter ein Ausrufezeichen. Denn als einer, der auch katalanisches Blut in sich trägt und Lebendigkeit mag, schätzt es Marco Planas, wenn etwas läuft in Schaffhausen. Auch das Gefäss «First Friday», welches dem Gewerbe eine niederschwellige Plattform bietet, behagt ihm: «Grundsätzlich finde ich alles gut, was Menschen zusammenbringt. Ich begrüsse es sehr, wenn die Leute ihre Bubble verlassen, rausgehen und sich austauschen.» Sicherheitsgefühl verstärken Er war es auch, der den Polizeiposten am Bahnhof zum Thema machte, der offenbar nicht realisierbar sei. «Das ist ein weiterer Punkt, der von der Bevölkerung an mich herangetragen wurde. Viele Menschen fühlen sich seit geraumer Zeit nicht mehr wohl. Und das muss man ernst nehmen, weil der Bahnhof ein Ort ist, den man nicht einfach umgehen kann.» Gemäss Stadtrat sei es nicht möglich, in Bahnhofsnähe einen Posten zu installieren. Marco Planas ist mit dieser Antwort nicht zufrieden. Das Parlament habe mehrmals betont, dass alternativ zumindest eine höhere Polizeipräsenz geprüft werden müsse, vor allem spät abends und in der Nacht. «Hier fehlt es seitens Stadtrat an Transparenz, was konkret geprüft wurde, um das vom Parlament deutlich überwiesene Postulat umzusetzen. Darum werde ich in dieser Sache hartnäckig bleiben.» Mehr Förderung im Sport Überhaupt ist es Marco Planas ein grosses Anliegen, dass Schaffhausen mit Attraktivität glänzt, und zwar im Gesamtpaket. Nicht nur in Sachen Bildung, Wirtschaft, Kultur, sondern auch in Kreativität, Freizeit und Sport. «Es sollte möglich sein, im Raum Schaffhausen alle Sportarten ausüben zu können. Es kann doch nicht sein, dass Woche für Woche Dutzende von Jugendlichen nach Winterthur ausweichen müssen, weil sie hier beispielsweise keine Möglichkeit haben, zu skaten.» Auch dass junge Fussballtalente jahrelang auf Wartelisten gesetzt werden, weil zu wenig Plätze zur Verfügung stehen, ist für den Barça-Fan ein Armutszeugnis für eine selbsternannte Sportstadt. «Nicht zu vergessen sind Sporthallen, von denen es ebenfalls zu wenige gibt. Und wenn es heisst, dass nichts zur Verfügung stehe, ja, dann baut man halt welche.» Dabei sollten primär Private dabei unterstützt werden, wenn sie bereit sind, etwas Neues auf die Beine zu stellen. «Aber dort, wo sich niemand finden lässt, muss die öffentliche Hand einspringen», akzentuiert er Verständnis fördern als Mehrwert «Sollte ich als Stadtrat gewählt werden, möchte ich weiterhin meinen ehrenamtlichen Vereinstätigkeiten nachgehen, um den Puls der Bevölkerung zu spüren. Das ist mir enorm wichtig.» Ein Trumpf spielt Marco Planas sicherlich in die Karten: sein breit gestütztes Umfeld. Aufgewachsen auf dem Herrenacker in einer Gastrofamilie, studierte er an der Uni Zürich Publizistik, Filmwissenschaften und Wirtschafts- und Sozialgeschichte, während er als Barkeeper jobbte, gab Deutschunterricht und war später zehn Jahre lang Primarlehrer in Feuerthalen, ehe er Schulinspektor im Kanton Schaffhausen wurde. Auch besitzt Marco Planas eine grosse Medienaffinität, wirkte er doch während fast 15 Jahren als Sportreporter für Radio Munot und schrieb für die Schaffhauser AZ sowie die Schaffhauser Nachrichten. Aktuell moderiert er die Sendung «Bildung aktuell» auf Tele D. Gerade in der Kommunikation sieht der Medienwissenschaftler beim Stadtrat noch Optimierungspotenzial: «Aus der Bevölkerung vernehme ich oft die Kritik, der Stadtrat sei abgehoben und mache, was er wolle. Hier besteht definitiv Bedarf, die Menschen transparenter zu informieren und damit das Verständnis für gewisse politische Entscheidungen zu fördern. Nur so kann der wachsende Politik-Verdruss gestoppt werden.» Tipp für Unschlüssige Der freiwerdende Sitz des zurücktretenden Raphaël Rohner (FDP), der Bildung, Kultur und Sport dieses Jahr noch unter sich hat, wäre für Marco Planas geradezu massgeschneidert. «Klar würde ich mich dort einsetzen wollen, wo ich sehr viele Erfahrungswerte mitbringe. Doch auch die anderen Referate haben ihren Reiz.» Als Stadtrat würde er – genauso wie als Parlamentarier – ohne Parteikorsett agieren. «Als Parteiloser kann man unbefangen und unabhängig versuchen, Mehrheiten zu schaffen, und darum geht es ja schliesslich auch.» Die Zeit sei nun reif, dass ein Parteiloser in den Stadtrat gewählt werde, gibt Marco Planas den Takt vor. Schliesslich sei auch die grosse Mehrheit der Bevölkerung parteilos. «Vom Herzen her war für mich schon lange klar, dass ich kandidieren möchte». Doch auch der Kopf müsse bereit sein dafür. «Ich bin mir bewusst, dass ohne Partei im Rücken in den nächsten Monaten einiges an Arbeit auf mich zukommen wird.» Da sein Umfeld und vor allem auch seine Partnerin voll hinter ihm stünden, habe er sich für diesen Weg entschieden. Und so kann sich Marco Planas voll und ganz auf den 18. August fokussieren und auf die Gunst respektive die Stimmen der Bevölkerung hoffen. Und wenn jemand noch unschlüssig sei, lächelt er, könne man ja in den nächsten Wochen den Livestream des Grossen Stadtrats verfolgen und sich selber ein Bild von seiner Politik machen. Bock-SPLITTER Anzeige Richard Altorfer Kari, elektrisiert: Das Spannende an Hybrid-Autos: Je mehr man bremst, desto länger kann man fahren. Wo es um Geschmack geht, ist schwierig diskutieren. Oder: «De gustibus non est disputandum»! Wobei, der Satz eines französischen Schriftstellers aus dem Mittelalter lautete ursprünglich: «De gustibus et coloribus non est …». Über Geschmack und Farben(!) lässt sich nicht streiten. Ursprünglich waren vermutlich die tatsächlichen Geschmäcker und Farben von Speisen gemeint. Aber auch in heutigem Sprachgebrauch hat die Redensart ihre Berechtigung. Zum Beispiel beim Anblick des Dachs des Ecksteinhauses in der Altstadt von Schaffhausen. Klar, man kann es schön finden. Oder man kann behaupten, neue Dächer müssten sich «mit der Umgebung architektonisch, technisch, gestalterisch und planerisch auseinandersetzen». Und so eine Auseinandersetzung könne halt «theoretisch auch in eine Differenzierung oder Kontrast münden». Echt – schöner kann man Beliebigkeit nicht beliebt machen. Damit liesse sich sogar eine russische Zwiebelhaube rechtfertigen. Aber egal, man wird das Dach akzeptieren müssen – die nächsten 30 Jahre. Ärgern könnten sich hingegen Bürger, die sich bei der Farbwahl der Fassade ihres Altstadthauses («…de coloribus», s.o.) vom Fachmann belehren lassen müssen, dass – fiktives, aber nicht unrealistisches Beispiel – Pantone 13-0002 (White Sand) besser passe als Pantone 16-1105 (Plaza Taupe) oder gar Pantone 11-4201 (Cloud Dancer) und dass Pantone 17-1115 (Petrified Oak) schon gar nicht gehe. Schon etwas viel Diskutandumm (sic!) angesichts eines Eckstein-Dachs in Form eines Gaddafi-Beduinenzelts. Schaffhausen in den Schlagzeilen – eigentlich ganz gut: wenigstens erfahren so alle linksrheinischen Schweizer und alle Eingebürgerten, dass es da auf der «deutschen Seite» des Rheins einen Kanton gibt, der schon seit über 500 Jahren «für ewig» Teil der Schweiz ist. Themen dieses Mal: Wohnsitz und Lebensmittelpunkt. Eigentlich ist alles und nichts klar: Dass Simon Stocker «eigentlich» im Kanton Zürich als Ständerat hätte kandidieren sollen, weil er und seine Familie «eigentlich» dort wohnte – kann man so sehen. Vielleicht haben sie ja recht, die Kläger gegen Stockers Wahl, und Stocker mietete seine Zweizimmerwohnung tatsächlich eher aus «politischen» (wahltaktischen) Gründen, als um darin zu leben. Wobei, Ähnliches passierte nun wirklich nicht zum ersten Mal. Ruth Dreyfuss etwa wurde 1993 auch erst zur Bundesrätin gewählt, nachdem sie ihre «Papiere» von Bern in den Kanton Genf transferiert hatte – wo sie nicht wohnte, aber ebenfalls eine «politische» Wohnung mietete. Ob Frau Dreyfuss eine gute Bundesrätin war? Gute – umstrittene – Frage! Sicher ist nur, dass für die Antwort darauf ihr wirklicher oder vorgegaukelter Wohnort keine Rolle spielte. Auch bei Herrn Stocker ist für die Wähler vermutlich wichtiger, was er in Bern so treibt – oder verschläft –, als wo er schläft. Die Freundlichkeit der Woche: «Für mich isch das nüt – aber zu dir passt’s.» IHR TOYOTA & LEXUS SPEZIALIST Beringen-Enge • 052 630 10 10 • engebrunnen.ch
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