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Bock E-Paper 2025 KW05

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2HintergrundBock |

2HintergrundBock | Dienstag, 28. Januar 2025«Meine Art, Dankbarkeit zu zeigen»Gabriella Coronelli, 46-jährige Primarlehrerin aus Thayngen, tritt als SVP-Kandidatin für die Gemeinderatsersatzwahlen an.Die Seconda überzeugt durch Sozialkompetenz, berufliche Vielseitigkeit und ihrer Vision eines lebenswerten Thayngens. Am 9. Februarwird über ihre politische Zukunft entschieden.Wagt den Schritt in die Politik: Die ehemalige «Bock»-Redaktorin Gabriella Coronelli aus Thayngenkandidiert für die Ersatzwahlen in den Gemeinderat.Bild: Peter Schäublin / 720.chStädtische Pflicht zurGesundheitsversorgungGASTKOLUMNESCHAFFHAUSENLivia Munz, SP-GrossstadtsrätinEine gutemedizinischeGrundversorgungist essenziell fürdie Lebensqualitätund spartGesundheitskosten.Diese sind bereits jetzt zuhoch, ja sie explodieren förmlich.Gleichzeitig schafft es die Politiknicht, tragfähige Lösungen für einebezahlbare Gesundheitsversorgung zufinden. Hausarztpraxen können über94 Prozent aller Gesundheitsproblemeabschliessend behandeln undverursachen dabei nur knapp 8 Prozentder Gesundheitskosten. So wiedie meisten anderen Kantone, kämpftauch Schaffhausen mit einer enormenUnterversorgung in der Allgemeinmedizin,obwohl diese die kostengünstigsteBehandlung anbietet. Für einegute Grundversorgung braucht esmindestens einen Hausarzt bzw. eineHausärztin pro 1000 Einwohner. ImKanton Schaffhausen fehlt jede vierteHausarztpraxis, jeder achte Hausarztund Hausärztin hat das Pensionsalterschon überschritten. Während dernächsten zehn Jahre wird die Hälfteunserer Hausärztinnen und Hausärztendas Rentenalter erreichen.Unser Handlungsbedarf ist dringend,andernfalls sinkt die Lebensqualitätund die Gesundheitskosten steigen.Die SP der Stadt Schaffhausen will,dass sich die städtische Politik nunendlich dieser Problematik annimmt.Die Gesundheitsinitiative der SPverlangt, dass sich die Stadt aktiv mitdem chronischen Mangel an Fachpersonalin der Allgemeinmedizinauseinandersetzt. Gemeinschaftspraxensollen von der Stadt ausgestattetund kostendeckend vermietetwerden. Dies erleichtert jungenAllgemeinfachkräften den Start inSchaffhausen, ohne die hohen Investitionskostenzu stemmen, die einePraxisübernahme mit sich bringt.Die Rolle des Hausarztes hat sich verändert,Hausärztinnen und Hausärztewollen geregelte Arbeitszeiten sowiedie Vereinbarkeit von Familie undBeruf. In Gemeinschaftspraxen kanndie Grundversorgung trotz flexiblerenArbeitszeitmodellen optimal gedecktwerden.Wir sind überwältigt von den Reaktionender Bevölkerung auf die Initiative.Der Mangel an medizinischer Grundversorgungist ein riesiges Problemund die Politik muss sich endlichdarum kümmern.Obwohl die Gesundheitsversorgunggrundsätzlich die Aufgabe desKantons und des Bundes ist, muss dieStadt ihren kleinen Handlungsspielraumnutzen. Kommt die Initiativedurch, wird die Stadt verpflichtet,ihre Möglichkeiten optimal auszunutzen.Kanton und Bund müssenihre Verantwortung aber ebenfallswahrnehmen und kreative Lösungenfinden, um der drohenden massivenUnterversorgung entgegenzuwirken.Denn eine flächendeckende allgemeinmedizinischeGrundversorgungerhöht die Lebensqualität und spartGesundheitskosten.ERSATZWAHLEN GEMEINDERATTHAYNGENRonny BienWenn jemandem das Sünneli im SVP-Logozugeordnet werden kann, dann GabriellaCoronelli. Die 46-jährige Primarlehrerinund frühere «Bock»-Redaktorin bestichtmit Sozialkompetenz und strahlt eine vertrauteWärme aus. Angesprochen darauf,warum sie sich der SVP angeschlossen habe,lacht sie und entgegnet: «Aussagen, wie‹Du siehst ja gar nicht aus, wie eine von derSVP› höre ich immer wieder. Ich denkeeher, wenn man beim Parteiprogramm, welchesdoch an die 130 Seiten umfasst, einfachden Parteinamen und das Logo weglässt,würden wohl einige Leute staunen, wienah sie mit ihrer persönlichen Meinung derSVP kommen.» Sie sei auch nicht überallsakrosankt eins, doch das Gros, die Marschrichtungwie sie es nennt, welches das Parteiprogrammvorgibt, decke sich weitgehendmit ihrer Einstellung. Ausschlaggebend fürihre SVP-Parteizusage war insbesondere diefolgende Passage: «Und wer zu uns kommt,darf Teil unserer Gesellschaft werden, wenner oder sie sich integriert und gewillt ist,sich an unsere Werte und Gesetze zu halten.Diesen Menschen bieten wir gerne eineneue Heimat». Sie habe sich schon immergerne mit politischen Themen auseinandergesetzt,spätestens seit der Einbürgerungvor etwa vier Jahren, ist das Interesse gewachsen.«Die Kandidatur ist aber auchmeine Art Dankbarkeit zu zeigen, indemich für meine Gemeinde einstehe und etwaszurückgeben will.»Bestens verwurzeltAm 27. Dezember 1978 wurde der kleineWonneproppen in Schaffhausen in eineitalienische Arbeiterfamilie hineingeboren.«Meine Eltern kamen als junge Erwachsenein die Schweiz und waren froh, dass sie arbeitenkonnten.» Aufgewachsen und integriertinmitten der Thaynger Dorfidylle einer starkenGeneration, kennt die bestens verwurzelteSeconda die Umgebung so gut wie ihreeigenen Hosentaschen und weiss daher auch,auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen.Schule, Ausbildung zur Kauffrau, dieersten Brötchen verdient – und schon baldmittendrin in verantwortungsvollen Positionen,in denen Gabriella Coronelli mit erworbenenKommunikations- und Führungskenntnissensouverän orchestrierte. Dasssie auch mit komplexen Situationen umzugehenvermag, bewies sie bei ihrer Tätigkeitim Beschwerdemanagement bei der IWC.Just zur Pandemie änderte sie ihr Berufsfeldund verhalf dem kreativen GipserunternehmenCoronelli & Partner GmbH als BackOffice Managerin zum Aufschwung, eheauf den 1. Februar 2022 ein erneuter Wechselbevorstand. Beim «Bock» fand GabriellaCoronelli schnell ihre Passion in politischenund gesellschaftlichen Themen. «Ich hatteschon immer meine eigene Meinung, dochseit meiner Einbürgerung verstärkte sich dasInteresse um ein Vielfaches, darum riss ichimmer die Abstimmungsbüchlein an mich.Lesen musste ich sie ja ohnehin», lachtdie Thayngerin. «Loyalität war mir schonimmer wichtig. Als Redaktorin war es mirvon Berufes wegen ein Anliegen, mich nachaussen hin nicht offiziell politisch zu positionieren»,erinnert sie sich. Zwei Jahre späterstand erneut ein Branchenwechsel bevor undCoronelli nahm eine Stelle als Primarlehrerineiner Förderklasse in Schaffhausen an.Familiäre UnterstützungSchon bevor die Einbürgerung in trockenenTüchern war, kam eine erste Anfrage, ob siesich denn vorstellen könne, politisch aktiv zuwerden. «Ich war nie abgeneigt, wartete aberdie richtige Gelegenheit ab, wollte aber auchmeine private und berufliche Situation zuerstgeklärt haben», was sie inzwischen auchtat. Als dann im vergangenen Dezember derfrisch gewählte Gemeinderat Andreas Winzeleraufgrund familiärer Gründe demissionierte,fragte der frühere Schulkollege UeliKleck, der mittlerweile das Amt des Parteipräsidentender SVP Thayngen kleidet, GabriellaCoronelli an, ob sie als Kandidatin fürdie Ersatzwahl zur Verfügung stehen würde.Sandro Zoller (v.l.) vertieft im Gespräch mit Salome Zulauf und Manuela Blättler.Plaudern, lachen und geniessenAm 23. Januar luden der «Bock» und «Meetingpoint» zum alljährlichen Teamessen ein.GESELLSCHAFTSCHAFFHAUSENSandro ZollerEin Apéro, der nicht nur dem Augegefällt, asiatische Gerichte, Raum fürwitzige und spannende Geschichten,sowie ein Kuchenbuffet erster Güte warenmehr als genügend Gründe, um amTeamessen teilzunehmen. Leider war eseinigen vergönnt, dabei zu sein, da sie dieGrippe fest im Griff hatte.Mit von der Partie war die Belegschaftder Stube Rüdlingen, des Kuoni,«Bock», und «Meetingpoint» sowieeine Person, welche sich in den Räumlichkeiteneingemietet hat.Für die köstlichen thailändischenHauptgerichte war die Hopfenstube zuständig.Ehe Kleck sich versah, erhielt er von ihr grünesLicht. «Zwischen meinem definitiven‹Ja› und dem Fotoshooting verging knappeine Stunde», beschreibt sie diesen turbulentenMoment. «Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig,wenn man im ganzen Dorfdas eigene Gesicht auf den Plakaten sieht»,lacht Coronelli. Auch mit Ehemann Enzo,der politisch etwas anders gewickelt sei, besprachsie die neue Ausgangslage. «Am Familientischbleiben die politischen Diskussionenso oder so spannend und konstruktiv.Auch wenn mein Mann und ich nicht immergleicher Meinung sind, unterstützt ermich doch sehr im Wahlkampf.»Hält an Loyalität festAuch SVP-Kantonsrätin und Parteipräsidentindes Kantonalvorstands, AndreaMüller, begrüsst Coronellis Schritt zurKandidatur. «Wir dürfen eine so kompetenteKandidatin ins Rennen schicken»,freut sie sich. «Gabriella steht mit beidenBeinen fest am Boden und wird mit ihreroffenen Art und ihrem vielfältigem beruflichenLeistungsausweis frischen Wind inden Gemeinderat bringen. Gute Kommunikationund Leistungsbereitschaft sindzwei wichtige Erfolgsfaktoren, welche Gabriellazweifellos mitbringt», schickt Müllerlobende Grüsse an die Kandidatin. Dochwas für ein Paket würde die Wählerschafterwarten? «Ich habe schon immer die Vision,dass man vom Säuglingsalter bis inshohe Alter ein schönes Leben in Thayngenführen kann, wo es an nichts fehlt.» Weiterbetont Coronelli: «Ich verspreche rein garnichts, ausser dass meine ausgeprägte Loyalitätauch in der Politik zum Tragen kommtund ich daran festhalten werde.» Auchwerde sie sich für transparente Kommunikationeinsetzen. «Mein Fokus gilt bei einerWahl voll und ganz den anstehenden Arbeiten,die im Gemeinderat anfallen.»Am 9. Februar ist Stichtag. Ein bisschenaufgeregt sei Gabriella Coronelli schon,doch die Aufregung vermische sich mitVorfreude, was ab diesem Datum alles aufsie zukommen könnte..AnzeigeBild: Andreas WittauschIHR TOYOTA & LEXUSSPEZIALISTBeringen-Enge • 052 630 10 10 • engebrunnen.ch

Bock | Dienstag, 28. Januar 2025 3NachrichtenBeschützer des Heiligen STuhlsSeit bald 520 Jahren beschützt die Päpstliche Schweizergarde den Heiligen Stuhl sowie das Territorium des «Staat der Vatikanstadt». Anfang Mai 2024trat Jan André Steinbeisser in die Fussstapfen etlicher Schweizer Hellebardiers vor ihm. Neun von mindestens 26 Monaten hat der Gardist bereits inRom verbracht. Und auch in Zukunft heisst es: Mit allen Mitteln den Papst beschützen – und wenn es sein muss mit dem eigenen Leben.SCHWEIZERGARDEVATIKAN/ROMSandro ZollerAm 22. Januar 1506 soll die erste Schweizergardefür den Heiligen Stuhl aufgestelltworden sein. Diese damaligen 150 Gardistenwurden von Externen finanziert, nämlichvon zwei Augsburgern, im heutigen Bayern.21 Jahre später, 1527, fielen 147 der unterdessen189-Mannstarken Einheit derPlünderung vonRom zum Opfer.Die «Sacco diRoma» kann alsHöhepunkt kriegerischerGewaltexzesse,durch ungenügendversorgte und nichtmehr lenkbare Heereaus Söldnern, angesehenwerden. Der126. Tag des gregorianischenKalenders,der 6. Mai, der einstigeBeginn der Plünderungen,gilt daherals Gedenktag derSchweizergarde. DieÜberlebenden der Garde wurden nach derVerwüstung Roms freigestellt und eine Zeitlang durch deutsche Landsknechte ersetzt.Papst Paul gleiste 1541 ein Projekt zur Wiedererrichtungder Schweizergarde auf. Ursprünglichsollten gar in den sechs päpstlichenStädten weitere Garnisonen mitinsgesamt 800 Gardisten aus der Eidgenossenschaftaufgebaut werden. Schlussendlicherhielt nebst dem Heiligen Stuhl nur Bolognaeine Einheit. Die Wiederbelebung derSchweizergarde stiess nicht nur auf offeneArme. Denn der Emfpänger des Projekts warLuzern. Ausser Schwyz machten schlussendlichalle katholischen Orte mit. Die Luzernerhüteten ihre Anwartschaft auf die Besetzungder Hauptmannschaft wie ihren Augapfel.Denn nebst Ehre ging mit der Aufgabeebenfalls eine gewisse politische Macht einher.Diese Vorrangstellung konnten sie bisins 19. Jahrhunder bewahren. Da es zudem«Ich habe mich fürdie Schweizergardebeworben, um den Papstzu beschützen, meinenGlauben zu vertiefenund mich als Personweiterzubilden.»Jan André SteinbeisserSchweizer Gardist,zuletzt wohnhaft in Schaffhausennie Eidgenössische «Spione» im Vatikangab, übernahm der Kommandant nachrichtendienstlicheAufgaben. 1548 nahm somitdie «zweite» Schweizergarde, mit einer Stärkevon 200 Mann, die Arbeit auf.Die Französische Revolution war dernächste Auslöser, dass am 16. Februar1798 die die Garde erneut aufgelöst wurde.Papst Pius VII stellte 1800 die dritte Garde,bestehend aus Söldnern aus der Eidgenossenschaft,auf dieBeine. Nur 48 Jahrespäter musste siemit Pius IX ins Exilfliehen und wurdedurch die kurzlebige«Römische Republik»aufgelöst.Nach der Rückkehrbekam sie wiederalle Rechte undPflichten zurück.Die «PäpstlicheSchweizergarde» istdie letzte verbliebeneSicherheits- undSchutztruppe desVatikans. Paul derVI löste 1970 dieNobelgarde, bestehendaus Adligen, sowie die Palatingardeauf und übertrug der Vatikanischen Gendarmerieklassische polizeiliche Aufgaben.Dienst an der HellebardeDer 24-jährige Jan Steinbeisser, zuletztwohnhaft in Schaffhausen, gehört zu denjüngsten Hellebardieren im Vatikan – noch.Denn bereits am 6. Mai, so wie jedes Jahr,werden die neuen Rekruten vereidigt. Aberweshalb stellt sich jemand überhaupt fürdiese psychisch und physisch forderndeAufgabe zur Verfügung? «Ich habe michfür die Schweizergarde beworben, um denPapst zu beschützen, meinen Glauben zuvertiefen und mich als Person weiterzubilden»,beschreibt Steinbeisser seine Motivationgegenüber dem «Bock».Der Wille dazu muss ersichtlich sein. Abermit ihm allein ist es noch nicht getan.Nach der Bewerbung wurde er zu einemVorstellungsgespräch, mit den beiden HerrnOberst und Kaplan, eingeladen. «Erfülltman die Voranforderungen und wird angenommen,stehen bereits während der Rekrutenschuleweitere Tests, auch im BereichSport und am Schiessstand, an. Dazu gehörtenebenfalls das Auswendiglernen ersterPersonen und Orte im Vatikan, sowie Allgemeineszur Garde und der Schweiz, im Zusammenhangmit dem Vatikan und Italien»,schildert der Gardist, welcher die Sommer-Rekrutenschule 2022 als Artillerie-Aufklärerin Biere, absolvierte und ergänzt: «Aus dieserZeit konnte ich Durchhaltevermögen undvor allem Disziplin mitnehmen. Das kommtmir heute bei dieser Aufgabe zugute.»Erinnerungen, die bleibenBereits die Vereidigung bleibe im Gedächtnisfest verankert. Diese sei bis auf das letzte Detailminuziös durchplant. Aus diesem Grundmüssen die Rekruten den Ablauf sorgfältigund mehrfach üben. «Der Tag der Vereidigungwar aussergewöhnlich, auch wenn ichsehr nervös war», erinnert sich Steinbeisser.Zur Vereinfachung geben die Rekruten nurin einer verkürtzen Form die vorgeleseneSchwurformel des Kaplans wieder.«Am Anfang war ich immer aufgeregt.»Die Routine mache sich aber relativschnell breit – im positiven Sinne. DerSchichtdienst daure im Schnitt zwischensechs und zwölf Stunden und werde zuunterschiedlichen Zeiten und an verschiedenenOrten verrichtet. Hobbys, wie etwaSport, sowie der Ausgang müssen gut geplantsein.Gardist ist sicherlich nicht der allersichersteBeruf. «Die grössten Gefahren lauernvermutlich an den offiziellen Eingängen,sowie während öffentlichen Audienzen.Für den Ernstfall müssen wir aber jederzeitgewappnet sein.» Und damit die ganzeGarde stets bereit ist, gibt es obligatorischeSchiess- und Selbstverteidungstrainings sowieItalienischunterricht.«Mir wird auf jeden Fall die Gemeinschaft inder Garde, das Privileg im Vatikan wohnenund dem Papst begegnen zu dürfen, sowie dieVereidigung und besondere Momente mitanderen Gardisten in Erinnerung bleiben.Jan Steinbeisser in der traditionellen farbenfrohen Uniform der Schweizergarde. Damit der Helm wieangegossen sitzt und rasch zur Verfügung steht, wird er mit einem 3D-Drucker hergestellt. Bild: zVg.Hoher Besuch beimSRK Kanton SchaffhausenThomas Zeltner, der im Juni 2023 gewählteSRK-Präsident, sowie die Direktorin Nora Kronigstatteten dem Kantonalverband ihren Antrittsbesuch ab.GESELLSCHAFTSCHAFFHAUSENSRK Kanton SchaffhausenThomas Zeltner (v.l.), Michael Kunz,Nora Kronig, Peter Strohm, Sarah Kopse undMarianne Jossen. Bild: Melanie DucheneRund 250 Freiwillige leisten jährlich etwa33 400 Stunden in verschiedenen Hilfsangeboten– das entspricht über 23 MinutenFreiwilligenarbeit pro Einwohner des Kantons.Damit führt Schaffhausen die Statistikaller Kantonalverbände des SchweizerischenRoten Kreuzes (SRK) in Bezug auf die AnzahlKantonseinwohner an. Auch in weiterenBereichen nimmt der Verband eine Spitzenpositionein: Die Freiwilligen des Rotkreuz-Fahrdienstes legen jährlich rund 500 000Kilometer zurück, womit Schaffhausen bezogenauf die Kantonsgrösse schweizweit diedrittmeisten Fahrkilometer erreicht. Zudemverfügt der Verband über die zweitmeistenAnschlüsse für einen Rotkreuz-Notruf,ebenfalls bezogen auf die Anzahl Kantonseinwohner.Eine weitere Auszeichnung ist dieInnovationskraft des Schaffhauser Kantonalverbands.So wurde 2022 als erster Kantonalverbandeine psychosoziale Begleitung für geflüchteteUkrainer in enger Zusammenarbeitmit dem kantonalen Integrationsbeauftragtenetabliert – ein Projekt, das schweizweitgrosse Beachtung fand. Auch ein Erholungsurlaubfür Kinder und Jugendliche aus derUkraine im Sommer 2024 stiess innerhalbdes SRK-Verbunds auf grosse Anerkennung.Ein Blick in die Zukunft zeigt weitere ambitioniertePläne: Bis Ende 2026 sollen dieverschiedenen Standorte des SRK KantonSchaffhausen in einem zentralen «Haus derBegegnung und der Menschlichkeit» an derPfarrhofgasse zusammengeführt werden.Würdigung und PerspektivenThomas Zeltner und Nora Kronig zeigtensich beeindruckt vom Engagement und denAnzeigeWussten Sie, dass:Leistungen des SRK Kanton Schaffhausen.Sie betonten die starke Zusammenarbeit zwischendem Kantonalverband und der nationalenGeschäftsstelle und hoben hervor, dassviele der innovativen Angebote aus SchaffhausenPotenzial für eine nationale Umsetzunghaben.«In vielen Aspekten 100 Prozent»Peter Strohm, Präsident des SRK KantonSchaffhausen, fasste es mit einem Augenzwinkernzusammen: Zwar stellt der KantonSchaffhausen nur 1 Prozent der SchweizerBevölkerung dar, doch der Kantonalverbanderreiche in vielen Bereichen 100 Prozent. Obim Engagement der Mitarbeitenden undFreiwilligen, in der Umsetzung der Werte desSRK oder im breiten Angebotsspektrum –der Verband setzt Massstäbe.Gemeinsame HerausforderungenIm Austausch mit den Mitarbeitenden wurdenauch Herausforderungen thematisiert.So sinkt die Anzahl Freiwilliger kontinuierlich.Ein Trend, dem das SRK gemeinsambegegnen will. Thomas Zeltner hob die Bedeutungder Rekrutierung von Jugendlichenhervor und würdigte die Aktivitäten des JugendrotkreuzesSchaffhausen. Auch die zunehmendenpsychischen Belastungen, insbesonderebei Jugendlichen, standen im Fokus.Hier sollen niederschwellige Angebote entwickeltwerden, um dieser Herausforderunggerecht zu werden.Heute finanzieren 3 Erwerbstätigeeinen Rentner. 1970 waren es noch 5.Quelle: Institut für Schweizer Wirtschaftspolitik

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