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Offizielles Organ des

Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr. 22 | Dienstag, 10. Juni 2025schaffhauser bauerKuh ElsaHOF-GEZWITSCHERNICI PETERElsa ist eineMilchkuhmit Charakter.Eine, die weiss,was sie will – undwas nicht.Die grosse Weidegleich neben dem Stall? Ein Traum.Frisches Gras, Platz für Spiel undWiederkäuen. Dazu jederzeit Zugangzum Stall, zu ihrem Melkroboter, zuihrem Rückzugsort. Elsa liebt ihreHerde, doch sie liebt auch die Ordnungihres Tages: Fressen, Ruhen,Melken – ein Rhythmus, den siekennt und dem sie vertraut.Dann aber kommt der Sommer– und mit ihm der Weidewechsel.Nun ist der Stall nicht mehr direkterreichbar. Die Kühe verbringen dieNacht draussen auf der entfernterenSommerweide. Ein Paradies für viele.Doch nicht für Elsa.Sie bleibt beim Stall. Stur und wieangewurzelt. Ihre Herde ist nicht inSichtweite. Sie vermisst die anderen,ruft ihnen nach und bleibt dennochda, wo sie sich sicher fühlt. IhreBauernfamilie versucht sie zu überzeugen:Mit Zureden, mit Lockfutter,mit Geduld. Doch Elsa bleibtstandhaft.Nach einigen Tagen geben sie auf. Sielassen sie gewähren. Elsa darf bleiben,wo sie sich wohl fühlt. Und jedenMorgen, wenn die Herde zurückkehrt,ist die Freude gross: Dannmuuht und schnaubt sie, tänzelt fastvor Freude. Eine eigenwillige Kuh?Ja. Eine mit Persönlichkeit? Ganzsicher. Auch in der Politik braucht esCharakteren wie Elsa. Starke Persönlichkeiten,die wissen, was ihnenwichtig ist. Die nicht jedem Ruf hinterherlaufen.Die ihren Platz kennen– und dennoch mit Herz bei der Herdesind. Denn: Ohne Charakter keineRichtung. Und ohne Entscheidungkein Vorankommen.Wer in der Landwirtschaft arbeitet,kennt das gut: Täglich stehen Entscheidungenan. «Soll ich diesen Stierfür meine Kuh wählen?» – «Lohntsich das Mähen jetzt, trotz der unklarenWetterlage?» Die Arbeit auf demHof ist ein einziges Abwägen undEntscheiden. Wer zaudert, läuft Gefahr,zu spät zu handeln. Auf besseresWetter hoffen und den perfektenSchnitt verpasst.Wie die Kuh Elsa, die selber entscheidendarf, wo ihr Platz ist – aufder Weide oder im Stall, dürfen auchwir in der Schweiz frei wählen. OhneZwang, ohne Druck. Jeder nachseinem Gewissen, jeder nach seinerÜberzeugung.Darum mein Appell: Nutzen Siediese Chance.Für eine starke LandwirtschaftSeverin Brüngger kennt die Landwirtschaft nicht nur vom Hörensagen. Als Ständeratskandidat setzt er sichfür weniger Bürokratie, unternehmerische Freiheit und eine starke bäuerliche Basis ein. Seine Devise: Respektvor Leistung und gesunder Menschenverstand für die Zukunft der Bauernfamilien. Grund genug für denSchaffhauser Bauer, den Kandidaten genauer unter die Lupe zu nehmen.STÄNDERATSWAHLENSCHAFFHAUSENNici PeterSchaffhauser Bauer: Herr Brüngger, Siehaben als Kind viel Zeit auf Bauernhöfenverbracht und auch während der Coronazeitauf einem Spargelfeld gearbeitet. Wiehaben diese Erfahrungen Ihre Sicht auf dieSchweizer Landwirtschaft geprägt?Severin Brüngger, StänderatskandidatFDP: Ich durfte erfahren, was die Bauernfamilienfür uns jeden Tag leisten. Wieviel Leidenschaft, Ausdauer und Verantwortungsbewusstseinhinter jedem landwirtschaftlichenProdukt steckt. Zudemweiss ich, wie anspruchsvoll und strengdie Arbeit ist. Hier wird nicht um 16 Uhrausgestempelt, sondern gearbeitet bis dieArbeit getan ist.Im Bundeshaus werden aktuell die Grundlagenfür die Agrarpolitik ab 2030 erarbeitet.Die Ziele für die Landwirtschaft sindvielfältig: Versorgungssicherheit, angemessenesEinkommen, intakte Landschaft undBiodiversität, Ökologie. Wird hier nicht zuviel gefordert?Brüngger: Es ist richtig, dass die Landwirtschaftheute sehr viele Erwartungenerfüllen soll – teilweise widersprüchliche.Wir müssen aufpassen, dass wir unsereLandwirtinnen und Landwirte nicht mitimmer neuen Anforderungen belasten.Ich bin ein Freund von Selbstverantwortungund setze mich dafür ein, dass die Agrarpolitikrealistisch bleibt, bürokratischeHürden abgebaut werden und den Fokusauf die unternehmerische Freiheit der Betriebegelegt wird.…und wo sind Zielkonflikte vorprogrammiert?Brüngger: Ein klassischer Zielkonfliktzeigt sich zwischen Ökologie und Produktivität.Wir wollen mehr Biodiversität undgleichzeitig eine höhere Versorgungssicherheit.Beides ist wichtig – aber es brauchtkluge Kompromisse. TechnologischeInnovationen, Digitalisierung und Forschungkönnen helfen, diese Spannungsfelderzu entschärfen. Statt Verbote undMoralisierung brauchen wir Anreize undVertrauen in die unternehmerische Kompetenzder Landwirtschaft.Severin Brüngger hat keine Berührungsängste mit der Landwirtschaft – und setzt sich politisch für ihre Anliegen ein.Der Strukturwandel in der Landwirtschaftschreitet voran und die Zahl der Bauernbetriebenimmt jährlich ab. Wo sehen SieMöglichkeiten, dass auch kleinerer undmittlerer Familienbetriebe erfolgreich weitergeführtwerden können?Brüngger: Kleinere Betriebe brauchenverlässliche Rahmenbedingungen, unternehmerischenSpielraum und faire Marktchancen.Die Direktzahlungen müssenso ausgestaltet sein, dass sie vor allem diebäuerliche Arbeit auf dem Betrieb honorieren– nicht primär administrative Auflagen.Auch die Vereinbarkeit von Familieund Beruf, insbesondere für Betriebsleiterinnen,muss stärker ins Zentrum rücken.Zudem sollten wir Innovationen auf demHof – etwa in der Direktvermarktung, Agrotourismusoder Energieproduktion – gezieltfördern.Wie wichtig ist eine hohe Selbstversorgungin einer globalisierten Welt und aus Sichtder kleinen Schweiz?Brüngger: Gerade aktuelle Krisen zeigen,dass eine Unabhängigkeit bei der Nahrungsmittelversorgungein strategischerVorteil ist. Die Schweiz muss nicht allesselbst produzieren – aber wir dürfen unsauch nicht zu sehr von globalen Märktenabhängig machen. Eine ausgewogeneSelbstversorgung stärkt unsere Resilienzund trägt zur Ernährungssicherheit bei.Das ist auch ein Beitrag zur nationalen Sicherheit.Die Flut an landwirtschaftlich geprägtenInitiativen nimmt kein Ende und bereits2026 muss über die «Initiative für einesichere Ernährung» abgestimmt werden,welche die staatliche Förderung pflanzlicherLebensmittel und die Reduzierungtierischer Produkte fordert. Wie ist IhreMeinung dazu?Brüngger: Ich halte nichts von einseitigerstaatlicher Steuerung des Konsums. DieKonsumentinnen und Konsumenten sollenselbst entscheiden, was sie essen undtrinken. Unsere Landwirtschaft brauchtPlanungssicherheit, keine ideologischenEingriffe in Produktionsmethoden. WerVielfalt fordert, sollte auch Vielfalt in derProduktion zulassen – pflanzlich und tierisch.Die Agrarpolitik soll Rahmenbedingungenschaffen, nicht Essgewohnheitenvorschreiben.Welche konkreten Massnahmen möchtenSie als Ständerat ergreifen, um die Rahmenbedingungenfür die Landwirtinnenund Landwirte zu verbessern?Brüngger: Ich werde mich für wenigerBürokratie, mehr unternehmerische Freiheitund eine praxisnahe Agrarpolitik einsetzen.Der administrative Aufwand aufden Höfen ist heute unverhältnismässig– hier braucht es dringend Vereinfachungen.Auch die Digitalisierung muss in derLandwirtschaft besser nutzbar werdenund die Arbeit erleichtern. Zudem unterstützeich Initiativen, die die Ausbildung,Nachfolge und Innovation in der Landwirtschaftfördern. Und nicht zuletztmüssen wir die Raumplanung so gestalten,dass Landwirtschaftsflächen auch langfristiggesichert sind.Viele junge Menschen sehen ihre Zukunftnicht mehr in der Landwirtschaft. Wiekann man den Beruf wieder attraktivermachen – auch politisch gesehen?Brüngger: Wir müssen aufhören, dieLandwirtschaft ständig zu kritisieren oderzu reglementieren. Junge Menschen wollenGestaltungsspielraum, Sinn und Perspektiven.Das bietet der Beruf – wenn man ihnBild: Virginia Stolllässt. Wichtig sind attraktive Ausbildungswege,gute Vereinbarkeit von Familie undBetrieb sowie innovative Geschäftsmodelle.Politik kann hier mit gezielten Impulsenund attraktiven Rahmenbedingungen helfen,aber nicht mit Vorschriften.Sie sind als Pilot viel unterwegs und sehendie Welt aus der Vogelperspektive. Wasschätzen Sie am meisten, wenn Sie nachHause in den Kanton Schaffhausen zurückkehren– und spielt die ländliche Prägungder Region dabei eine besondere Rolle fürSie?Brüngger: Absolut. Wenn ich von obenauf Schaffhausen blicke, wird mir jedesMal bewusst, wie besonders unsere Regionist – mit ihren Rebbergen, Feldern, Wäldernund Dörfern. Diese Vielfalt ist nichtselbstverständlich, sondern das Ergebnisjahrzehntelanger Arbeit unserer Landwirtinnenund Landwirte. Das Ländlicheprägt unsere Identität – und es verdientRespekt, Anerkennung und eine Politik,die es stärkt. Kein Flecken auf der Erde bedeutetmir mehr.Ist Severin Brüngger auch mal am Kochherdanzutreffen und wenn ja, was kochtman(n) gerne?Brüngger: Doch, durchaus. Ich schätzeeinfache Gerichte mit guten regionalenZutaten: ein herzhaftes Risotto mit Gemüseaus der Region, ein Stück Fleischvom Schaffhauser Metzger oder ein feinesKäseplättli. Gute Lebensmittel verdienenWertschätzung – und die beginnt beimKochen.Interview wurde schriftlich geführt.AnzeigeVON GRUND AUF STARKE BÖDENDie Kalkdüngung von RICOKALKenthält neben Kalk folgendewertvollen Düngestoffe:• Phosphor• Magnesium• Stickstoff• SchwefelPreis:Bei Abholung CHF 16.– / t *Frankolieferung Schweiz CHF 36.– / t **2,6 % MWST, Mindestbestellmenge 25 tPro Tonne: ca. 540 kg Kalk, 12 kg Phosphat,6 kg Magnesium, 110 kg org. Substanz,300 kg Wasser.Aktuellfür StoppelkalkungJetzt RICOKALK bestellen bei RICOTER:Aarberg: 032 391 63 00, Frauenfeld: 052 724 71 20, ricokalk.ch25356_RICOKALK_Schaffhauser_Bock_286x60mm_DE.indd 2 21.05.25 09:42

Offizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandes und seiner Fachsektionen | Nr. 22 | Dienstag, 10. Juni 2025 15schaffhauser bauerLANDFRAUEN ECKESCHWEIZERISCHE FACHSTELLE FÜR ZUCKERRÜBENBAUGärten in voller BlüteEs ist wie eine Explosionim Frühjahr, wennalles langsam aus demWinterschlaf erwacht.Wunderbar, wie dieKraft der Schöpfungersichtlich wird. Hinterdem Haus war eine Pracht an weissenBlüten der verschiedensten Obstbäumezu sehen. Das versetzt mich jedes Jahr aufsNeue ins Staunen. Das Bangen geht losmit Gedanken wie: Werden genug Bienenfliegen? Hat es bereits blühende Blumenin der Nähe, welche die Bienen und Hummelnanziehen? Oder: Hoffentlich kommtkein Frost mehr auf uns zu. Inzwischensind ein paar Wochen vergangen und eszeichnete sich ab, dass die kalte Sophie ausbliebund es keinen Frost mehr geben wird.Erlebnisse in Bad Wörishofenim deutschen AllgäuEnde April verweilte ich in Bad Wörishofenund die Innenstadt war wieder ineinem Meer von Osterglocken, Narzissenund Tulpen in allen Farben zu sehen. Ausserhalbder Stadt präsentierten sich auchdie Wiesen mit allen möglichen wildenBlumen, was immer meine Faszination deressbaren Wildkräuter und Wildblumenerweckt. So zückte ich mein Handy desÖfteren und prüfte mit der App «Floraincognita», wie sich das Kraut oder dieBlume genau nennt, die mein Auge da geradeerblickte. Danach kann ich mich imInternet oder in einem Fachbuch nach derVerwendung erkundigen. Hinter der Stadtist es recht ländlich und die landwirtschaftlichenArbeiten waren wie bei uns voll imGange. Goldgelb stachen die Rapsfelderaus der Landschaft und zeigten sich vonder besten Seite.Beobachtungen im TessinJetzt haben wir bereits Anfang Mai unddie Vielfalt der blühenden Blumen istkaum zählbar. In unseren Ferien im Tessinbesuchten wir nach vielen Jahren wiedermal die Insel Brissago. Zum Glück beganndie Baronin Antoinette Fleming St. Légerdamals, diesen Garten anzulegen (1885–1927), damit wir heute noch eine solcheOase der Schönheit bestaunen können.Natürlich ist es auch den Nachfolgern zuverdanken, dass sie den Wunsch der Baro-Eine Obstblüte aus unserem Garten.Bild: Maja LeuAnzeigeTulpen aus dem Stadtpark Bad WörishofensBild: Maja Leunin bis heute aufrechterhalten und die Anlageso gut gepflegt wird. Auszug aus demInternet: «Die Inseln dienen der Erhaltungund Vermittlung der Schönheiten derNatur, zu kulturellen, wissenschaftlichenund touristischen Zwecken. So entstandder Botanische Garten des Kantons Tessin,der am 2. April 1950 für die Öffentlichkeitzugänglich gemacht wurde.»Unterwegs trafen wir eine Touristin, diesehr wissensbegierig einzelne Pflanzenteilebegutachtete. Sie fragte: «Wollen Sieauch mal durch dieses 10-fach-Vergrösserungsglasschauen?» und erklärte mir begeisternd:«Sie werden eine einzelne Blüteganz anders betrachten!» Und wirklich!Die Details in dieser Blüte waren enorm,was ich von blossem Auge nicht sehenkonnte. Tief drinnen hatte sich sogar einInsekt versteckt und sich scheinbar häuslichniedergelassen. Nach dieser neuen Erfahrungzogen wir weiter und konnten unsnoch lange in dem Blütenzauber zwischendem alten Baumbestand herumtummeln.Nebst den Blumen durften wir das Lebenbei sehr warmen Frühlingswetter an undauf dem Wasser geniessen.Das alles haben wir zum Glück auch inunserer nördlichen Heimat. Es lohnt sich,vermehrt mit offenen Augen durch dieNatur zu gehen, sich Zeit zu nehmen undsich Ruhe zu gönnen, um dieser Umweltnoch mehr Beachtung zu schenken. Siewird uns Menschen in solchen Momentenviel zurückgeben. Probieren Sie’s aus.Maja LeuLaternen Blume aus dem botanischen Gartender Insel Brissago.Bild: Maja LeuZikaden im ZuckerrübenanbauDie Zikade breitet sich zunehmend im Zuckerrübenanbau aus und stellt die Landwirtschaftvor neue Herausforderungen. Aktuelle Erkenntnisse aus der Ostschweiz zeigenerste Befallsherde. Mit einer gezielten Fruchtfolge und sorgfältiger Sortenwahl lässt sichjedoch gegensteuern. Frühzeitiges Handeln kann helfen, Ertragsverluste zu vermeiden.Am Strickhof organisierte Anna Bruggerein Webinar, in dem Luzi Schneider, Geschäftsführerder Schweizerischen Fachstellefür Zuckerrübenbau, den aktuellen Standzur Zikadenproblematik präsentierte.Die aktuelle Lage«Die Zikade beschäftigt uns zunehmend»,erklärte Schneider. 2023 wurdenerste Funde in der Ostschweiz gemacht.Noch sei die Situation nicht akut, dennochsei es das Ziel, ein Monitoring aufzubauen,die Lage zu analysieren undwirksame Präventionsmassnahmen zuetablieren. Schneider erinnerte daran, dassähnliche Probleme bereits vor 30 Jahrenin Frankreich aufgetreten seien – dankder Schliessung einer Zuckerfabrik konntedamals die Weiterverbreitung der Zikadeverhindert werden.Seit 2017 verzeichnet die Schweiz wiedervermehrt Schäden: Der Zuckergehalt sankum 2 bis 5 Prozent, die Zuckererträge lagennur noch bei 6 bis 8 Tonnen pro Hektar.Die Krankheit breitet sich jährlich umetwa 20 Kilometer ostwärts aus, entlangvon Gewässern. Die Übertragung erfolgtdurch die Zikade, die beim Anstechen derBlätter ein Proteobakterium überträgt; dasebenfalls bekannte Stolbur-Phytoplasmakonnte bisher in der Schweiz nicht nachgewiesenwerden.Befunde und Verbreitung2023 waren vier Proben von gelben Rübenpositiv auf das Bakterium. Der Zyklus derZikade beginnt mit dem Einstich ins Blatt.RäbhüüslifestFreitag, 13. JuniSamstag, 14. JuniSonntag, 15. Juniwww.blauburgunderland.chBauern wählen BRÜNGGER.Und du?Überparteiliches Komitee «Severin Brüngger in den Ständerat»das schwarze brettGVS StammInside AGRODonnerstag, 19. Juni 19.00 UhrFührung durch den Bereich AgroAnschl. Wein und WurstGVS Landi AG, Gennersbrunnerstrasse61, SchaffhausenZikaden in ZuckerrübenWeizensortenversuchDonnerstag, 26. Juni, 19.30 UhrGastreferent Luzi Schneider vonder Fachstelle für Zuckerrüben überZikaden in den ZuckerrübenRebbegehungen 2025Freitag, 27. Juni, 19.00 UhrTrasadingen / ErzingenDanach legt sie ihre Eier in der Wurzelspitzeab, überwintert und ernährt sich vonWinterbegrünung. Ab Mai bis Juli erfolgtder Wiedereinflug in die Zuckerrüben.Die Liste der Wirtspflanzen wächst stetig:Neben Kartoffeln und Zuckerrüben sindauch Gemüsearten wie Randen betroffen.Kürzlich wurde das Bakterium auch inRhabarber und Spargel nachgewiesen.Um die Verbreitung besser zu erfassen,wurden 2024 21 Standorte mit Klebefallenausgestattet, die wöchentlich gewechseltwerden. 2024 wurden 68 Zikaden gefangen,ein Drittel davon war Träger desBakteriums. Während im Seeland in einerinfizierten Rübe 28 000 Kopien des Erregersgefunden wurden, lag die Zahl imAargau bei 300 bis 600 – ein flächiger Befallbleibt bisher aus. In der Ostschweiz istdas Niveau aktuell sehr gering.Fruchtfolge als wirksamste MassnahmeErste Überlegungen zur Fruchtfolge wurdenbereits 2018 angestellt. Ziel war es,Kulturen zu finden, die den Zikadenkreislaufunterbrechen. Weizen zeigte keinenEffekt, Mais hingegen reduzierte die Populationdeutlich. In Feldversuchen zeigtesich: Brachliegende Felder im Winter undMaisanbau ab Mai senken die Zikadenzahlsignifikant, wenn auch nicht vollständig.Mit Zelten untersuchten Forschende vonder HAFL die Ausschlupfraten in unterschiedlichenNachfolgekulturen. Resultat:Winterweizen führte zu höheren Zikadenzahlen,während Sommerkulturen wieMais den Befall reduzierten. Wichtig ist esdeshalb, auf Wintergetreide nach Zuckerrübenzu verzichten.Dank konsequenter Fruchtfolge und resistenterenSorten – wie Interessa, Monteverdioder Fitis – konnten in Versuchen 2024fast alle Proben frei von Erregern gehaltenwerden. Die Zuckererträge erreichten beinahewieder das Niveau vor dem Krankheitsausbruch.Allerdings bleiben die heutigenSorten generell hinter den früherenZuckergehalten zurück – nicht wegen desErregers, sondern aufgrund züchterischerEntwicklungen.Prävention beginnt im AnbauErstmals wurden zwei Sortenlisten erstellt:für SBR-gefährdete Gebiete (ohne Smart-Sorten) und für weniger betroffene Regionen.Schneider betonte: «Derzeit sind inSchweizer KirschenSAISONAL UND REGIONALDie Kirschensaison hat in der Schweizbegonnen! Kirschen sind aufgrundihrer kurzen Saison etwas Besonderes.Ausserdem sind sie sehr gesund:Die Früchte enthalten Folsäure, VitaminC, Kalzium, Magnesium sowieEisen. Ein Tipp: Frische Kirschensind nicht lange haltbar – daher ambesten schnell geniessen. Vor dem Verzehrkurz in den Kühlschrank legenund gut gekühlt genießen. Herrlich!Sie benötigen noch mehr Rezeptideen?Dann besuchen Sie jetzt unsereWebsite – QR-Code scannen und losgeht’s!Die Zikade überträgt Bakterien beim Anstechender Zuckerrübenblätter.Bild: SFZder Ostschweiz keine speziellen SBR-Sortennötig, aber Smart-Sorten sind nicht geeignet.»Falsche Sortenwahl ohne Fruchtfolgeumstellungführt zu tiefen Zuckergehalten.Proaktive Massnahmen sind entscheidend– Einzelmassnahmen bringen wenig.Forschung und ZusammenarbeitNeben der Fruchtfolge bleibt auch die Sortenprüfungein Forschungsschwerpunkt.Fragen wie der Einfluss früherer Erntezeitpunkteund der Zusammenhang zwischenErregerbelastung und Zuckergehaltwerden untersucht. Auch das Insekt selbstgibt noch Rätsel auf.In Deutschland gibt es bereits Notfallzulassungenfür Insektizide gegen Zikaden.In der Schweiz setzt man jedoch primär aufvorbeugende Massnahmen. Die Wirkungvon Spritzungen auf adulte Zikaden gilt alsgering, ein effektives Mittel gegen Larvenwäre wünschenswert.Zuckerrüben sind nicht die einzige Kultur,die betroffen ist – auch Kartoffelnund verschiedene Gemüsearten leidenunter dem Bakterium. Deshalb strebt dieFachstelle eine enge Zusammenarbeit mitanderen an. Das Monitoring-Netz wurdeauf 60 Standorte erweitert, von Aargau bisSchaffhausen.Ausblick und EmpfehlungenDer wichtigste Ansatz bleibt die Anpassungder Fruchtfolge: Winterweizen solltenach Zuckerrüben vermieden und stattdessengeeignete Sommerungen wie Maisangebaut werden. «Wir möchten agieren,nicht reagieren», betonte Schneider.Frühzeitige Umstellungen bieten die besteChance, Ertragsverluste nachhaltig zu verhindern.Nici PeterImpressum Schaffhauser BauerOffizielles Organ des Schaffhauser Bauernverbandesund seiner FachsektionenErscheint jeden DienstagRedaktion: Nici Peter (npe)Schaffhauser Bauer,Lendenbergstrasse 19, 8226 SchleitheimTelefon: 079 208 89 34E-Mail: redaktion@schaffhauserbauer.chInternet: www.schaffhauserbauer.chAnzeigenannahme:Verlag Bock | Telefon: 052 632 30 30E-Mail: francesco.berenati@bockonline.chAnnahmeschluss: Jeweils Donnerstag, 9 Uhr

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