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Bock E-Paper 2024 KW26

2 Hintergrund

2 Hintergrund Bock | Dienstag, 25. Juni 2024 «Mitleid hilft den Familien nicht» Tamara Burger liebt Menschen und ihre Geschichten. Als Pflegehelferin beim Schweizerischen Roten Kreuz besucht sie betreuende Angehörige oder Familien mit Kindern zuhause und unterstützt sie dort, wo es gerade nötig ist. Zuweilen begleitet sie ihre Klient:innen über Jahre. Sich dann noch abzugrenzen, fällt nicht immer leicht. BERUFSPORTRAIT SCHAFFHAUSEN Claudia Riedel Es braucht Zeit, Geduld, Fachwissen und viel Empathie. Tamara Burger arbeitet in Familien mit Notsituationen. Die Fälle, die sie betreut, sind ganz unterschiedlich und nicht immer leicht zu verarbeiten – auch für eine erfahrene Pflegehilfe wie sie. «Gerade wenn Kinder involviert sind, geht es mir schon nah», so die zweifache Mutter. Seit rund sieben Jahren ist die Schaffhauserin im Entlastungsdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes tätig. Sie kommt dann zum Zug, wenn betreuende Angehörige oder Familien mit Kindern an ihre Grenzen kommen. «Nach all den Jahren bin ich immer noch berührt davon, wie herzlich mich die Familien jeweils aufnehmen», so die 56-Jährige. «Die Leute sagen mir oft, ich soll alle Schränke öffnen, wenn ich was suche, und mich wie zuhause fühlen.» Ein grosser Vertrauensbeweis Manche Familien begleitet sie nur kurz. Das kann eine Überbrückungszeit sein, wenn zum Beispiel ein Elternteil den Arm gebrochen hat oder ein Kind ins Spital kommt und es für die Geschwister daheim eine Betreuung braucht. Dass die Eltern ihre Kinder dann einer fast Fremden überlassen, ist ein grosser Vertrauensbeweis. «Dieser Verantwortung bin ich mir bewusst», sagt Tamara Burger. Manche Einsätze ziehen sich über Jahre. Wenn zum Beispiel jemand in der Familie schwer erkrankt oder im Alter Unterstützung braucht. Dabei hat gerade die ältere Generation oft Schwierigkeiten damit, Hilfe anzunehmen. «Viele versuchen, sich so lange wie möglich allein durchzuschlagen», weiss Tamara Burger. Oft meldet sich dann der Sohn oder die Tochter. «Das sind zuweilen verzweifelte Anrufe.» Generell sei es so, dass betroffene Angehörige zuerst versuchten, die Betreuung selbst zu decken. «Aber irgendwann kommen alle an einen Punkt, wo das nicht mehr geht.» Keine pflegerische Unterstützung Die Zeit wird ganz nach den Bedürfnissen der betroffenen Familien eingesetzt. Tamara Burger unterstützt ihre älteren Klient:innen beim Essen, begleitet sie auf die Toilette oder geht mit ihnen spazieren. Kleinkinder wickelt sie, spielt mit ihnen, liest ihnen vor oder geht mit ihnen auf den Spielplatz. «Manche Betagte wollen zusammen ein Fotoalbum anschauen, anderen lese ich etwas vor.» Da sei sie flexibel und gehe auf die Wünsche der Klient:innen ein. Bei ihren Einsätzen unterliegt sie der Schweigepflicht. Eine pflegerische Unterstützung leistet Tamara Burger jedoch nicht. «Dafür ist beispielsweise die Spitex zuständig.» Sie Wenn Baurecht, dann aber gerecht KOLUMNE – POLITIK SCHAFFHAUSEN Severin Brüngger – FDP Heute wird es etwas kompliziert. Bleiben Sie konzentriert. Die Stadt Schaffhausen ist Grossgrundbesitzerin. Nebst etwa hundert Liegenschaften gehören ihr auch Ländereien. Inwieweit es Aufgabe der Stadt ist, Land zu besitzen, welches sie nicht benötigt, sei dahingestellt. Ich persönlich habe mehr Sympathie gegenüber privaten Landbesitzern, doch die Geschmäcker sind hier verschieden. Auf jeden Fall besitzen wir 261 (!) Grundstücke, die wir im Baurecht abgeben. Was ist ein Baurecht? Die Stadt stellt ihr Land einem Baurechtsnehmer zur Verfügung für einen entsprechenden Baurechtszins. Das Land bleibt im Besitz der Stadt, jedoch darf auf dem Land zum Beispiel ein Haus gebaut werden. Der Baurechtszins ist wirtschaftlich gesehen eine Verzinsung für den Grundeigentümer des im Grundstück investierten und gebundenen Kapitals, welches die Stadt aufgrund der Belastung des Grundstücks mit dem Baurecht nicht auf andere Weise realisieren kann. Das Problem Bei 211 von 268 oder 80 Prozent aller Baurechtsverträge in der Stadt wird der Landwert nicht wie üblich laufend auf den aktuellen Wert angepasst. Das ist vertraglich so zugesichert. Je nach Standort haben sich die Landwerte in den letzten 30 Jahren jedoch mehr als vervierfacht. Sprich: Wir vergeben das Land zu Preisen der 90er Jahre. Das ist schlecht für die Stadt. Im selben Baurechtsvertrag wird festgehalten, dass der Baurechtszins der 1 Prozent Althypothek der Schaffhauser Kantonalbank entspricht. Dieser war lange konstant bei 2,75 Prozent. In zwei Schritten wurden die Zinsen auf 3,25 und 3,5 Prozent angehoben. Nun ist ein findiger Baurechtsnehmer auf ein Bundesgerichtsurteil gestossen. Darin wird eine Stadt dazu verknurrt, den offiziellen Referenzzinssatz als Basis anzuwenden. Dieser beträgt heute 1,75 Prozent. Unter Androhung einer Klage fordert der Anwalt und Lokalpolitiker die Stadt auf, dasselbe zu tun. Das wiederum würde bedeuten, dass die Stadt nicht nur ihr Land viel zu billig vergibt, sondern auch noch einen tieferen Zinsertrag erhält. Es geht um Millionen. Im genannten Urteil steht nicht, dass nur der Zinssatz angepasst wurde, im Gegenteil: Auch die Landwerte wurden alle zehn Jahre nach oben korrigiert. Nicht so in der Stadt Schaffhausen. Kein Schätzer hat seit Jahrzehnten den Wert angepasst. Die Lösung Die Stadt Schaffhausen sollte nun kühlen Kopf bewahren und nicht auf die Forderungen eingehen. Werden die Zinssätze angepasst, sollen auch die Landwerte korrigiert werden. Es geht um das Vermögen der Bürgerinnen und Bürger. Gleichzeitig sollen die Baurechtsverträge auf eine solide, einvernehmliche Basis gestellt werden, damit wir mit Rechtssicherheit in die Zukunft schreiten können. Den Fünfer und das Weggli gibt es diesmal nicht. Gerade die ältere Generation hat oft Schwierigkeiten damit, Hilfe anzunehmen. «Viele versuchen, sich so lange wie möglich alleine durchzuschlagen», weiss Tamara Burger. Symbolbild: pexels.com übernimmt auch nicht die Rolle eines Babysitters, wenn jemand arbeiten muss. Wichtig bei allen Einsätzen sei, stets neutral zu bleiben: «Wir werten nicht und unterhalten uns auch nicht über Religion oder Politik.» Was zurückkomme, sei eine riesige Dankbarkeit und Wertschätzung. «Dieser Austausch ist wunderbar. Er gibt mir so viel.» Die Eltern oder Kinder ihrer Klient:innen erzählen ihr, wie sie endlich wieder loslassen und durchatmen können, während sie ihre Liebsten in guten Händen wissen. «In solchen Momenten spüre ich, wie sinnvoll meine Arbeit ist.» Es sei sehr wichtig, dass betreuende Angehörige oder erschöpfte Eltern Zeit fänden, um Kraft zu schöpfen. Über kranken Vater zum Beruf In den Beruf kam Tamara Burger, nachdem ihr Vater schwer erkrankte. «Ich wollte mich um meine Eltern kümmern und hatte die Zeit dazu.» Sie sei viel dabei gewesen in den Spitälern und bei Therapien. «Dort habe ich gemerkt, dass ich etwas mit Menschen machen will.» Eine Freundin habe ihr vom Pflegehelferkurs beim Roten Kreuz erzählt. Dass sie nach dem Kurs mit Praktikum direkt in den Entlastungsdienst kam, war ein Glücksfall für sie. «Ich habe sehr gerne Menschen und mein Beruf erfüllt mich», sagt Tamara Burger. Sie könne sich nicht mehr vorstellen am Computer zu sitzen, so die gelernte kaufmännische Angestellte. Ihre Einsätze dauern mindestens zwei Stunden bis hin zu einem Tag. Je nachdem, was die Familie braucht. Der Dienst wird nach dem «es ist nicht mein persönliches Problem.» steuerbaren Einkommen berechnet und teilweise durch die Krebsliga finanziell unterstützt. Wichtig sei, die eigene Gesundheit nicht ausser Acht zu lassen. Tamara Burger erinnert sich an einen Fall, bei dem sie eine ältere Dame betreute. Irgendwann kam sie an ihre körperlichen Grenzen. «Ich musste die Seniorin viel stützen und das belastete meinen Rücken.» Tamara Burger Pflegehelferin beim SRK Man muss sich abgrenzen können Manche Einsätze enden mit dem Tod des Klienten. Geht es um Kinder, ist dieses «Selbst wenn ein Kind schwer krank ist, gibt es immer wieder Zeiten der Hoffnung.» Tamara Burger spürt und trägt diese Hoffnung mit. Bild: Claudia Riedel Ende besonders schwer. «Selbst wenn ein Kind schwer krank ist, gibt es immer wieder Zeiten der Hoffnung.» Durch ihre Arbeit spürt und trägt Tamara Burger diese Hoffnung mit. Wenn sie dann abrupt zerschlagen wird, sei dies schwer zu ertragen. Es sei aber kein Mitleid, dass sie dann verspüre. «Mitleid hilft den Familien nicht.» Vielmehr gehe es darum, Mitgefühl zu zeigen, zuzuhören und in Zeiten der Not einfach da zu sein. Und obwohl es nicht immer gelinge, müsse man sich abgrenzen können. «Wenn mir etwas sehr nahe geht, sage ich mir immer wieder: ‹Es ist nicht mein persönliches Problem›.» Zudem hilft ihr der Austausch mit ihrer Vorgesetzten oder ihren sieben Teamkolleginnen. Ablenkung findet sie auch bei ihrer Familie und im Freundeskreis. In ihrer Freizeit geht sie gerne käfelen, töpfern oder ins Pilates. «Und am nächsten Tag bin ich wieder an einem anderen Ort.» Sagt sie und macht sich auf zu ihrem nächsten Klienten. 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Bock | Dienstag, 25. Juni 2024 3 Lehrabschluss als Garant zum Erfolg Nachrichten Mit dem EFZ-Diplom richtig durchstarten. «lea-sh» unterstützt Auszubildende der kantonalen Verwaltung seit zwanzig Jahren auf dem Weg dorthin – bis anhin insgesamt 450 Personen. Der Meilenstein wurde am vergangenen Donnerstagabend mit den momentanen Lernenden und Praxisausbildner:innen zelebriert. JUBILÄUMSFEIER SCHAFFHAUSEN Adina Martinelli Mit dem Absolvieren einer Lehre ein solides Fundament für die Zukunft legen. Die kantonale Anlaufstelle «lea-sh», kurz für Lernende Kantonale Verwaltung Schaffhausen, möchte junge Leute dabei optimal unterstützen. Mit ihrem Angebot steht sie Jugendlichen vor, während und nach der Lehrzeit beim Start in die Berufswelt zur Seite. Am vergangenen Donnerstagabend feierte «lea-sh» ihr zwanzigjähriges Bestehen. Im Zentrum dabei natürlich ihre Lernenden. Guter Ausgangspunkt 35 Auszubildende an der Zahl, gemeinsam mit ihren Praxisausbildner:innen, kamen am 20. Juni im FCS Stadion in Herblingen zusammen, um gemeinsam anzustossen. Die anwesenden Jugendlichen stehen jeweils an sehr unterschiedlichen Punkten in ihrer Berufsbildung. Einige von ihnen haben vor kurzem ihre letzten Abschlussprüfungen hinter sich gebracht. Andere befinden sich im Schlussspurt ihres ersten Ausbildungsjahres. Auch hinsichtlich ihrer gewählten Berufsrichtungen zeigte sich an der Jubiläumsfeier eine grosse Bandbreite auf. «lea-sh» bietet zurzeit acht verschiedene Lehrausbildungen an. Darunter den Werdegang zum Forstwart, zur Kauffrau oder zum Geomatiker. Eine Gemeinsamkeit teilen sich die jungen Lernenden jedoch allesamt. Ihr Ziel ist der Erhalt eines entsprechenden EFZ-Diploms. Was sich damit alles erreichen lässt, veranschaulichte Regierungsrat Martin Kessler in seiner Ansprache am Anlass. Seine Karriere startete er mit einer Ausbildung zum Werkzeugmacher. «Diese Lehre war für mich eine prägende und fundamentale Erfahrung. Sie lehrte mich nicht nur die technischen Fertigkeiten meines Handwerks, sondern auch Disziplin und Durchhaltevermögen.» Dass er eines Tages ein hohes kantonales Amt innehaben würde, hätte er dazumal nicht für möglich gehalten. Dennoch meint er heute rückblickend: «Ich bin überzeugt, dass die Basis, die ich mir in meiner Lehre als Werkzeugmacher gelegt habe, entscheidend für meinen Erfolg war.» Alles andere als verstaubt Seit seiner Gründung 2004 bildete «lea-sh» 450 Lernende im Bereich der kantonalen und bis 2020 städtischen Verwaltung aus. «Der grösste Vorteil an einer Ausbildung bei der Verwaltung liegt in ihrer Vielseitigkeit», schildert die Ausbildungsverantwortliche von «lea-sh» Rebecca Seiterle. 35 Lernende und ihre Praxisausbildner:innen feierten vergangenen Donnerstag gemeinsam das langjährige Bestehen von «lea-sh». Bild: Adina Martinelli «Durch regelmässige Abteilungsrotationen in den über 25 vorhandenen Dienststellen erhalten unsere Lernenden eine besonders breitgefächerte Ausbildung.» Aber auch nach dem Abschluss der jeweiligen Berufsausbildung sei «lea-sh» um die Förderung junger Talente bemüht. «Die meisten unserer diesjährigen Absolventen bleiben der kantonalen Verwaltung aufgrund eines anschliessenden einjährigen Praktikums oder einer Festanstellung erhalten. » Mit dieser Möglichkeit möchten sie den jungen Erwachsenen zusätzlich den Schritt in die Berufstätigkeit erleichtern. «Unsere ehemaligen Auszubildenden haben beeindruckende Karrieren eingeschlagen», so Rebecca Seiterle. «Viele von ihnen sind heute selbst in der Berufsbildung tätig und geben ihr erlerntes Wissen weiter an die nächste Generation.» In der 20-jährigen Geschichte von «lea-sh» habe sich gezeigt, dass sich auf das geschaffene Fundament eines Lehrabschlusses vieles aufbauen lässt. Frische-Aktion Ab Mittwoch (Jahrgangsänderung vorbehalten) -21% -25% -20% -20% 5.95 statt statt 7.95 10.95 13.80 -32% 10.80 -20% -27% -20% -30% -34% -20% -25% -40% -25% -20% -20% 7.85 10.95 statt 10.50 16.90 6.20 statt 7.80 statt 13.80 statt 28.50 statt 7.95 statt 9.20 statt 6.70 Feldschlösschen alkoholfrei Lager Dose, 6 x 50 cl Animus Vinho Verde DOC Portugal, 75 cl, 2022 Ben’s Original div. Sorten, z.B. Langkornreis, 20 Min., 2 x 1 kg Gourmet Katzennassnahrung div. Sorten, z.B. Genuss des Meeres, 8 x 85 g Montag, 24.6. bis Samstag, 29.6.24 12.95 statt 16.40 Familia Müesli div. Sorten, z.B. c.m. plus Waldbeeren, 2 x 600 g Parmadoro div. Sorten, z.B. Tomatenpüree Tube, 3 x 200 g Energizer Batterien div. Sorten, z.B. Max AA, 8 Stück + 4 gratis statt 15.90 Fanta Orange 6 x 1,5 l 5.95 6.20 statt 7.80 Pringles div. Sorten, z.B. Sour Cream & Onion, 2 x 185 g WC Frisch div. Sorten, z.B. Kraft Aktiv Lemon, 2 x 50 g Agri Natura Hinterschinken geschnitten, 2 x 180 g 3.60 statt 4.95 Aprikosen Spanien/Italien, per kg 3.40 statt 4.30 Züger Grill Cheese div. Sorten, z.B. Barbecue, 2 x 80 g 7.30 Agri Natura Rindshackfleisch 350 g 9.40 statt 13.50 2.95 statt 4.50 Nektarinen gelb Spanien/Italien, per kg -21% 5.20 5.35 statt 6.60 Züger Mozzarella-Kugeln IP-Suisse, Trio, 3 x 150 g Dr. Oetker Pizza Ristorante Prosciutto, 340 g Druck- und Satzfehler vorbehalten. Folgende Wochenhits sind in kleineren Volg-Läden evtl. nicht erhältlich: Cailler Schokolade div. Sorten, z.B. Milch-Haselnuss, 5 x 100 g Volg Nüsse div. Sorten, z.B. Baumnüsse, 130 g 11.95 3.80 16.90 statt 14.75 statt 4.50 3.80 5.20 div. Sorten, z.B. 6.90 div. Sorten, z.B. 5.90 statt 4.50 Volg Cookies Classic Choco 200 g S. Pellegrino 6 x 125 cl statt 7.80 Nesquik div. Sorten, z.B. 2 x 1 kg Always ultra normal mit Flügeln, 38 Stück Alle Standorte und Öffnungszeiten finden Sie unter volg.ch. 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