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Bock E-Paper 2025 KW10

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Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr. 08 | Dienstag, 04. März 2025schaffhauser bauerUHT, Pastoder Frisch?HOF-GEZWITSCHERNICI PETERDie Rede istnatürlichvon der Milch.Aufgewachsenbin ich mitPastmilch. BeimGrosi früher gabes die UHT Milch. Oh ich liebte siezum Zmorgen warm mit «Butterbrotmöcken»darin. Meine Familieliebt Frischmilch.Für unsere Frischmilch-Fans (undja, die andere Milch wird gerne auchverschmäht) hole ich mehrmalswöchentlich die Milch direkt beimBauern. Er hat extra an seinem Tankeinen Hahn installiert, damit seineKundschaft die Milch selber herauslassenkann. Dies basiert auf grossemVertrauen, denn wenn der Hahnoffen ist, fliesst die Milch.Als Milch-Gefässe habe ich mehrereZwei-Liter Plastikbehältnisse. DieGefässe unter den Hahn stellen,diesen öffnen und zielen. Die Milchkommt mit Schuss und es brauchtetwas Übung, um die Gefässe gut zubefüllen. Dann ins Milchbüechli dieAnzahl Liter aufschreiben und amEnde des Monats bezahlen.Rohmilch sollte übrigens vor demGebrauch abgekocht werden.Was mir aber natürlich am meistengefällt, ist der Schwatz mit der Bauernfamilie,das Streicheln der Kälbliund die Kühe beobachten, wenn sieauf die Weide dürfen. Manchmal hates junge Büseli. Dann ist das Holender Milch sehr beliebt in unsererFamilie. Jeder möchte mitkommenund noch hier und dort ein Büsi streicheln.Darum heisst es zwar bei uns«Ich gehe kurz Milch holen», aberder Aufenthalt ist meist länger als geplant.Eines unserer Kinder ist Patineines Kalbes. Das Kalb ist bereitszur Milchkuh herangewachsen. Siedurfte ihr damals den Namen gebenund begleitet sie seither ein Stück aufihrem Lebensweg.Durch meine Besuche sehe ich, wasalles hinter der Milchproduktionsteht. Die Landwirte geben ihr Bestes,um unseren täglichen Bedarf anMilch abzudecken. Und glauben Siemir, die Milchkuhhaltung benötigtHerzblut, Engagement und es stecktviel Arbeit dahinter.Wie sieht es aus, wenn Frau Peterihre Milch beim Bauern holt? Jetztauf unserem Instagram-Kanalschaffhauser_bauernverband. WelcheMilch bevorzugen Sie? Interessiertes Sie, wo sie Frischmilch kaufenkönnen? Schreiben Sie mir aufredaktion@schaffhauserbauer.chBauernhof auf 1800 MeterDer Gaschurna Hof in Sertig Davos, auf 1800 Meter Höhe, wird von Petra und Patrick Adank mit viel Leidenschaftund Hingabe bewirtschaftet. Zwischen steilen Bergen und Naturgewalten züchten sie Hochlandrinder, FreibergerPferde und führen einen vielseitigen Betrieb, der sich stetig weiterentwickelt.BERGBAUERNFAMILIESERTIG DAVOSNici PeterDer Gaschurna Hof in Sertig Davos liegtrund 15 Autominuten von Davos entfernt,auf stolzen 1800 Meter über demMeeresspiegel. Petra und Patrick Adankbewirtschaften ihn zusammen mit ihrenbeiden Söhnen Mario und Nando. Werden steilen, kurvigen Weg hinauf in dieseabgelegene Gegend wagt, wird mit einematemberaubenden Bergpanorama belohnt.Doch das Leben hoch oben ist nicht immernur einfach. Manchmal im Winterkönnen die Adanks von den Naturgewalteneingeschneit sein. Dann hoffen sie,dass kein Notfall ansteht, da die Strassengesperrt sind. Dies bereitet besonders PetraMühe. Patrick kennt das Gefühl ausseiner Kindheit: «Früher war es nicht nurein Tag, an dem wir eingeschneit waren,sondern manchmal eine ganze Woche. Dashiess Schulfrei – und das war bei uns Kindernimmer ein Highlight», erzählt er miteinem Schmunzeln.Die Hochlandrinder:Patricks LeidenschaftDer Gaschurna Hof ist ein vielseitiger Betrieb.Einer der Hauptzweige ist PatricksLeidenschaft, die Hochlandrinder. Schonlange träumte er von diesen besonderenTieren: «Sie gefallen mir einfach, unddass sie so umgänglich und freundlichsind, passt perfekt zu unserem Betrieb.»Einen Stier halten sie auf dem Hof nicht.Bis vor zwei Jahren lieh Patrick immerwieder einen aus, um die Kühe zu besamen.Doch die Haltung der kräftigenStiere war nicht immer einfach: «Manchmalflüchtete die Herde vor ihm, und niemanddurfte ihm zu nahekommen. DieStiere sind schwer einzuschätzen», erklärtPatrick. Deshalb entschieden sie sich fürdie künstliche Besamung, was seither sehrgut funktioniert.Züchterische VielfaltEin weiterer wichtiger Bestandteil des Hofesist der Aufzuchtbetrieb. Andere Landwirtebringen ihre Rinder zu den Adanks.Dort werden sie besamt und dürfen imSommer auf die Alp. Kurz vor der Geburtkehren sie wieder zu ihren Besitzernzurück. Auch diese zusätzliche Tätigkeitbringt viel Arbeit und Verantwortung mitsich, aber sie trägt zur Diversifizierung desBetriebs bei. Patricks Eltern führten denHof ursprünglich als Milchbetrieb. AlsPetra und Patrick den Hof übernahmen,stellten sie schnell auf die Haltung vonRindern und Pferden um. «Es war gefühlsmässigein grosser Kraftakt», erinnertPetra und Patrick mit ihrer trächtigen Stute Cina. Sie bekommt im Frühling ihr erstes Fohlen.Adanks sind schon ganz aufgeregt und gespannt auf den Neuankömmling.Bilder: npesich Petra. Doch eine Holstein Kuh durftebleiben – Petras Lieblingskuh, die heuteein Gnadenbrot-Dasein führt: «Wir sindjedes Jahr froh, dass sie den jungen Tierenzeigt, wie der Weg auf die Alp geht und wiesie sich verhalten sollen», erzählt Petra miteinem Lächeln. Die zottelige Herde Hochlandrinderkam vor vier Jahren zu den Aufzuchtrinderndazu.Pferdezucht als Leidenschaft von PetraDer dritte grosse Betriebszweig ist PetrasLeidenschaft – die Pferdezucht und Pferdehaltung.Der Gaschurna Hof ist Heimatvon zehn eigenen Freibergern, vom Fohlenbis zu den ganz alten Senioren wie Piro, ein32-jähriger Wallach. Die Fohlen bleibenauf dem Hof, bis sie fertig ausgebildet sind.Manchmal werden sie bereits früher verkauft.«Mittlerweile kommt es sogar vor,dass sich bereits vor der Geburt des FohlensInteressenten anmelden.», sagt Petra.Ihre Pferdezucht war anfangs mit vielenHerausforderungen verbunden, und esgab Jahre, in denen sie sogar ans Aufgebendachte. «Am Anfang steckt man vielGeld in die Zucht, und man muss sich ersteinen Namen machen», erklärt sie. Dochheute läuft es gut, und Petra ist zufriedenund stolz auf den Erfolg, den sie durch vielArbeit und Geduld erzielt hat.Neben der Zucht gibt Petra auch dreimalpro Woche Reitunterricht, und zwar vonHerbst bis zum Frühsommer. Zwei Ponysstehen dafür zur Verfügung, aber natürlichkommen auch ihre Freiberger zumEinsatz. Einen eigenen Reitplatz hat sieebenfalls. «Ich gehe selbst mindestens einmalpro Woche nach Davos in die Reithalle.Westernreiten ist meine grosse Leidenschaft,und ich nehme auch Unterrichtdarin», erzählt sie begeistert. Im Sommergehen alle Pferde auf die Alp. Etwa30 Pensionspferde verbringen die heissenMonate ebenfalls dort, was eine zusätzlicheaber sehr schöne Herausforderungbedeutet: «Zweimal täglich kontrolliereich jedes Pferd, um sicherzustellen, dassalles in Ordnung ist – und das auf bis zu2300 Metern Höhe!» Auch die Rinder,von den normalen Rindern bis hin zu denHochlandrindern, verbringen den Sommerauf der Alp. Doch die Hochlandkühewerden vom Rest der Herde getrennt, dasie viel genügsamer sind. Das nachputzender Weiden wird somit von den Hochlandrindernübernommen.Vom «Bauernkind» zum LandwirtSowohl Petra als auch Patrick sind geboreneBauernkinder, doch bis sie 20 Jahrealt waren, konnten sie sich noch nichtvorstellen, den elterlichen Betrieb einmalzu übernehmen. Patrick machte eine Zimmermannslehreund Petra wurde Pharma-Assistentin.Ihre Liebe zu den Tierenführte sie jedoch zum Beruf Landwirt zurück.So übernahmen sie beide die elterlichenBetriebe. «Nur mit beiden Betriebenkonnten wir unser Einkommen sichern»,erklärt Petra.Alles Tierfutter – Heu und Gras – wirdauf dem eigenen Hof produziert. Ihrälterer Sohn Mario steht bereits in denStartlöchern, um den Hof eines Tages zuübernehmen. Er hat zuerst Landmaschinenmechanikergelernt und hängt nundie Ausbildung zum Landwirt an. Ob derjüngere Sohn Nando ebenfalls den Hofübernehmen will, ist noch offen. «Er hatmomentan noch andere Prioritäten, aberwenn er Interesse hat, werden wir eine Lösungfinden», sagt Patrick.Viel Einsatz und Unterstützungaus der FamilieBisher meistern Petra und Patrick den Betriebweitgehend alleine. Zu Spitzenzeitenerhalten sie Unterstützung von PetrasEltern und Patricks Mutter. «Mein Vaterund meine Mutter helfen bei der Heuernteund Patricks Mutter ist unsere Älplerin.Sie repariert Zäune und kümmert sichauch um die Tiere», erklärt Petra. In denverschiedenen Betriebszweigen hilft es,dass beide sich gegenseitig vertreten können,falls der andere einmal ausfällt. Dieserlebten sie letzten Herbst, als Petra sichdas Handgelenk brach. Sie half zwar weiterhinmit, so gut es ging. Patrick musstesich dann aber auch regelmässig in denSattel schwingen und bei der Ausbildungder Jungpferde mehr mithelfen. Eine nichtganz einfache Zeit.Interessanterweise hat Patrick oft mehrMühe, ein selbst aufgezogenes Fohlen zuverkaufen, und Petra tut sich mit den Kühenschwer. Die Entscheidung trifft letztlich,wer dem Tier nähersteht. «Ich habeeinmal bei einer Kuh zu Patrick gesagt, sieist so besonders in der Farbe, lass sie unsbehalten. Als er mir dann erklärte, dass siecharakterlich schwierig sei, liess ich michumstimmen», erinnert sich Petra. Ähnlichgeht es bei den Fohlen. Patrick erlebtdie Tiere meist beim misten, wenn sie neugierigund zutraulich sind. Petra hingegenkümmert sich intensiv um die Erziehungder Tiere. Die anstrengenden Teenagerjahrebei Kälbern und Fohlen sind manchmaleine grosse Herausforderung. «Dann sindwir beide nicht böse, wenn die Tiere denHof verlassen und es wieder ruhiger wird»,gesteht Petra.Die Chefin Helga (hier mit ihrem Kalb) gibtmit ihren mächtigen Hörnern den Ton an inder Herde.Anzeigewir verführen Siegerne 7 Tagerund um die Uhr!

Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr.08 | Dienstag, 04. März 2025 17schaffhauser bauerLANDFRAUEN ECKEKein Strom, kein WasserDas tägliche Leben inSambia ist mit vielenEntbehrungen aberauch vielen Freudenverknüpft. Hier einigeGeschichten dazu.Stromausfälle, vorallem gegen das Ende der Trockenzeit imSeptember bis November, gehörten schonlange zum Leben der Sambier. Nach der extremenDürre vom letzten Jahr war der KaribaStaudamm so tief, dass es seit letztemMärz täglich zu Stromausfällen kam. Hier,wo wir wohnen, in einem guten Stadtviertel,kommt der Strom um 8 Uhr morgens,und bleibt bis mindestens 13 Uhr, fünfStunden. Andere Viertel haben nur nachts,von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens Strom. Stellteuch vor was das heisst. Für den Haushalt,für das Kochen, Licht und für Kühlschrankund Tiefkühlgerät. Ständiges Auf- und Abtauen.Was das heisst für Fleisch… bekamich vielleicht darum eine schlimme Magendarmerkrankung?Die Leute haben keineWahl, sie müssen sich anpassen. Fast alle habenirgendeine Solarstromanlage. Eine kleine,die eine Batterie auflädt, damit sie mindestensetwas Licht haben und ihre Handysladen können. Gekocht wird vermehrt mitHolzkohle, die Bäume werden weiter gefällt.Bei uns im Haushalt haben wir einenGasherd. Viele Sambier haben Angst vordem Gas. Kommt der Strom, wird sofortder Heisswasser Boiler eingeschaltet! Wirhaben eine eigene Wasserquelle im Bohrlochund einen grossen Wassertank, der gefülltwird sobald es Strom hat.Gerade hat die Stadt Kitwe herausgegebendass das Wasser von den Städtischen Werken,welches vom Kafue Fluss kommt,kontaminiert wurde mit Chemie von einerKupfermine. Es wurde sofort abgestellt.Die Leute suchen Trink-, Koch- und Badewasser.Die Stadt versucht mit Wassertankwagennachzukommen, aber viel zu langsam.Eine bekannte Frau kam mit ihremKind zu uns zum Baden. Wird die Stadtgenug Trinkwasser zum Verkauf haben?Ich denke an alle die, welche kaum genugGeld haben für das tägliche Essen.Dafür haben sie Zeit, ihre kranken Freundezu besuchen. Als ich krank wurde,musste ich einige Tage immer wieder indie nahe Privat Klinik für eine ElektrolyteInfusion mit Antibiotika. Ich fühlte michrecht Elend. Meine Freunde waren sehrbesorgt. Sie beteten für mich und kamenmich besuchen. In ihrer Kultur, wenn jemandkrank ist oder im Spital, muss mansie besuchen. Am Telefon hört man nicht,wie es ihnen wirklich geht. Man muss esmit eigenen Augen sehen. Ich bin berührtab dieser Besorgtheit. Ich scherzte, dieseKrankheit hat den schönen Nebeneffekt,dass wir mehr Zeit haben für einander! DasLeben hier kann hart sein, aber die Menschenmachen das Beste draus und unterstützeneinander wo sie nur können. Dasfinde ich so schön.Am letzten Samstag meldeten sich dreialte Freundinnen zum Besuch an. Ichfreute mich sehr, das gibt eine Party. Ichzog ein schönes Kleid an. Schon kamendie ersten Gäste, aber meine Freundinnenwaren nicht dabei. Dann noch einige. AmEnde waren wir etwa 15 Personen, und derTisch war mit sicher fast 20 Töpfen gefüllt!In den 20 Jahren, in denen wir immer wiederin Sambia waren, wurden wertvolleBeziehungen aufgebaut. Es war ein richtigesSambisches Festbüffet, mit traditionellenGerichten – Süsskartoffelblätter,kleine Kürbisblätter, Bohnenblätter mitgemahlenen Erdnüssen. Zwei Hühnergerichte(Huhn fehlt auf keiner Festkarte),ein grosser gebackener Kürbis, Kartoffelsalatmit Apfel, Kabissalat, ein Okra Gericht,Reis und natürlich ein riesiger TopfNshima, das Hauptnahrungsmittel ohnedas ein Sambier nicht gegessen hat (eineForm von Polenta). Mate Sikufele gab eineFestrede zum Besten, alle riefen Amenrein, es wurde Gesungen, diese schönenvollen Stimmen. Ein wunderschönerNachmittag den wir nie vergessen werden.Zum Schluss wurden wir beide mit einemAfrikanischen Hemd beschenkt. Mit washaben wir das verdient? Diese Menschenhaben uns sicher schon mehr gegeben alswir ihnen. Marianne StammEin richtiges Sambisches Fest mit allen traditionellen Gerichten und lieben Freunden.Bild: Marianne StammWINDENERGIELand- und Energiewirt setzt auf WindkraftLandwirt Hansueli Graf setzt auf Windkraft: Mit einer innovativen Kleinwindanlagein Oberhallau will er nachhaltige Energie in der Region erzeugen. Bald ist die Anlagebetriebsbereit.Denise und Hansueli Graf zusammen mit Hans Wepfer am Tag der offenen Turbine in Andelfingen.Das Projekt wurde dort vorgestellt.Bild: npeDie Kleinwindanlage mit drei Turbinen,die von 2014 –2023 in Beringen stand,hat schon für viel Gesprächsstoff gesorgt.«Weil die Windverhältnisse zwischen denIndustriehallen nicht gut waren, produziertesie nie einwandfrei», betont derTüftler und Erbauer Hans Wepfer. Da dasLand auf dem die Anlage stand, verkauftwurde, musste sie entfernt werden.Hansueli Graf, Landwirt aus Oberhallau,erfuhr davon und wollte im Namen derLandenergie Schaffhausen (LESH) aktivwerden, denn der Vertrag über die kostendeckendeEinspeisevergütung (KEV) istnoch bis 2034 gültig. Das bedeutet, dassder erzeugte Strom weiterhin zu einem festgelegtenPreis an Pronovo verkauft wird.Diese Vertragsänderung war nur möglich,weil der bisherige Standort überbaut wirdund somit nicht mehr zu Verfügung steht.Der richtige StandortEinen geeigneten Standort zu finden,war nicht einfach. Im kantonalen RichtplanWind sind aktuell drei Standorte fürGrossanlagen und 31 Standorte für Kleinwindanlageneingetragen. Nur sechs sindmit einer Trafostation bzw. Netzanschlussgut erschlossen.An diesen sechs Standorten wurden währendfast zwei Jahren Windmessungendurchgeführt.Unterstützt wurde das Projekt von einemZHAW Studenten, der seine Bachelorarbeitdem Thema erneuerbare Energienwidmete und dazu Messungen vornahm.Er konnte sich ein Lidar-Windmessgerätder ZHAW ausleihen, dass den Widerstandzwischen den Luftschichten misst. DieseUntersuchungen ergaben, dass Oberhallauein sehr geeigneter Standort ist. LESHstellte daraufhin ein Baugesuch, das jedochabgelehnt wurde. Der Standort nahe amÖkonomiegebäude wurde von den Behördenals Gefahr für Fledermäuse und Vögeleingestuft. Das zweite Baugesuch von Deniseund Hansueli Graf, dass eine grössererDistanz zu den Gebäuden aufwies, wurdebewilligt. Vor einiger Zeit wurde das Fundamenterrichtet und wartet nun auf dieMontage der Windturbine.Neuer Aufbau der WindturbineZurzeit fehlen bei der Aufwand- und Ertragsseitedefinitive Zahlen. Beide Parteienhaben grosse Vorleistungen erbracht.Hans Wepfer hat die alte Turbine ausBeringen komplett zerlegt und neu aufgebaut.Im Ruag-Windkanal, wurde dasMaterial getestet. In Zusammenarbeitmit Wissenschaftlern der ZHAW konnteer einen Weltrekord bei der Leistung derRotoren aufstellen. Neben den Rotorenwurden auch die Generatoren und die Antriebstechnologieerneuert. Die Elektronikund Steuerung befinden sich aktuell nochim Aufbau.Ungewisse Leistung und natürlicheHerausforderungenWieviel Energie die Anlage pro Jahr tatsächlichliefern wird, ist noch unklar. «Dieaktuelle Nennleistung pro Turbine liegtbei 80 kW, und multipliziert mit drei ergibtdas 240 kW. Die Effizienz ist überdurchschnittlichhoch. Wir planen vor Ort eineAnzeige mit den Produktionsdaten, damitdies öffentlich sichtbar ist.», erklärt Graf.Ein grosses Thema bleibt der Vogelschutz,insbesondere der Schutz der Fledermäuse.Hans Wepfer versichert, dass keine Tierezu Schaden kommen werden. Bei grossenWindturbinen sorgt die Schnelllaufzahldafür, dass hinter den Flügeln ein gefährlichesVacuum entsteht. Doch Wepfer hatdie Schnelllaufzahl drastisch gesenkt unddie Rotoren so konzipiert, dass sie langsamerlaufen. Dies reduziert nicht nur denLärm, sondern minimiert auch das Vereisenund den Verschleiss. «Je langsamersich etwas dreht, desto langlebiger ist es»,ergänzt Wepfer.Die Grundlagen der Umweltauflagen basierenauf Modellen von Windturbinen,die wenig mit dem Oberhallauer Modellgemeinsam haben. Ein ähnliches Modellan einem anderen Standort hat gezeigt,dass es erstens sehr leise ist und zweitenskaum eine Gefahr für Tiere darstellt.«Wir benötigen den Wind als Ergänzungzur Solarenergie, insbesondere in derNacht und im Winter», erklärt HansueliGraf. «Unsere Leidenschaft und unserIdealismus helfen uns dabei, dieses Projektumzusetzen.» Wichtig ist ihm, dass dieEnergie regional produziert wird. «Es istwie bei den Nahrungsmitteln: Alles, waswir im eigenen Land produzieren, gibt Sicherheitfür die Schweizer Bevölkerung.»Für ihn ist klar: Das Thema Energieproduktiongehört in die Landwirtschaft.Sobald das Oberhallauer Modell erfolgreicham Netz ist, plant WepfAir, weitereWindturbinen dieser Grösse zu produzieren.Denn mit einer Höhe von 30 Meternunterliegen diese Anlagen deutlich wenigerstrengen Vorschriften als die umstrittenenGross-Windturbinen. Aber auchkleine fünf Kilowatt Turbinen als Ergänzungzu einer PV Anlage können ein sehrinteressantes Modell der Zukunft werden.Es bleibt spannend, ob dieses Pilotprojekteine neue Ära für Kleinwindkraft in derRegion einläuten wird.npeFoto der WocheFRÜHLINGSBOTEDer meteorologische Frühlingsbeginnwar bereits am 1. März. Die Märzenbecheroder auch Grosses Schneeglöckchengenannt, blühen früh. Eshandelt sich um eine Pflanzenart derFamilie der Amaryllisgewächse. DieBlütezeit erstreckt sich gewöhnlichvon März bis April.Bauernregelndas schwarze brettAnzeigeBUCHTIPPBauernregeln im März:• Zuviel Märzregen wird magereErnte geben.• Eisige Winde im März, sind derSaaten Schmerz.Aus dem Buch «Bauernregeln im Jahreslauf»von Egon Binder. Wie habenunsere Ahnen auch ohne Wettervorhersageund Satellitensysteme zuverlässiglangfristige Voraussagen treffenkönnen? Dieses Buch ist ein nützlicherund unterhaltsamer Begleiter füralle Garten- und Naturaktivitäten.Delegiertenversammlung VSL(Verband Schaffhauser Landfrauen)Dienstag 11. März18.45 Uhr Türöffnung19.00 Uhr Beginn DVRestaurant Schützenhaus auf derBreite in SchaffhausenWunder Welt WieseMultivisionsvortragMittwoch, 26. März, 10.00 UhrStrickhof LindauAnmeldung und Informationen:www.strickhof.chWir bieten auf unserem Familienbetrieb Übernachtungen für Familien und Gruppenan. Zur Verstärkung unseres motivierten Reinigung - Teams suchen wir abAnfang April flexible Teilzeitangestellte. (Stundenlohn)• Die Arbeitszeit beträgt 2 – 5 Stunden pro Einsatz• 1 – 2 Einsätze pro Woche (Montag, Freitag, Samstag, selten Sonntag)Wir freuen uns über Ihren Anruf oder Ihr Mail.Familie Christine und René Alder, Berghof 1, 8215 Hallau, Tel: 079 368 49 94info@berghof-hallau.ch, www.berghof-hallau.chImpressum Schaffhauser BauerOffizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandesund seiner FachsektionenErscheint jeden DienstagRedaktion: Nici Peter (npe)Schaffhauser Bauer,Lendenbergstrasse 19, 8226 SchleitheimTelefon: 079 208 89 34E-Mail: redaktion@schaffhauserbauer.chInternet: www.schaffhauserbauer.chAnzeigenannahme:Verlag Bock | Telefon: 052 632 30 30E-Mail: francesco.berenati@bockonline.chAnnahmeschluss: Jeweils Donnerstag, 9 Uhr

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