2HintergrundBock | Dienstag, 4. März 2025Eine Story ohne Happy EndGleich um die «Ecke» wurde europäische Geschichte geschrieben. Und doch haben viele noch nie oder nur am Rande von der Schlachtim Rafzerfeld gehört. Dr. Carsten Priebes Frau fiel auf, dass diese nicht einmal im ortseigenen Museum Einzug fand und das, obwohl es imNovember 500 Jahre her ist. Dies nahm der Autor als Anlass sein nächstes Buch einem regionalen Thema zu widmen.GESCHICHTE/LITERATURRAFZERFELD/SCHAFFHAUSENSandro Zoller«Mit Büchern bin ich aufgewachsen. Endeder 1990er-Jahre habe ich bei einem Verlagmein erstes Eigenes veröffentlicht. Unterdessenwar ich sicherlich schon 20 Mal ander Frankfurter Buchmesse. Schreiben istfür mich ein Handwerk, das ich sehr gerneausübe», resümiert der 58-jährige Dr. CarstenPriebe, welcher seit 20 Jahren mit seinerFamilie in Rafz wohnt. Als junger Mannstudierte er in Karlsruhe Wirtschaft sowieTechnikgeschichte und promovierte anschliessend.Seither ist er als Journalist beiSchweizer Medien, unter anderem bei derBilanz, tätig – auch als Ressortleiter. «Heutebin ich hauptberuflich Publizist undschreibe zu ganz unterschiedlichen Themen.Kürzlich sind zwei Managerbücherzu Künstlicher Intelligenz erschienen.»Recherche verschlingt die meiste ZeitBei den meisten Büchern sei die Themenwahleinem Auftrag, persönlichem Interesseoder dem puren Zufall zuzuschreiben. Abund zu gebe es Lebensereignisse oder Erfahrungen,die zu einer Recherche führen undschlussendlich in ein Buchprojekt mündenwürden. «E-Books und die Schnelllebigkeitunserer Zeit haben das Schreiben revolutioniert»,so Priebe. Es freue ihn, dass er seineWerke bei Amazon, dem grössten Buchhänd-Bereit, dieChance zu packen?GASTKOLUMNENEUHAUSEN AM RHEINFALLRandy Ruh, GLPDer Rheinfall –eines der beeindruckendstenNaturwunderEuropas, ein Magnetfür HunderttausendevonBesuchern jährlich. Doch während derWasserfall unaufhaltsam strömt, bleibtNeuhausen am Rheinfall in seiner Entwicklungoft zurückhaltend. Die Frageist: Sind der Kanton und Neuhausenbereit, diese Chance endlich zu packen?Wenig WertschöpfungSeit Jahrzehnten wird darüber gesprochen,wie das Potenzial des grösstenWasserfalls Europas besser genutzt werdenkönnte. Millionen von Besuchernreisen an, fotografieren den Rheinfall –und fahren weiter. Für Neuhausenbleibt oft wenig Wertschöpfung zurück.Während andere Tourismusregionenwirtschaftlich profitieren, bleibt hiervieles Stückwerk. Einzelne Leuchtturmprojektewie die Aufwertung des SIG-Areals, Smilestones, das Rhyfall Villageoder innovative Erlebnisangebote sindwichtige Schritte. Doch diese dürfennicht isoliert betrachtet werden – siemüssen in eine übergeordnete Strategieeingebunden werden, die den gesamtenOrt als attraktives Tourismusziel stärktund verbindet.ler der Welt, anbieten könne. «Früher waralles kleinräumiger und viel komplizierter.»Manche Bücher seien sehr aufwendig zurecherchieren. Dazu gehöre oft etwa eineReise in Museen und Bibliotheken sowiedas Verhandeln über Bildrechte mit Museen.Durch das Internet seien aber viele Rechercheneinfacher geworden. Ist dann dasbenötigte Material beisammen, gehe es ansEingemachte – dem Schreiben. «Das Rafzerfeldist die Wahlheimat von meiner Frauund mir. Beim Buch ‹1525 – die Schlachtim Rafzerfeld› machte mich meine naturliebendeFrau, die sich sehr für Biodiversitätinteressiert, auf die besondere topographiescheLage des Rafzerfeldes aufmerksam.»sagt der Autor lächelnd dem «Bock».Im Normalfall lege er keinen Zeitplan fest.Nach etlichen geschriebenen Büchern habeer ein Gefühl dafür entwickelt, wie langeetwas ungefähr daure. So nehme die Recherchedie grösste Zeit in Anspruch. DiePlanung habe er im Kopf und das Schreibengehe meistens leicht von der Hand, so Priebe:«Zum Glück ist meine Frau von BerufLektorin. Sie übernimmt das Proof-Readingjeweils sehr effizient und kompetent.»Seine Frau hat unter anderem Germanistikan der Universität Zürich studiert und ergänzeihn dadurch bei der Arbeit perfekt.Fast in Vergessenheit geratenIm Ortsmuseum Rafz sei seiner Frau aufgefallen,dass die Schlacht von 1525 nichtViele DiskussionenDer Rheinfall wurde 2011 im Baurechtvon Neuhausen an den Kanton «vermacht».Doch was ist aus diesem Geschäftentstanden? Wer trägt endlich dieVerantwortung für die Entwicklung?Denn die Machenschaften am Rheinfallhaben sich in den letzten Jahren stark inGrenzen gehalten. Die Politik diskutiertviel, doch konkrete Fortschritte sindselten. Die Frage drängt sich auf: Mussder Rheinfall an private Investorenverkauft werden, um endlich sein vollesPotenzial auszuschöpfen?Strategie oder Tabubruch?Eine Privatisierung wäre womöglich einTabubruch, aber sie würde wohl einesgarantieren: eine klare Strategie mitprofessionellem Management. PrivateInvestoren könnten in hochwertigeInfrastruktur, ein besseres Besuchererlebnisund eine stärkere Vermarktunginvestieren. Natürlich müsste dabeisichergestellt werden, dass die Naturund der freie Zugang erhalten bleiben,und der Kanton sowie die Gemeindemüssten hinsichtlich der Erschliessungzwischen Rheinfall und dem Dorfkernweiter aktiv bleiben. Doch ohne mutigeVeränderungen wird Neuhausen weiterhinzusehen, wie Hunderttausende vonTouristen durchreisen, ohne im OrtGeld auszugeben.Chance endlich nutzenDie eigentliche Frage ist: Sind derKanton und Neuhausen bereit, aktivzu gestalten, oder bleibt es bei halbherzigenSchritten? Es braucht endlicheine Vision, die den Rheinfall nicht nurals Naturattraktion sieht, sondern alswirtschaftliche Chance für den gesamtenOrt. Sollte dies nicht der Fall sein,müssen andere Wege geprüft werden.Carsten Priebe ist vielseitig interessiert. So veröffentlichte er unter anderem Geschichts-, Managerbücher und ein Werk zum Bitcoin.thematisiert wird. Der Fokus des Museumsliegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Erhabe schon früh von der Schlacht gehört,sei aber nicht tief in der Materie drin gewesen.Es sei ihm aufgefallen, dass nurwenige Publikationen zu diesem Themabestünden. «Da sich die Schlacht am4. November zum 500. Mal jährt, fand ichden Zeitpunkt genau richtig, um dieses geschichtlicheEreignis aufzuarbeiten», zeigtder Publizist auf, wie es zum Buch kam.Eigentlich hätte es bereits vergangenen Dezemberin den Regalen der Büchereien stehensollen. Es sei aber immer wieder etwasdazwischen gekommen, was die Veröffentlichungbis Februar verschob.«Dass ich mit dem Thema und der Regionbereits vertraut war, hat einiges erleichtert.Allerdings sind die Zusammenhänge desBauernkrieges und der Reformation rechtkomplex.» Aus diesem Grund habe indiesem Fall die Herausforderung darin bestanden,das Ganze in eine leserfreundlicheForm zu bringen. Hingegen ein anderer Arbeitsschrittbereitete Priebe besonders Freude:«Spass hat mir die Suche nach zeitgenössichenund authentischen Abbildungen, diedas Buch ansprechend machen, bereitet.»Seine Bücher verlegt er übrigens unterdessenselber. Aus seinen Verlagserfahrungenhabe er die Flexibilität, welche Printon-DemandAngebote mit sich bringen,schätzen gelernt. Heutzutage seien dieGrenzen zwischen einem Kleinverlag undder Publikation in Eigenregie fliessend.Resultat des Bauernkriegs: LandfluchtDas Volk diverser Staaten in Europa sehntesich nach besseren Lebensbedingungen. Eserreichte diese zwar, aber nicht sofort unddurch einen hohen Blutzoll und Tribut. ImKanton Zürich dauerte es nach dem Endedes Bauernkrieges noch etwa 250 Jahre bisdie Leibeigenschaft abgeschafft wurde.«Man stelle sich das aus heutiger Sicht vor»,fügt Carsten Priebe an: «Es ist schwierig zusagen, wie es jetzt ohne diese Aufstände umdie Bauern und das Volk stünde.»Der Bauernkrieg hatte auch in derSchweiz weitreichende Folgen. Die Zugeständnisse,die die Stadt Zürich gemachthatte, wurdennach der Schlacht imRafzerfeld zurückgenommen.Formalbestand die Leibeigenschaftin derSchweiz bis 1798. Diewachsenden Differenzenzwischen denReformatoren führtenschliesslich zurEntstehung der Täuferbewegungen.InDeutschland konnteder Adel seine Vormachtsstellungdurch ein brutales Regimeder Unterdrückung der Bauern bis1918 aufrechterhalten. In der Schweizwuchs indes das Misstrauen gegenüberdem Heiligen Römischen Reich.Anfang vom Ende in vielerlei HinsichtDie Schlacht im Rafzerfeld war der Todesstossdes Bauernkriegs in Zentraleuropa.Sie läutete zudem die Verbannung desRittertums in die Geschichtsbücher einund trieb den Aufstieg der Söldnerheere«dass ich mit demThema und derRegion bereitsvertraut war, hateiniges erleichtert.»Dr. Carsten PriebeJournalist und PublizistBilder: Sandro Zollervoran. Letztere waren das Ergebnis dersich fruchtbar entwickelnden Geldwirtschaft,die es dem Adel ermöglichte, Privatarmeenzu führen.Viele Bauernfamilien liessen ihre Höfezurück – aus finanziellen Gründen oderweil es nicht mehr genügend Hände zumBestellen der Felder hatte. Sie hofften, inaufstrebenden Städten ein Stück, oder zumindestein paar Krümel, vom Kuchen zuergattern. So hiess es: «Stadtluft machtfrei nach Jahr und Tag.»Das Buch soll anschaulichdie Ereignisse,vom Aufstand derBauern in Stühlingen,über die bewundernswertenbeharrlichenVermittlungsversucheder Stadt Schaffhausenund den Überfall aufdie Kartause Ittingenim Thurgau bis zurSchlacht im Rafzerfeldvermitteln. «Einemguten Freund verdankeich die Anregung,diesen Abschnitt unserer Geschichte alshistorischen Roman zu verfassen, gewissermassenals Ergänzung zum aktuellenBuch. Die Romanfassung wird schon balderscheinen», verrät der Publizist aus Rafz.Das Buch «1525 – Die Schlacht im Rafzerfeld»ist auf Amazon und in jederBuchhandlung erhältlich. In Schaffhausenwird es bei Orell Füssli, Lüthy Schochund im BücherFass angeboten. Der«Meetingpoint» am Herrenacker hatebenfalls ein paar Exemplare auf Lager.Das Sachbuch zum Ende des Bauernkriegs in Europa bekommt bald ein Geschwisterkind: Die Tinte des historischen Romans ist bereits am Trocknen.
Bock | Dienstag, 4. März 2025 3NachrichtenKult-Discoder 80erkehrt zurück«Der» Treffpunkt der 80er-Jahre wird am 7. März imKlub 8 wiederbelebt. Die Gründer des «Borsalino» lassenes 40 Jahre später mit einem Revival nochmals krachen.Daniel Hayoz (v.l.), Massimo Furlan alias DJ Max Mill, Yannick Vuga, Verantwortlicher des Klub 8 und Marcel Dezsö verspüren bereitsgrosse Vorfreude auf den kommenden Freitagabend.Bild: Laura AlarPARTYSCHAFFHAUSENLaura Alar«Wenn ich die Musik von damals höre,kommen alle Erinnerungen hoch», erzähltDaniel Hayoz, DJ und einer der Gründerdes ehemaligen «Borsalino» in Neuhausen.In den 80ern zog die Diskothek jedesWochenende bis zu 500 Jugendliche an.Am Samstagabend oder Sonntagmittag kamensie zur Italo-Disco, zu Modeschauenoder Bodybuilder-Shows. «Die Stimmungwar immer friedlich», sagt Hayoz. «Wirkamen in Espadrilles, farbigen Shirts undRüeblijeans.» Es ging am Wochenendenur darum, eine gute Zeit zu haben, dieMusik zu geniessen, zu tanzen und sich zutreffen. «Schlägereien hat es nie gegeben.»Alkohol gab es auch nicht. Dafür warendie Softdrinks fast umsonst: «Der Eintrittbetrug 3.50 Franken, ein Getränk war inklusive.»«Die Party soll eine ArtKlassentreffen sein»Doch nach anderthalb Jahren war bereitswieder Schluss mit dem «Borsalino».Nicht etwa wegen mangelnder Nachfrage,sondern wegen verärgerten Quartieranwohnern,die sich über Lärmbelästigungbeschwerten. «Damit ging eine riesige Gemeinschaftverloren», so Hayoz.Umso mehr freut er sich jetzt – 40 Jahrespäter – auf ein Revival. Am 7. März findetim Klub 8 eine Party auf «Borsalino»-Art statt. Die ehemaligen Organisatorenund DJs Daniel Hayoz, Stefan Balduzzi,Toni Filomeno, Marcel Dezsö und MassimoFurlan hoffen, altbekannte Gesichterwiederzusehen. «Die Party soll eine ArtKlassentreffen sein, um die Leute vonfrüher wieder zu sehen und wie damals gemeinsamzu feiern», sagt Hayoz.Auch wenn die Veranstaltung nostalgischen«Borsalino»-Fans einen langersehntenAbend wie in früheren Zeiten ermöglicht,sind laut den Organisatoren auchjüngere Partyfreunde herzlich eingeladen.«Sie sollen sich auf eine Zeitreise in dieAchtziger begeben und erleben, wie ihreEltern gefeiert haben.»Für einen guten Zweck tanzenDer Gesamterlös des Abends wird an dasLindli-Huus in Schaffhausen gespendet,eine Einrichtung für Menschen mitkörperlichen Behinderungen. Den Veranstalternist wichtig, dass die Einnahmen aneine wohltätige Institution in der Regiongegeben werden: «Wir machen das Revivalnicht wegen dem Geld, sondern wegen denLeuten.»Wer am kommenden Freitag mitfeiernmöchte, sollte sich mit den Tickets beeilen,denn die meisten wurden bereits verkauft.«Wir rechnen aktuell mit ungefähr 300Gästen», freut sich Hayoz. So viel positivesFeedback, bevor die Party überhauptbegonnen hat, hätten die fünf Organisatorennicht erwartet. Sie seien gespannt, wiesich die Gäste verändert haben und ob siedie ehemaligen Stammkunden überhauptnoch wiedererkennen. «Der eine oderandere wird bestimmt schon Enkelkinderhaben», lacht Hayoz.Ein altes Foto von der Tanzfläche im ehemaligen«Borsalino».Bild: zVg.Frische-AktionAb MittwochMontag, 3.3. bisSamstag, 8.3.25Hirz Jogurtdiv. Sorten, z.B.Waldbeeren,180 g-26%–.95statt 1.30(Jahrgangsänderung vorbehalten)-25%-20%8.45-25%2.95-20%1.75-20%-34%10.80-28%-20%-24%-30%-20% -20% -26% -23% -20% -21%11.958.9010.9510.95statt 11.20statt 14.404.902.60statt 14.95FeldschlösschenOriginal10 x 33 cl5.60statt 10.60Folgende Wochenhits sind in kleineren Volg-Läden evtl. nicht erhältlich:Mini-Schokoladenriegeldiv. Sorten, z.B.Snickers Minis, 333 gChiratEssiggemüsediv. Sorten, z.B.Gurken, 2 x 215 g9.60statt 12.95Amourdu RhôneFendantAOC ValaisSchweiz, 75 cl,2023statt6.6513.955.70 6.70statt6.80Knorr Bouillondiv. Sorten, z.B.Gemüse-Extraktfettarm, 250 gElmexdiv. Sorten, z.B.Zahnpasta Kariesschutz,2 x 75 mlOvomaltineSchokolade & Biscuitsdiv. Sorten, z.B.Schokolade, 5 x 100 gThomyTomatenpüree2 x 300 g9.50statt 3.95 statt 11.90Volg Biscuitsdiv. Sorten, z.B.Choco-Schümli, 175 gstatt 14.90statt17.50statt7.90statt 2.20Volg Bio Teediv. Sorten, z.B.Kräuter-Tee, 20 BeutelPersildiv. Sorten, z.B.Discs Color, 16 WGKellogg’s Cerealiendiv. Sorten, z.B.Tresor Choco Nut, 2 x 410 gJacobsKaffeekapselndiv. Sorten, z.B.Lungo classico, 40 KapselnPedigreediv. Sorten, z.B.Kaninchen, Schale, 300 gstatt 16.50Fanta Orange6 x 1,5 lWC Entediv. Sorten, z.B.Ocean Wave, Original,Gel, 3 x 750 ml12.95statt15.951.95statt2.501.80statt 2.503.80statt 4.80Alle Standorte und Öffnungszeiten finden Sie unter volg.ch. Dort können Sie auch unseren wöchentlichen Aktions-Newsletter abonnieren. Versand jeden Sonntag per E-Mail.BlondorangenHerkunft siehe Verpackung,per kgSchweizer Ostereier53 g+, 6 Stück,Bodenhaltung4.4017.903.40statt 4.509.40statt 13.50statt 6.20 statt 3.30SutteroBeefburger2 x 100 gKnorr Quick Soupdiv. Sorten, z.B.Tomato, 2 x 56 gVanish OxiVorwaschspray2 x 750 mlstatt5.20statt23.–BroccoliItalien/Spanien,per kgAgri NaturaHinterschinkengeschnitten, 2 x 180 gSuttero SchweinsgeschnetzeltesBärlauchper 100 gDruck- und Satzfehler vorbehalten.
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