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Bock E-Paper 2024 KW39

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4 Anzeigen Anzeigenannahme: Verlag Bock AG | Telefon: 052 632 30 30 www.schaffhausen24.ch | Mail: info@bockonline.ch Bock | Dienstag, 24. September 2024 Geschmückte Brunnen in Hallau: Eine Tradition voller Kreativität und Herzblut Ausschnitt «Mittlerer Brunnen», 2023 «Städtereisen». Bild: zVg. KOLUMNE HALLAU In Hallau gehört das Schmücken der Brunnen zu den ältesten und liebevollsten Traditionen. Einst mussten die Brunnen bereits vor dem ersten der früheren zwei Herbstsonntage hergerichtet werden, um dann bis zur Chilbi im vollen Glanz zu erstrahlen. Diese Sitte wird bis heute lebendig gehalten, und auch in diesem Jahr nehmen sich zehn Brunnen des Dorfes einer kunstvollen Gestaltung an – ein wahres Highlight des Herbsts in Hallau. Hinter der detailverliebten Arbeit steckt ein engagiertes Team, das mit viel Kreativität und Leidenschaft ans Werk geht. Viele dieser Gestalterinnen sind seit Jahren dabei. Eine von ihnen schmückt bereits seit 1983 den Hammermauer Brunnen mit ihren Helferinnen. Mit ihrer Erfahrung und Liebe zum Detail trägt sie dazu bei, dass die Brunnen jedes Jahr aufs Neue die Besucher:innen verzaubern. Besonders faszinierend ist, dass die Brunnen immer passend zum jeweiligen Motto des Herbstfests dekoriert werden. Dieses Jahr lautet das Thema «Movies», wir dürfen gespannte sein, was sich die Gestalterinnen wieder ausgedacht haben. Der Mittlere Brunnen gegenüber dem Gemeindehaus, der als wichtigster Brunnen gilt, greift alle Themen der Festwagen auf und beeindruckt mit aufwändigen Konstruktionen und vielen Details. Manchmal sorgt seine Gestaltung sogar für lebhafte Diskussionen im Dorf, denn die künstlerischen Ideen sind nicht nur dekorativ, sondern oft auch überraschend und manchmal sogar provokant. Die geschmückten Brunnen sind nicht nur eine Augenweide für die Besucher des Herbstfests, sondern auch ein Aushängeschild für Hallau. Sie locken unter der Woche zahlreiche Schaulustige an, die die liebevollen Details bewundern. Mit Blumen, die eigens auf einem speziellen Feld für das Herbstfest gepflanzt werden, entstehen kunstvolle Arrangements. Es lohnt sich, die zehn Brunnen nicht nur flüchtig zu betrachten, sondern sich Zeit zu nehmen, die kleinen Feinheiten und Besonderheiten zu entdecken. Das Hallauer Herbstfest ist die perfekte Gelegenheit, diese beeindruckenden Kunstwerke live zu erleben. Lassen Sie sich von der bunten Festatmosphäre verzaubern, bewundern Sie die detailreichen Brunnen und machen Sie vielleicht das eine oder andere Foto – die Gestalterinnen freuen sich sehr darüber. 4. – 6. Okt. hallauer-herbstfest.ch Stellenangebote Kanton Schaffhausen - Freie Stellen GRÜN SCHAFFHAUSEN Entfalten Sie Ihr RHEINHARDSTRASSE GRÜN Potenzial 6 SCHAFFHAUSEN mit uns. 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Bock | Dienstag, 24. September 2024 5 Gesellschaft Mehr Leben in der Gasse Bock-SPLITTER Sie haben gewartet, gerechnet, gelacht, geputzt und auch mal geflucht. Die Gewerbler:innen an der Stadthausgasse hatten in den vergangenen Jahren viel um die Ohren. Manche sind gegangen, andere dazugekommen. Jetzt schauen sie zuversichtlich in die Zukunft. Oder sie geben dem Ganzen zumindest eine Chance. STADTLEBEN SCHAFFHAUSEN Claudia Riedel Die Stadthausgasse ist wieder frei (also fast). Es gibt wieder ein Durchkommen (wenn auch nicht ganz ohne Hindernisse). Besonders im oberen Teil siehts schon wieder ordentlich aus. Wenn Edoardo Manueddu vor seinem Laden an der Drehscheibe sitzt und töpfert, wirkt die Gasse, die jetzt über Jahre von Bauarbeiten geprägt war, fast schon idyllisch. Vom Baulärm hat Edoardo nicht viel mitbekommen – ebenso wenig vom Staub, von der ausbleibenden Kundschaft und von der Not der älteren Fussgänger:innen, die Stadthausgasse zu passieren. Diese Geschichten erzählen andere. Edoardo ist neu in der Gasse, hat seinen Laden «Cera una volta…» erst vor Kurzem eröffnet und er ist zuversichtlich: «Der Standort ist optimal. Als ich den Laden gesehen habe, hat es gleich gefunkt.» So wie damals, vor einem Jahr, als er in seiner Heimat auf Judyta traf. Wegen ihr kam der Sarde nach Schaffhausen. Und seine Liebe war es auch, die ihn letztlich in die Stadthausgasse führte. Judyta entdeckte das leerstehende Lokal per Zufall, als sie einmal falsch abgebogen war. Doch sie erkannte das Potenzial. Auch für Edoardo, der zuvor bereits einige Läden besichtigt und sogar schon auf einer Mietfläche im Herblingermarkt ausgestellt hatte, fühlte es sich von Anfang an richtig an. Dieses Gefühl ist für ihn entscheidend – seine gesamte Arbeit dreht sich darum. Es geht ihm um Tradition, Kultur und den Respekt gegenüber seinen sardischen Vorfahren. «Wenn ich an der Drehscheibe sitze, spüre ich ihre Kraft», sagt er. Baumaterial vor dem Schaufenster Edoardo hat das Handwerk von der Pike auf gelernt, sich von den Techniken und Geometrien seiner Ahnen inspirieren lassen. Was als Hobby begann, entwickelte sich mit zunehmendem Können zur Leidenschaft, bis er schliesslich in Italien seinen eigenen Laden eröffnete. Edoardo: «Wenn meine Kunst in Sardinien Anklang fand, wird sie doch sicher auch in Schaffhausen gefallen.» Bei Ladeneröffnung war das Schaufenster zur Krummgasse hin noch von Baumaterial verstellt. «Jetzt freue ich mich immer, wenn die Leute auch von dieser Seite in den Laden schauen.» Das Sortiment an Krügen, Vasen und Schalen getöpfert in der Stadthausgasse wächst stetig. Jedes Stück ist am Boden sorgfältig gelabelt mit: «handgefertigt Schweiz Schaffhausen». «Der Standort ist optimal. Als ich den Laden gesehen habe, hat es gleich gefunkt», freut sich Neuzuzüger Edoardo Manueddu. Einer dieser Krüge steht bei Žanka Kolarski gleich vis-à-vis. Am Holztisch in der GewürzNote schenkt sie Wasser daraus aus. «Das ist für mich selbstverständlich, dass ich meinen Nachbarn unterstütze.» Ein Satz, der prägend scheint für die Stadthausgasse. In allen Gesprächen wird immer wieder auf die Geschäfte in der Nachbarschaft verwiesen. Man gönnt sich, wenn das Geschäft läuft und man fühlt mit, wenn es nicht so ist. Einnahmen massiv eingebrochen Žanka hatte es die letzten drei Jahre nicht leicht. Die Baustelle war ihr mehr als nur im Weg. «Meine Einnahmen sind um zwei Drittel eingebrochen», sagt sie. Und neben den fehlenden Einnahmen, plagten sie noch andere Sorgen: «Ich hatte ein riesiges Loch im Keller, Kies und Geröll sind nur so hereingerieselt. Bauarbeiter mussten mir manchmal helfen, Kundinnen in den Laden zu tragen und Bautermine wurden oft nicht eingehalten», so die Unternehmerin. Nie habe sich jemand dafür verantwortlich gefühlt: «Die Stadt hat uns im Stich lassen.» Darum nehme sie auch das Projekt mit den gelben Bänkli persönlich. «Uns kann man nicht unterstützen, aber für so einen Seich von zwei Sankt Gallern hat man Geld.» Den Bauschutt hat Žanka inzwischen selbst aus dem Keller geräumt, doch der Staub der letzten Jahre liegt noch schwer. «Ich würde gerne mal von der Stadt hören: ‹Frau Kolarski, wir putzen ihren Keller.› Das wäre mal ein Anfang.» Sie denkt laut darüber nach, wie man den oberen Teil der Stadthausgasse wieder etwas beleben «Bauarbeiter mussten mir helfen, Kundinnen in den Laden zu tragen», erzählt Žanka Kolarski. könnte: «Ein paar Pflanzen, ein bisschen Grün – das würde schon einen Unterschied machen.» Žanka hat auch ihre eigenen kleinen Pläne: «Ich werde demnächst einen doppelten Fahrradständer vor meine Ladentür stellen. Die Autoparkplätze hat man uns genommen, und der Fahrradständer in der Krummgasse ist immer überfüllt.» Trotz all der Rückschläge hat sie ihren Humor nicht verloren. Immer wieder lacht sie herzlich, macht Witze und bleibt positiv, während sie ihre Geschichten erzählt. «Ich gebe dem Ganzen hier auf jeden Fall nochmals eine Chance.» Und wie auf ein Zeichen, betreten plötzlich gleich mehrere Kunden den Laden. Sie suchen Kräuter, Salze und Tee «in grossen Mengen». Hoffentlich ein Zeichen, dass die Kasse in der GewürzNote schon bald wieder ordentlich klingeln wird. Wieder mehr Laufkundschaft Kai Limmer von der Uhrenwerkstatt nebenan ging es trotz der Dauerbaustelle finanziell «ganz gut». «Ich hatte zum Glück viele Auftraggeber und war weniger auf die Laufkundschaft angewiesen», sagt er. Der Lärm sei aber anstrengend gewesen, oder besser gesagt «katastrophal». «Als Uhrmacher muss ich mich bei der Arbeit konzentrieren, ein Presslufthammer hilft nicht dabei.» Dazu der ewige Dreck: «Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel sauber gemacht.» Besonders schwierig sei es für seine ältere Kundschaft gewesen. «Wir mussten regelmässig Leute durch die Baustelle führen.» Jetzt, da der Weg wieder frei ist, ist auch wieder mehr los auf der Gasse. «Die Frequenz und die Bilder: Claudia Riedel «Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht so viel sauber gemacht», sagt Kai Limmer. Laufkundschaft haben sich sichtbar erhöht.» Mit dem Lärm ist es dagegen noch nicht ganz vorbei. In der nächsten Etappe wird das bisherige Stadthaus an der Krummgasse saniert. «Das gibt auch für uns nochmals ordentlich Staub und Lärm. Aber inzwischen sind wir ja abgehärtet», lacht der Uhrmacher. Kuchen für die Bauarbeiter Musiklehrer Ralph Juraubek stösst dazu. Er unterrichtet an der Musikschule Altstadt gleich obendrüber. «Der Lärm war wirklich extrem.» Glücklicherweise gehe sein Musikzimmer nach hinten raus. «Vorne haben die Fenster richtig vibriert.» Und es habe «ewigs gedauert». So lange, dass man mit einigen Bauarbeitern Freundschaft geschlossen habe. «Antonio und Fernando vermisse ich fast», erzählt Ralph. «Wir haben mal zusammen im Bauwagen Pizza gegessen und einen Kuchen habe ich ihnen auch mal gebacken. Wir hatten es echt lustig zusammen.» Was man bisher von der neuen Stadthausgasse sehe, gefalle ihm. «Nur über das Dach beim Haus Eckstein sage ich besser nichts», grinst er. Er hoffe, dass durch das neue Stadthausgeviert mehr Leben in die Stadthausgasse komme. «Die kleinen Läden brauchen dringend Unterstützung!» Wie schwierig es ist, zeigt ein leerstehendes Schaufenster ein paar Meter weiter in Richtung Fronwagplatz. Auf dem Aushang im Schaufenster steht: «Laden 35m² zu vermieten… Mietzins monatlich 1100 Franken». Ob sich die Miete an diesem Standort lohnt? Finanziell – fraglich. Nachbarschaftlich – in jedem Fall! Anzeige Richard Altorfer Kari, gnädig: Schöne junge Leute sind Zufälligkeiten der Natur. Schöne alte Leute hingegen sind Kunstwerke. Exit war früher. Heute geht’s per Sarko- Kapsel in die ewigen Jagdgründe. Dabei ist sie schon ein bisschen «strange», die Vorstellung, im Licht neonfarbiger Stroboskope, begleitet von selbstgewähltem Sound – je nach Alter Vico Torriani oder Janis Joplin – und gestützt oder geschoben von einer sternenglitzernden Sarko-Hostess in ein futuristisches flügeltüriges Concept-Ei zu steigen, nur um sich darin auf Knopfdruck (oder angemessener: mittels face recognition) vergasen zu lassen. Mag sein, sie ist chic und trendy und passt irgendwie zu unserem KI-Zeitalter, in dem ChatGPT und DaLLE uns jeden noch so abwegigen Wunsch im geforderten Stil erfüllen. Futuristisch kommt sie auf jeden Fall daher, die Todeskapsel, die ohne realen Test auskommen muss – wer wollte sie denn ausprobieren, ausser ein zum Live-Versuch überredetes Meerschweinchen? Dumm nur: am Ende ist der Kapsel-«Reisende» genauso tot wie nach dem Einsatz einer SIG Sauer oder eines Hanfseils. Gerhard Polt würde sagen: «Wenigstens is er ‘a scheenere Leich’». Genug? Sie finden, der selbstgewählte Tod und vor allem die Gründe und Umstände, die jemanden dazu bringen, aus dem Leben zu scheiden, seien viel zu ernst, auch für die Angehörigen, als dass man darüber Witze machen sollte? Da haben Sie recht. Aber wie soll man damit umgehen? Uns altmodischen Prämortalen bleiben angesichts futuristischer Hightech-Todesfantasien doch nur Fremdschämen und Zynismus. Und Trauer. Denn Würde gesteht man beim Gang über die Regenbogenbrücke scheint’s nur noch seinem Haustier zu. Der Tod von Maunzi und Rex darf noch nach Abschied ausschauen, bei Kerzenlicht zuhause. Der Abgang moderner Kranker, Alter und Lebensmüder scheint dagegen in erster Linie Inszenierung, die man Designern überlässt. Tiktok statt Toc-toc-toc (Zeigefinger)! Aber offenbar ist die Welt so geworden: sie spinnt, bis zum letzten Atemzug. Hören Sie sie, die Mahner? Du kannst deinen Problemen nicht entfliehen. Du glaubst, mit einer Reise in die Südsee deine privaten «Püffer» hinter dir lassen zu können? Vergiss es! Auswandern, Reisen – alles vergebliche Fluchten. Du nimmst sie alle mit, alle deine Probleme. Man kann nicht vor sich selber fliehen. Kann man nicht? Freund Beat lacht: «Selten so viel Unsinn gehört! Doch, man kann! Wenn ich weg bin, bin ich weg. Dann sind mir Chef, Streit mit Eltern und Freundin, Behörden, Banken, Politik egal. Dann zählt nur, dass ich die alle nicht sehen und hören muss! Auf meiner Sehnsuchtsinsel Aitutaki komme ich ohne Handy und Zeitung aus und vermisse nichts. Und es ist mir total egal, was zwischen Bern, Neuhausen und Wladiwostok passiert. Solange das Geld reicht, jedenfalls. Geografische Distanz wird massiv unterschätzt – von den Daheimbleibenden (übrigens: auch vom neidischen Nachbarn).» Beat eben. Beatus, «der Glückliche». Der schlaue Rat am Ende: Der nächste Bus kommt, sobald man ihn sieht. IHR TOYOTA & LEXUS SPEZIALIST Beringen-Enge • 052 630 10 10 • engebrunnen.ch

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