8 Gesellschaft Bock | Dienstag, 3. September 2024 Passt eine hebammengeleitete Geburt zu mir? RATGEBERKOLUMNE GESUNDHEITSTIPPS Katharina Issa, Spitäler Schaffhausen Eine hebammengeleitete Geburt ist ideal für Frauen, die sich eine natürliche sowie interventionsarme Geburt wünschen und bisher eine unauffällige Schwangerschaft ohne medizinische Komplikationen oder Risikofaktoren erlebt haben. Diese Art der Geburt eignet sich zudem besonders für Frauen, die eine Geburt ohne medikamentöse Schmerzmittel oder Interventionen anstreben sowie eine positive Einstellung zur Geburt haben und eine aktive Rolle im Geburtsprozess übernehmen möchten. Erstgebärende schätzen oft besonders die umfassende Unterstützung, die eine Hebamme bietet. Hebammen haben häufig die Möglichkeit, sich intensiver mit jeder einzelnen Geburt auseinanderzusetzen und eine besonders persönliche Betreuung zu bieten. Um das Wohlbefinden von Mutter und Kind bei einer hebammengeleiteten Geburt kontinuierlich zu fördern, sind verschiedene Aspekte zu beachten: • Vorbereitung: Eine gute Geburtsvorbereitung ist entscheidend. Geburtsvorbereitungskurse oder Gespräche mit Ihrer Hebamme helfen dabei, Ängste abzubauen und den Geburtsprozess besser zu verstehen. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft. • Schmerzlinderung: Neben Schmerzmitteln gibt es weitere Methoden der Schmerzlinderung, wie Atemtechniken, Entspannungsübungen oder eine Wassergeburt. • Natürlicher Verlauf: Die Hebamme fungiert als «Bergführerin und unterstützt beim natürlichen Geburtsverlauf. Sie ermutigt die Gebärende, eigene Entscheidungen zu treffen, solange keine medizinischen Komplikationen auftreten. • Beobachtung: Die Hebamme überwacht den Geburtsverlauf und das Wohlbefinden von Mutter und Kind, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können oder – wenn notwendig – ärztliche Mitbetreuung zu erhalten. • Kommunikation: Eine offene Kommunikation mit der Hebamme über Wünsche, Ängste und Bedürfnisse ist entscheidend für eine positive Geburtserfahrung. Die hebammengeleitete Geburt im Spital ist die optimale Verbindung eines natürlichen Vorgangs mit einer Umgebung, die grösste Sicherheit bietet. Katharina Issa, Stationsleiterin Gebärabteilung katharina.issa@spitaeler-sh.ch, www.spitaeler-sh.ch Abschied von René Steiner Am 30. Juni verstarb René Steiner, der Gründer des «Bocks» im Alter von 84 Jahren. Der Schaffhauser war nicht nur ein Unternehmer, Journalist und Verleger, sondern er war auch politisch aktiv. NACHRUF SCHAFFHAUSEN Redaktion René Steiner kam im Jahr 1940 in Herblingen auf die Welt. Im Alter von 19 Jahren wurde er Präsident der sozialistischen Jugend und später war er auch im Vorstand der SP aktiv. In dieser Zeit setzte er sich unter anderem für einen Zusammenschluss von Herblingen und Schaffhausen ein. Durch das gute Verhältnis zu Walther Bringolf erhielt Steiner eine Stelle als Willy Brandts Assistent in der SPD-Zentrale in Bonn. Einige Zeit später trat er aus der SP aus und gründete seine eigene Partei. Die «Aktion Liberales Schaffhausen», wie die Partei hiess, wurde von ihm sogar im Schaffhauser Grossen Rat vertreten. Seine scharfen Analysen und kritischen Worte zur Politik prägten die wöchentlichen Kolumnen. Oft ergab sich daraus ein journalistisches Ping Pong mit den anderen Schaffhauser Zeitungen. Beginn der Selbstständigkeit 1964 machte sich René Steiner selbstständig und gründete eine Gratis-Wochenzeitung – den «Schaffhauser Bock». Die Resonanz fiel sehr positiv aus, weil die Zeitung im Kontrast zu damaligen Konkurrenten nicht an einer einzigen parteipolitischen Meinung festhielt, sondern sich mit Partnern verschiedener Parteien zusammenschloss. In den 80-er Jahren folgte die Montagsausgabe des Schaffhauser Bock mit viel Sport, meist zusammengestellt durch den unlängst verstorbenen Sportjournalisten Ernst James Graf. Im Jahr 2002 hatte die Donnerstagsausgabe des Schaffhauser Bock 52’000 Leser:innen und damit mehr als jede andere Gratiszeitung der Deutsch-Schweiz. Anschliessend wurde von René Steiner die «Winterthurer Woche», eine weitere kostenlose Wochenzeitung, auf die Beine gestellt. Des Weiteren folgten das Projekt «Traktandum», das «Schaffhauser Magazin», welches sich kritischer als der «Schaffhauser Bock» mit politischen und wirtschaftlichen Themen auseinandersetzte und schliesslich das «DUFOUR»-Magazin. Davon erschienen jedoch nur vier Ausgaben. René Steiner bemühte sich stets um den Austausch mit Politikern und die Vernetzung von Wirtschaft sowie Behörden und Politik. Viele Jahre lang war die Villa seines Verlages Forum für Treffen mit Leuten wie Egon Krenz, dem letzten Ministerpräsidenten der DDR, Hilmar Kopper, einem bekannten deutschen Bankmanager oder Christoph Blocher. Nach dem Höhepunkt mit der hohen Leserzahl kamen rasch schwierige Jahre; auch nach der Fokussierung auf das Schaffhauser (Monats-) Magazin und nur noch eine Wochenausgabe für seine Gratiszeitung kam wenige Jahre später das Aus für den Verlag. Zwar setzte René Steiner sein gesamtes Vermögen, auch die Pensionskasse, zur Rettung seines Lebenswerkes ein. Aber die lokale, multimediale Konkurrenz und Schwierigkeiten mit früheren Partnern überstiegen die Kräfte des sich primär als Journalist und Politiker verstehenden Unternehmers René Steiner. Die beiden von ihm aufgebauten Medien-Titel, das Monatsmagazin – nun bei der Meier & Cie. AG – sowie der weiterhin mit hohen Leserzahlen erfolgreiche «Bock» bleiben wichtige Elemente der für eine kleine Region wie Schaffhausen erstaunlich vielfältigen Medienwelt. In Gedenken an René Steiner Verlag «Bock» René Steiner 1940-2024. Symbolbild: Pixabay Podiumsgespräche mit Schweizer Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur und Sport Lorenz Frey-Hilti (Sohn von Walter Frey & Enkel des Firmengründers Emil Frey) ist Mitglied der Geschäftsleitung in der Emil Frey Gruppe & Team Principal von Emil Frey Racing. Ein Familienunternehmen 1924 eröffnet Emil Frey in Zürich seine erste Werkstatt. Mit Fleiss und Können erarbeitet sich der gelernte Mechaniker rasch einen erstklassigen Ruf – als Fachmann mit promptem und gewissenhaftem Service. Dabei beschreitet er auch neue Wege: Nicht nur wegen seines Sportsgeistes fährt der junge Garagist erfolgreich Motorradrennen, sondern auch, um die Qualität seiner Produkte zu beweisen. Mitte der 1960er Jahre folgte somit der Aufbau der Rennabteilung der Emil Frey. Bank-Talk meets Business Lunch Der Grundstein So legt Emil Frey den Grundstein zu einer weitverzweigten Firmengruppe der Autobranche, die heute in Europa eine führende Position einnimmt. Trotz ihrer Internationalität ist die Emil Frey Gruppe ein klassisches Familienunternehmen geblieben. Datum: Donnerstag, 12. September 2024 ab 11.30 Uhr Programm: 11.35 bis ca. 12.15 Uhr Talk Ab 12.15 Uhr Apéro, Lunch und Networking Eintritt: CHF 25.– inkl. Lunch und Getränke Meetingpoint Schaffhausen Haus zur Wirtschaft Herrenacker 15 8200 Schaffhausen Anmeldungen unter: info@meetingpoint-sh.ch
9 Bock Kultur First Friday kehrt zurück Seite 11 Sport Gesellschaft Umstrittenes Kunstprojekt Seite 15 Erfolgreicher Saisonstart bei den Kadetten Der Supercup-Sieger Kadetten Schaffhausen liess auch im ersten Meisterschaftsspiel nichts anbrennen und gewann gegen den BSV Bern verdient mit 39:32. Bei sommerlichen Temperaturen nahmen am vergangenen Stadtlauf insgesamt 976 Läufer:innen teil. Hitze und Rekorde Beim 6. stadtlauf Bild: Seraina Ammann Mit 976 Finisher:innen verzeichnete der sechste Schaffhauser Stadtlauf bei hochsommerlichen Temperaturen einen neuen Teilnahmerekord. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren wurden die bisherigen Streckenrekorde gebrochen. HANDBALL SCHAFFHAUSEN Kadetten Schaffhausen Die ersten zehn Spielminuten der neuen Quickline-Handball-League-Saison gehörten dem Gast aus Bern. Nach dem Führungstreffer durch Marvin Lier unterliefen den Kadetten in der Folge einige Fehler. Dies nutzten die Gäste rigoros aus und gingen in der 9. Spielminute mit 5:1 in Führung. Unterstützt von einer kleinen, aber lautstarken Fangruppe, zeigten die Berner, dass sie gewillt waren den amtierenden Schweizer Meister zu fordern. Sieben torlose Minuten mussten die Kadetten überstehen, ehe es erneut Lier war, der mit zwei Toren für seine Farben den nötigen Schwung ins Spiel der Orangen brachte. Nun waren definitiv alle Spieler wachgerüttelt. Eine Glanzparade von Best Player Julien Meyer und die Tore von Odinn Thor Rikhardsson sowie Rückkehrer Lucas Meister brachten den Ausgleich für die Hausherren. Nur eine Zeigerumdrehung später brachte Patrik Martinovic die Kadetten wieder in Führung. Die anfängliche Nervosität war abgelegt und die Kadetten liessen sich die eroberte Führung nicht mehr nehmen. Innert vier Spielminuten hatten sie das Spiel zu ihren Gunsten drehen können. Bis zum Seitenwechsel erhöhten die Kadetten ihren Vorsprung auf 16:13. Dank solider Abwehr zum Sieg Nach dem Seitenwechsel erhöhte Mehdi Ben Romdhane auf plus vier und ein glänzend aufgelegter Meyer im Tor der Kadetten brachte mit einer Doppelparade den Gegner zum Verzweifeln. Die verbesserte Abwehrleistung der Kadetten ermöglichte es den Angriffsspielern auch immer wieder zu leichten Toren zu kommen. Neuzugang Kassem Awad analysierte nach Spielschluss: «Wir spielten ab Ende der ersten Halbzeit gut in der Verteidigung und konnten so einige Tore vorlegen. Dadurch konnten wir das Spiel etwas einfacher gestalten.» Awad selbst steuerte fünf Tore aus ebenso vielen Versuchen zum Sieg bei. Noch treffsicherer zeigten sich die beiden Flügelspieler Rikhardsson mit sechs und Lier mit sieben persönlichen Treffern. Nach seiner langen Verletzungspause wusste zudem Donat Bartok mit vier sehenswerten Toren zu gefallen. Auch Trainer Hrvoje Horvat zeigte sich einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft: «Mit den beiden Siegen gegen Kriens im Supercup und gegen Bern bin ich zufrieden. Die Jungs geben ihr Bestes nach der harten Vorbereitung und am wichtigsten ist, dass niemand verletzt ist. Unser Ziel ist es, uns von Spiel zu Spiel zu verbessern.» Die nächste Möglichkeit dazu bietet sich den Kadetten bereits morgen Mittwoch, 4. September. Dann treten sie auswärts gegen Pfadi Winterthur an, eine Woche später dann zuhause gegen Kriens. LAUFEN SCHAFFHAUSEN Schaffhauser Stadtlauf Drei Rekorde an einem Tag: Am Sonntag ging der 6. Schaffhauser Stadtlauf über die Bühne. Nachdem der Lauf nach zwei Jahren im Mosergarten auf den Herrenacker zurückgekehrt war, erreichten 976 Läufer:innen von jung bis alt die Ziellinie. Damit verzeichnet der in der Munotstadt etablierte Breitensportanlass einen neuen Teilnehmerrekord. Zudem wurden die Streckenrekorde aus dem Jahr 2021 gebrochen. Rund 90 Freiwillige standen am Stadtlauf-Wochenende beim Auf- und Abbau, als Streckenposten oder in der Festwirtschaft im Einsatz. Begeisterter Laufnachwuchs Um Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss zum ersten Lauf – dem Herrenacker-Sprint. Voller Freude und mit strahlenden Augen stürmten 167 Kinder von der Vorstadt in Richtung Herrenacker, wo sie stolz ihre Medaillen entgegennehmen konnten. In der zweiten Kategorie des Laufnachwuchses nahmen 202 Kinder und Jugendliche die Strecken über 1,5 beziehungsweise 3 Kilometer auf sich. Nach nur 4:59 Minuten kehrte mit Lasse Maier vom TSC Bodmann der erste Läufer von der verwinkelten Altstadtrunde zurück. Vom Plauschlauf bis zu Bestzeiten Die Kategorie Plausch/Jogging hat sich mit der dritten Durchführung ebenfalls etabliert und lockte in diesem Jahr 49 Laufbegeisterte an die Startlinie. Hier standen weder die Zielzeit noch der Rang im Vordergrund, sondern das gemeinsame Lauferlebnis oder das Schnuppern von Wettkampfluft. Den Hauptlauf beendeten 558 Läufer:innen erfolgreich. Wie in den Vorjahren ist das Highlight, dass der Anlass Laufbegeisterte aller Niveaus anlockt. Besonders erfreulich ist, dass viele bekannte Namen auf der Startliste zu lesen sind. Mit einer Zeit von 23:04 Minuten war Seare Weldezghi vom LC Uster der Schnellste auf der 7,5-Kilometer-Distanz und stellte damit einen neuen Streckenrekord auf. Bei den Frauen konnte sich Fabienne Vonlanthen früh absetzen und einen souveränen Start-Ziel-Sieg feiern. Mit der Zeit von 26:31 Minuten durfte sie sich nicht nur zur Tagessiegerin küren lassen, sondern übertraf auch den bisherigen Streckenrekord von 28:40 Minuten. Trotz der Hitze Wie im Vorjahr hat das OK eine Läuferin auf den Stadtlauf vorbereitet. Jasmin Trapletti konnte das Rennen in 50:54 Minuten beenden. Wegen der Hitze habe sie ihr persöndliches Ziel von unter 40 Minuten nicht erreicht. Doch ihr Laufgefühl sei sehr gut gewesen, sodass sie dem Laufsport auf alle Fälle treu bleiben wolle. Nach langer Verletzungspause wusste Donat Bartok mit vier sehenswerten Toren gegen Bern zu gefallen. Bereits morgen treten die Kadetten gegen Pfadi Winterthur an. Bild: Andre Frensel Die einzigartige Location für Ihren Privat- oder Businessevent Herrenacker | Schaffhausen info@meetingpoint-sh.ch | meetingpoint-sh.ch
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